Weitinger tragen Wünsche für den Haushaltsplan 2016 im Ortschaftsrat vor / Großprojekte lassen bis mindestens 2018 auf sich warten

Von Harald Mattenschlager

Eutingen-Weitingen. Bei der Ortschaftsratssitzung meldete der Ortschaftsrat seine Haushaltswünsche für 2016 an.

Oberste Priorität genießen danach die Ortskernsanierung und die Markthalle in der früheren Werkstatt Bok. Angemeldet wurden nur realisierbare Vorhaben, die Großprojekte Sporthalle und Feuerwehrgerätehaus lassen noch bis mindestens 2018 auf sich warten (wir berichteten).

Für die Markthalle sind insgesamt 170 000 Euro an Kosten veranschlagt. Die Hälfte der Kosten könnte über das LEADER-Förderprogramm finanziert werden. Die Aussichten dazu stehen nicht schlecht, da das Projekt beim Ideenwettbewerb der Region Oberer Neckar unter 46 Vorschlägen mit dem dritten Platz ausgezeichnet wurde, so Ortsvorsteher Roland Raible.

Weitere 10 000 Euro erwartet Raible von örtlichen Sponsoren und durch Eigenleistungen. Auf Rang zwei steht mit rund 40 000 Euro der Ausbau des Feldweges entlang Kreisstraße 4718 in Richtung Eckenweiler als Begleit- und Naherholungsweg bis zur Höhe des Energiehofs Weitenau. Rang drei nimmt der Ausbau des Feldweges ab dem früheren Hofladen Wehle mit rund 60 000 Euro ein.

"Ein sicherer Posten für die nächsten vier bis fünf Jahre" ist das Bund-Länder-Programm. Über das sogenannte "kleine Landessanierungsprogramm" erhält die Gemeinde einen Zuschuss von insgesamt 666 667 Euro. Der jährliche Gemeindeanteil in Höhe von einem Drittel für die damit verbundenen Ortskernerneuerungsmaßnahmen beträgt 52 000 Euro.

Bereits beschlossen wurde die Neugestaltung der Außenanlagen der katholischen Kindertagesstätte Sankt Josef. Die Gemeinde hat dafür vertragsgemäß einen Anteil von 150 000 Euro aufzubringen. Für einen Fahnenmasten mit Gemeindefahne wurde ein Bedarf von 1000 Euro angemeldet, 500 davon waren bereits im Plan 2015 enthalten. Für das bürgerschaftliche Engagement und für die Vereinsjugendarbeit werden wieder knapp 4000 Euro erwartet.

Erneut vertagt werden soll die energetische Erneuerung des Schulgebäudes mit einer Dämmung des Dachgeschossbodens. Die Kosten dafür werden mit rund 30 000 Euro veranschlagt, der eine jährliche Energiekosteneinsparung von fünf Prozent oder rund 500 Euro gegenüber steht. Saniert werden soll der Urnburger Weg zwischen Friedhof- und Kniebisstraße als letzte noch nicht ausgebaute innerörtliche Gemeindestraße. Dafür sollen 5000 Euro an Planungskosten eingesetzt werden.

Als Merkposten wird die Erschließung des zweiten Abschnitts der Erschließung im Baugebiet Seite für die Jahre 2017 und 2018 aufgenommen. Geduld braucht es auch weiterhin für die drei Großprojekte in Weitingen. Für das Feuerwehrgerätehaus (rund 1,3 Millionen Euro) ist der Landeszuschuss erst für 2019 zugesagt.

Die Sanierung und Erweiterung der Sporthalle einschließlich Ausbau des Parkplatzes (2,6 Millionen Euro) sind laut dem Ergebnis der Klausurtagung des Gemeinderates voraussichtlich erst ab 2020 an der Reihe. Für 2018 wünscht sich der Weitinger Ortschaftsrat die energetische Sanierung des Rathausdaches, der Fenster und der Außenfassade. Die veranschlagten Kosten von rund 100 000 Euro können möglicherweise auch über das Bund-Länderprogramm abgewickelt werden. Zumindest vorerst ist an einen Umbau nicht zu denken.

Für das Bund-Länderprogramm sind zwischenzeitlich alle Eigentümer innerhalb des Abgrenzungsgebiets mit einem Fragebogen angeschrieben worden. Da der Terminplan sehr eng gefasst ist, muss der Fragebogen bei konkretem Interesse für eine Sanierung bis zum 7. August bei der Gemeinde zurückgegeben werden. Die Räte hoffen, dass mindestens zehn Bewerber auf Anhieb ihr Interesse bekunden werden.

Am 16. September soll dazu eine Bürgerversammlung im Begegnungshaus stattfinden und am 13. Oktober der Gemeinderat die entsprechende Sanierungssatzung beschließen. Zusammen mit der Kommunalentwicklung Baden-Württemberg (KE) werden zuvor die förderfähigen Baumaßnahmen ermittelt. Bei großer Nachfrage besteht auch noch die Chance, dass das Förderprogramm mit einem zweiten Abschnitt verlängert werden könnte.

In diesem Zusammenhang verwies der Ortsvorsteher darauf, dass Weitingen mit dem Baugebiet Seite, dem Bund-Länder-Programm für die Ortkernsanierung und dem LEADER-Förderprogramm für die Markthalle gut aufgestellt sei. Die Ratsgremien und die Verwaltung hätten ihre Hausaufgaben gemacht und seien in Vorleistung gegangen. Nun liege es an den Bürgern, daraus etwas zu machen. Der Arbeitskreis für die Markthalle tagt wieder am 6. August, die Pläne sind inzwischen fertig gestellt und das Baugesuch wird derzeit vorbereitet, so Raible.