Moderator Tobias Plaz heizt den Besuchern in der Halle ein / Ein Knaller war der Auftritt der legendären "Stolperschwänzle"

Von Alfred Binder

Eutingen. Die Narrenzunft Eutingen gehört von Anfang an dem Närrischen Freundschaftsring Neckar-Gäu an und hat sich besonders auch als Pate für neue Zünfte verdient gemacht. So gibt es eben jedes Jahr ein Patentreffen, das am Samstagabend in der Turn- und Festhalle, im wahrsten Sinne des Wortes, über die Bühne ging.

Eingeladen und vollzählig erschienen waren die Gastzünfte aus Bühl, Hirschau, Schwalldorf, Vollmaringen und Wurmlingen. Da alle Zünfte in voller Stärke angereist waren, ist es sicher kein Wunder, dass die Halle proppenvoll war.

Einen wesentlichen Anteil am Erfolg dieses Events hatte zweifellos Moderator Tobias Plaz. Der "Tobse", wie sie ihn alle nennen, ist im Gäu nun wirklich kein Unbekannter. Der Bäckermeister führt in der vierten Generation mit seiner Frau Alexandra die bekannte Bäckerei Plaz, ist Abteilungskommandant der Eutinger Feuerwehr und bei den Kommunalwahlen am 25. Mai 2014 wurde er Stimmenkönig bei der Wahl zum Gemeinderat.

Man mag es schier nicht glauben, dass der vielbeschäftigte "Tobse" zudem noch so eine Stimmungskanone ist. Der Moderator, der zwischendurch sogar mit einer "Original Vollmaringer Pornobrille" auftrat, hatte einige Täfelchen zum "Anheizen" der Stimmung mitgebracht und ließ die Halle gleich mal zeigen, was man so drauf hat.

Es galt den Eutinger Narrenmarsch zu singen. Für alle, die den Text schon wieder vergessen haben und für all, die nicht dabei sein konnten, hier der Originaltext: "En Rengelschwanzhausa isch d´Fasnet halt schee, ond Hexa dia sprenget bei Reaga ond bei Schnee. Bäraschar brommlet, Dralle dia schellat, luschdige Bruat ond d´Kiachle dia send guat! Raus aus am Nescht mit Halli ond Hallo, Eidenger Fasnet: Narri ond Narro!".

Plaz: "I frei mi weidaget, dass so viele Narren komma send", und dann war es auch schon Zeit für den Einmarsch der Zünfte. Im Namen der Eutinger Zunft (Zunftmeister Steffen Platz war kurzfristig erkrankt) und des Närrischen Freundschaftsringes Neckar-Gäu (Holocher ist dort Brauchtumsmeister) begrüßte der Eutinger Jakob Holocher die fröhliche Narrenschar und wünschte allerseits viel Vergnüngen und einen rechten Spaß.

Die Veranstalter wollten keine ewig langen Ansprachen der jeweiligen Zunftmeister, deshalb hatte man die Texte vorgeschrieben und von Helmut Koppenhöfer (Vollmaringen), Michael Kick (Schwalldorf), Uwe Kirchberg (Bühl), Wolfgang Rieker (Hirschau) und Frank Foitzik (Wurmlingen) verlesen lassen.

Nach dem Vorstellen der Masken aller Zünfte, wobei die Hausherren von Jakob Holocher präsentiert wurden, ging es Schlag auf Schlag mit dem eigentlichen Programm los. Dazu gehörte natürlich die Rede des Prinzenpaares Damaris und Dominik vom heiligen Gässle und der anmutige Tanz der Prinzengarde (Trainerin Ramona Platz).

Für eine Super-Stimmung sorgte die Hirschauer Lumpenkapelle (Noi, noi mia send des Kurorchester aus Bad Hirschau), dazu passend der Rotmäntele-Tanz. Ein richtiger Knaller war der Auftritt der legendären "Stolperschwänzle", die von Judith Flack, Sabine Gühring, Carina Platz und Tina Ehmann trainiert werden.

Der Moderator: "Wer vo dene a Autogramm will, braucht bloß mir d´Handynummer geba." Dieses Männerballett begeistert nicht mit kitschigem Klaumauk, sondern mit Präzission und Akrobatik. Im zweiten und dritten Programmblock begeisterten die Schwalldorfer Hexen mit ihrem Tanz, die Vollmaringer und Wurmlinger mit Showtänzen, sowie die Glockenhopser aus Bühl.

Groß angekommen sind die Eutinger mit einem zweiten Auftritt der Prinzengarde (Eutinger Puppenkiste), der Filmparade mit den Schelladralle und Hits von James Bond bis Sister-Act, sowie den vier Damen von Chorisma. Chorisma wurde 2001 als so genannter Junger Chor des Liederkranzes gegründet.

Das Publikum sang den Refrain "Aber mir reichts, wenn i weiß, was i könnt, wenn i wet" mit voller Begeisterung mit. Natürlich wurde noch einige Stunden geschwoft, die beiden Bars aufgesucht und Party bis in den frühen Morgen gefeiert.

Für beste Unterhaltung sorgte die bekannte Partyband "Hoppla", die "über Nacht" vom Trio zum Quartett geworden war.