Neu im Gemeinderat (VII): Joachim Gölz ist an vielen Fronten aktiv

Von Martin Dold

Eutingen-Göttelfingen. Man lebt nicht einfach so zum Spaß, vielmehr hat das Leben eine Sozialpflichtigkeit: Das haben nicht etwa Philosophen vom Schlage eines Hegel oder Kant postuliert, sondern Joachim Gölz.

Er engagiert sich an vielen ehrenamtlichen Fronten und so ist es folgerichtig, dass er nun auch am Mühlrad der Kommunalpolitik mitdreht. Als Ortschaftsrat tat er das bislang schon, doch nun sitzt er auch im Gemeinderat.

Diesen Antrieb für ehrenamtliches Engagement hat er quasi von seinem Vater geerbt, der Ortschaftsrat, Vorstand des Musikvereins und Fußballer war.

Auch Joachim Gölz hat sich zehn Jahre lang als Musiker in Baisingen versucht – er spielte Tuba. Diese wurde irgendwann aber vor allem als Kleiderständer genutzt und spätestens als er das heimische Baisingen zum Studieren gen Ludwigsburg verließ, war dieses Kapitel abgehakt.

Ein Charakterzug, den Gölz aufweist, ist Beharrlichkeit. So spielt er seit der C-Jugend Fußball. Dabei führte er nicht das feine Florett. "Ich war immer eher der Verteidiger mit der Blutgrätsche", lacht er. Selbst heute noch erscheint er mit seinen 51 Lenzen noch ab und zu beim Training der Fußballer. "Ich habe mehr Trainingseinheiten absolviert als so mancher Spieler der zweiten Mannschaft", erzählt er. Der Grund für seinen Einsatz: "Fußball macht mir nach wie vor Spaß".

In seiner Baisinger Zeit war Gölz auch fünf Jahre Kirchengemeinderat, half mit, den dortigen Jugendraum auszubauen und war sieben Jahre Vorsitzender des Fördervereins Schloss-Scheuer.

Dass es ihm nun mit seinem kommunalpolitischen Engagement im Gemeinderat sehr ernst ist, zeigt sich daran, dass er sowohl Bürgermeister Armin Jöchle als auch den Ortsvorstehern Roland Raible (Weitingen) und Rolf Walddörfer (Rohrdorf) Antrittsbesuche abstattete – um im Detail mitzubekommen, wo der Schuh drückt. In seinem Wohnort Göttelfingen weiß er das ohnehin. Als Gemeinderat wolle er nicht gegen die Verwaltung arbeiten und die Verantwortung für die Gesamtgemeinde im Blick behalten.

Seine Maxime? "Viel erreichen und einer Realisierung näher bringen", sagt Gölz. Wichtig sei, in jedem Teilort die Bürger so viel wie möglich selbst in die Hand nehmen zu lassen – beispielsweise über einen Förderverein, wenn ansonsten das Budget dünn ist. Er denkt hierbei unter anderem an die Hallensanierungen in Eutingen und Weitingen oder den Neubau eines Feuerwehrmagazines in Weitingen. "Auch der SV Eutingen muss Leben zeigen bei seinem Allwetter-Platz", fordert er.

Den Rotstift würde er bei Anweisungen von oben ansetzen, beispielsweise bei den neuen Vorschriften zur Feuerwehr-Dienstkleidung.

In "seinem" Göttelfingen liegt ihm die Gestaltung der Ortsmitte und der Bau einer Aussegnungshalle am Herzen. Zudem sei die Jugendarbeit eine permanente Aufgabe. Bei der Integration von Flüchtlingen leisteten vor allem die Fußballvereine gute Arbeit.

Mit seinem umfangreichen ehrenamtlichen Engagement möchte er auch ein Vorbild für Jüngere sein. "Es lohnt sich, sich in der Politik oder für Vereine einzusetzen", erklärt er. Und schiebt nach: "Es kann nicht sein, dass man sich nur die 1253. Folge der Lindenstraße anschaut. Das ist verschwendete Zeit. So könnte ich nicht leben".