163 Feuerwehrleute erhalten auf einmal eine neue Uniform / Jugendfeuerwehr erlebte eine "Erfolgsgeschichte"

Von Alexandra Feinler

Eutingen. "Die erste Feuerwehr im Landkreis Freudenstadt" – diese Prädikat verlieh Kreisbrandmeister Frank Jahraus der Eutinger Gesamtwehr bei ihrer Hauptversammlung in der "Linde".

"Wenn ich euch sehe, dann bin ich stolz", wies Frank Jahraus auf die neuen Ausgehuniformen hin. Die Gesamtwehr Eutingen sei die erste Feuerwehr im Landkreis, bei der alle 163 Feuerwehrleute auf einmal eine neue Uniform erhalten haben. "Ihr seid auch die einzige Feuerwehr in der alle ehrenamtlich tätig sind", ergänzte der Kreisbrandmeister.

Denn freiwillig würden alle Feuerwehrleute im Landkreis Dienst tun, aber in vielen Feuerwehren erhalten die Mitglieder eine kleine Aufwandsentschädigung. In Eutingen würden alle ohne Einsatzgelder mitanpacken. Und der Trend nimmt zu, blickte Gesamtkommandant Albrecht Teufel auf die steigende Mitgliederzahl um drei Feuerwehrleute im Vergleich zum Vorjahr.

Vor allem die Jugendfeuerwehr erlebte eine "Erfolgsgeschichte", wie Gesamtjugendleiter Marvin Stark vortrug. Konnten doch in Rohrdorf und erstmals auch in Weitingen zwei neue Jugendfeuerwehren gegründet werden. Eine Bambini-Gruppe für Acht- bis Zehnjährige gibt es in Eutingen und auch in Göttelfingen verzeichnete die Feuerwehrabteilung einen Zuwachs. Deren Abteilungskommandant Patrick Raible wünschte sich, dass pausierende Feuerwehrleute der aktiven Reserve wieder für die 29 Personen starke Aktivengruppe gewonnen werden könnte.

Der Jugendfeuerwehr-Zuwachs in Rohrdorf ist laut dem neuen Abteilungskommandant der Rohrdorfer, Klaus Schweizer, ein "erfolgreicher Neubeginn". Er wies Eutingens Bürgermeister Armin Jöchle daraufhin, das nun eine Umkleidemöglichkeit fehlte. Zum ersten Mal sprach Schweizer im gut gefüllten Linde-Saal und löste seinen Vorgänger Josef Sökler ab, der vom Bürgermeister offiziell verabschiedet wurde.

Um Investitionen ging es auch Eutingens Abteilungskommandant Tobias Plaz, der auf die neuen Fahrzeuge, den GW Logistik und den MTW hinwies. Trotz der großen Anschaffungen sollte die Renovierung des Eutinger Feuerwehrgerätehauses nicht vergessen werden. Es wurde in Eigenleistung von ehemaligen Feuerwehrleuten gebaut, weshalb Plaz meinte: "Ein verkommen lassen schädigt meiner Meinung nach das Erbe der Kameraden dieser Zeit."

Mike Zinser vom Kreisfeuerwehrverband informierte, dass dieses Jahr im Landeshaushalt 5 Millionen Euro mehr für die Feuerwehren zur Verfügung stehen würden. "Es ist jedoch nicht leicht, im Landkreis alle angestrebten Projekte zu fördern", so Zinser. Projekte wie der Neubau eines 1,36 Millionen Euro teuren Feuerwehrhauses in Weitingen zeigen, welche Investitionssummen gefragt sind. Würde dieses in die sanierungsbedürftige Weitinger Halle eingebaut werden, könnte man rund 960 000 Euro im Vergleich zum separaten Gebäude sparen, sagte Armin Jöchle.

Das würde auch Weitingens Abteilungskommandanten Marco Leins freuen, der dieses Jahr mit dem Jubiläumsfest zum 150-jährigen Bestehen der Weitinger Abteilungswehr einiges vor sich hat. Dafür machte er Werbung, wies aber auch auf vergangene Einsätze wie ein Mähdrescher- und ein Zimmer-Brand oder etwa den Verkehrsunfall an der Eyach-Brücke hin.

Die Gemeinde hatte die Kosten für das 40-Jährige und das Eutinger Unternehmen Kreidler die Verpflegung bei der Hauptübung übernommen hatte, daher vermeldete Kassierer Klaus Glaser ein Plus.

Da der Gesamtkommandant Albrecht Teufel nun 24 Jahre im Amt ist und im nächsten Jahr einen Nachfolger für sich vorgesehen hatte, trat Tobias Plaz auf. Er appellierte an den Gesamtkommandanten, es sich noch einmal zu überlegen. Die Entscheidung sei noch nicht gefallen, erklärte Albrecht Teufel.