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Trotz bestem Fliegerwetter wird mit Pflastersteinen hantiert

Das Wetter wäre perfekt zum Fliegen gewesen, doch die Mitglieder des Flugsportvereins Rottenburg-Horb-Eutingen hatten sich vorgenommen, die Fläche vor dem Hangar auf dem Fluggelände zu pflastern.

Eutingen. Stundenlang wurden die Knochensteine gelegt, bis fast schon die Sonne unterging. Zuvor war die Fläche mit einem Schotter-Sandgemisch aufgefüllt gewesen, das 1956 aufgebracht wurde.

Immer wieder erneuerten die Mitglieder poröse Stellen. "Wenn man mit dem Motorflieger unterwegs war, hat man aber immer wieder Stellen aufgewirbelt", erklärt Armin Singer, stellvertretender Vorsitzender.

Die Witterung hatte zudem der Fläche zugesetzt. Vor allem nach dem Winter waren erneut einige Stellen aufgebrochen. Daher kamen vor drei Jahren Überlegungen zur Sanierung der Fläche vor dem Hangar. Da die Fläche vor der Flugzeugtankstelle versiegelt ist, war die erste Überlegung, eine Teermischung vor dem Hangar anzubringen.

Doch die Mitglieder hörten von den Sanierungsplänen der Stadt Horb, die das Omnibusgelände erneuern wollte. "Wir haben dann gleich angefragt, was mit den Pflastersteinen passiert", erinnert sich Armin Singer. Diese sollten entsorgt werden und so ergriff der Flugsportverein die Chance. "Das ist eine Win-Win-Situation", sagt Singer freudig.

Die Stadt Horb muss die Entsorgungskosten nicht tragen und der Flugsportverein erhält Pflastersteine mit einer Stärke von acht Zentimetern.

"Wir bekommen ja immer wieder Lastwagen-Anlieferungen und dafür sind die sechs Zentimeter starken Pflastersteine nicht ausgelegt", beschreibt er. Die Steine wurden in Horb ausgegraben und mit dem ganzen Material drum herum auf einem Abladeplatz des Fluggeländes ausgekippt. Tagelang haben daher einige Mitglieder die Steine aussortiert. Die kaputten wurden gleich auf einen Berg gelegt.

Unverzichtbar bei diesen Einsätzen: Bernhard Kramer, der Alleskönner. "Er hat die ganzen Maschinen und Geräte", sind die Mitglieder begeistert. Nun schaufelte er mit seinem Bagger die Steine frei, sodass die anderen Mitglieder diese auf Paletten legen konnten. "Das ist ein Knochenjob, aber das machen wir einmal und sind dann für immer fertig", wissen die Mitglieder.

In der Zwischenzeit konnten einige weitere Helfer die Steine auf der rund 400 Meter großen Fläche vor dem Hangar verlegen. Diese wurde so ausgegraben, dass die Steigung gleichmäßig zunimmt. "Bisher hatten wir Buckel in der Fläche. Das war schwer, wenn du ein Flugzeug rausziehen musstest. Nun ist die Steigung gleichmäßig", sagt Singer und freut ich schon auf die kommende Flug-Saison.

Als Untergrund der neuen Fläche wurde Mineralbeton eingebracht. Der bisherige Schotter konnte recycelt werden. Bernhard Kramer verteilte Splitt auf der Fläche, sodass die ersten Pflastersteine verlegt werden konnten.

Tags darauf sah es so aus, als ob nur noch wenig Pflasterarbeit zu leisten sei. Doch bis in die späten Nachmittagsstunden waren die Mitglieder damit beschäftigt. "Man unterschätzt die Fläche", erklärten sie.

Wie die versiegelte Fläche zum Tanklager erneuert werden kann, ist noch in der Planung. Jüngst haben einige Flugsportmitglieder bereits die frisch gepflasterte Fläche "eingeweiht" und konnten bei bestem Sonnenwetter ihre letzten Flüge vor der Wintersaison genießen. Nun sollen die restlichen Steine zugeschnitten werden und damit saubere Übergänge zu den anderen Flächen entstehen. Ebenso wird noch ein Sandgemisch in die Zwischenflächen der Steine gefegt.