Kämmerer Walter Volk erhielt von Bürgermeister Armin Jöchle einen Obstkorb geschenkt und auch der Stab der Rathausmitarbeiter gratulierte zum 40-jährigen Dienstjubiläum. Foto: Dold Foto: Schwarzwälder-Bote

Walter Volk feiert 40-jähriges Dienstjubiläum / Im Eutinger Rathaus (fast) immer gerne zur Arbeit gegangen

Von Martin Dold

Eutingen. Vom besten Panzerfahrer Süddeutschlands zum verlässlichen Kassenwart über die Eutinger Gemeindefinanzen: Kämmerer Walter Volk wurde gestern für 40 Jahre Tätigkeit im öffentlichen Dienst geehrt.

Die Urkunde des Dienstherrn, Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne), ist zwar bislang noch nicht im Gäu angekommen, doch das konnte Walter Volk verschmerzen. "Er hat mit Sicherheit derzeit viel mit dem Thema Asyl zu tun und konnte sie deshalb noch nicht verschicken", meinte er in seiner typisch verschmitzten Art.

2015 ist ein "Jahr der Reden"

Für ihn ist 2015 ein "Jahr der Reden", hielt er doch bereits zu seinem 60. Geburtstag und bei der Hochzeit der Tochter eine. An seine Anfangszeiten im öffentlichen Dienst erinnerte er sich noch gut.

Im Gespräch mit Alterskollegen, die nach dem Studium damals ebenfalls ihre erste Stelle in anderen Branchen antraten, sei ihm "das Gesicht runter gefallen". Grund waren die Einkommen, die diese erzielten. Doch auch Walter Volk hatte die guten Seiten seines Jobs schnell ausgemacht: "Ich bin – bis auf kleine Einschränkungen – jeden Tag gerne ins Geschäft gegangen", blickte er zurück. Das liege an seiner Arbeit, seinen zwei Chefs Julius Schaffner und Armin Jöchle sowie an den Kollegen. Trotz allem sei der Zeit- und Kostendruck auch im Rathaus groß. "Manches soll fertig sein, bevor man angefangen hat", monierte er.

Damit er dem Druck weiterhin Stand hält, erhielt er von Bürgermeister Jöchle einen Korb voller Obst und Gemüse. Volk sei mittlerweile fast schon ein "Gesundheitsfetischist", sagte Jöchle. So radle er bisweilen mit dem Rad vom heimischen Felldorf das Neckartal hoch nach Eutingen.

Trotz der Urlaubszeit waren fast alle Rathausmitarbeiter zur Feier gekommen. "Ein Zeichen der Wertschätzung für einen beliebten Kämmerer", konstatierte Jöchle.

Er blickte auf das Jahr 1975 zurück, in dem Walter Volk seinen Dienst antrat. Damals herrschte die Ölkrise und die RAF hielt Deutschland in Atem. Volk war damals zunächst für fünf Jahre Berufssoldat in Münsingen, wo er die schweren Panzer sehr rasch durch die Gegend kutschierte – mitunter zum Missfallen des Kommandeurs.

1980 fing er dann seine Tätigkeit in der Gemeinde Eutingen an und bereits 1985 wechselte er auf den Stuhl des Kämmerers, den er bis heute bekleidet. Dort schaue er auch darauf, dass etwas herein kommt und habe nicht nur die Ausgaben im Blick. "Es ist auch der Arbeit von Walter Volk zu verdanken, dass mit wenig Einnahmen viel erreicht wurde", lobte Jöchle. Volk besitze außerordentliche Fachkompetenz und den notwendigen Blick aufs Ganze. Auch im Gemeinderat sei sein Fachwissen immer wieder gefragt. Dort habe er so manchen Gemeinderat aus seinen Träumen gerüttelt. Auch die penible Gemeindeprüfanstalt finde bei Berichten von Volk nur Beanstandungen, die nicht der Rede wert seien.

Obwohl es auf die Pensionierung zu gehe, lasse man Walter Volk nicht so schnell gehen. In zwei Jahren stehe der barrierefreie Umbau des Rathauses an, außerdem soll das Sportplatzprojekt umgesetzt werden.

Was Volk außerdem auszeichne: "Bei all dem Stress hat er nie seinen Humor verloren". Dieser Meinung schlossen sich auch die Kollegen an und gratulierten Walter Volk zu seinem Dienstjubiläum.