Umstellung auf die Doppik besiegelt

Eutingen (md). Die Begeisterung hielt sich in Grenzen: "Einige ehrgeizige Kommunen und die Landespolitik haben uns das eingebrockt", sagte Bürgermeister Armin Jöchle im Gemeinderat. Gemeint war die Umstellung von der Kameralistik auf das neue Haushalts- und Rechnungswesen, die sogenannte "Kommunale Doppik".

Vermögenswerte werden exakt erfasst

Das große Problem dabei: "Mit dem laufenden Personalbestand ist das nicht zu schaffen", klagte der Bürgermeister. Schließlich könne man andere Dinge wie Bauplatzverkauf oder Bürgeranliegen nicht liegen lassen.

Bei der Doppik müssen alle Vermögenswerte der Gemeinde exakt erfasst werden. Mit einer zusätzlichen Stelle würde man für diese Aufgabe eineinhalb bis zwei Jahre benötigen, so Jöchles Einschätzung. Egbert Badey glaubte, dass die Doppik auch später noch immense Arbeitszeit erfordere, daher sei es zweifelhaft, ob die Stelle nach der Umstellung wieder abgeschafft werden könne. Jöchle gab ihm Recht, es sei aber schwer, das abzuschätzen. Aber es werde keine ganze Stelle sein, zeigte sich der Bürgermeister sicher.

Hubert Lachenmaier fragte an, ob das Land eventuell einen Rückzieher mache. Das sei unwahrscheinlich, so die Einschätzung von Jöchle. Auch eine mögliche neue Regierung nach den Landtagswahlen werde das eher nicht anpacken. Zudem werden die Nachwuchs-Verwaltungskräfte ohnehin nur noch in der Doppik ausgebildet.

Angewendet werden muss die Doppik spätestens ab dem Haushaltsjahr 2020. Vorgesehen ist aber eine Einführung im Jahr 2017, die wesentlichen Umstellungsarbeiten fallen im Jahr 2016 an.

Es fallen Kosten von 6680 Euro für die Umstellung an, der Großteil entfällt dabei auf die Schulung der Mitarbeiter.