Die Feuerwehrabteilung Eutingen barg beim Scheunengebäude-Brand in der Bergstraße Eutingen zwei Mimen und übergab sie an den DRK Ortsverein Eutingen. Foto: Feinler Foto: Schwarzwälder-Bote

Hauptübung: Eutinger Feuerwehr zeigt sich topfit

Von Alexandra Feinler

Eutingen. Von einem Traktorbrand, der später auf den Dachstuhl übergriff, gingen die Helfer bei der Hauptübung der Feuerwehrabteilung Eutingen aus. Am Samstagnachmittag war deshalb rund um die Bergstraße in Eutingen einiges geboten.

Die Zuschauer, vor allem die kleinen, bekamen große Augen. Das Tanklöschfahrzeug 16/25, das Hilfelöschfahrzeug 24/14-S, der Gerätewagen-Logistik und der Mannschaftstransportwagen sammelten sich rund um die Bergstraße. Ein Trupp machte den Zugriff über den Aschenberg. Der Mannschaftstransportwagen stand im Vollmaringer Weg und die restlichen Feuerwehrfahrzeuge waren auch außerhalb abgestellt.

"Wir müssen die Wege für die nachrückenden Drehleitern freihalten", erklärte Albrecht Teufel. Der Gesamtwehrkommandant führte die Besucher auch in die Übungsannahme ein: Ein Traktor fing im nahe gelegenen Scheunengebäude aufgrund eines technischen Defektes an zu brennen. Der Landwirt entdeckte dies und versucht zu löschen.

Sein Sohn wollte in der Zwischenzeit die Oldtimer aus der Werkstatt holen. Jedoch breitete sich das Feuer so schnell aus, dass die beiden Personen das Gebäude nicht mehr verlassen konnten. Ein Passant erkannte die brenzlige Situation und rief die Feuerwehr.

Rauchvergiftung mit Sauerstoff versorgt

Die beiden vermissten Mimen, gestellt von der Jugendfeuerwehr, wurden von Atemschutzgeräteträgern gesucht. Schnell wurde der erste gefunden, der mit Hilfe der Feuerwehrleute zum Versorgungsplatz des DRK gehen konnte. Dort wurde die Rauchgasvergiftung mit Sauerstoff versorgt. Anschließend versorgten die DRK-Mitglieder den offenen Armbruch.

Wenig später entdeckten die Atemschutzgeräteträger den zweiten Mimen, der mit dem Rettungstuch aus dem Gebäude von Emil Platz getragen werden musste. Er wurde vor dem Haus in eine Trageschale gelegt und an den DRK Ortsverein übergeben. Ebenfalls versorgten die Sanitäter ihn mit Sauerstoff und kümmerten sich um seine Kopfplatzwunde.

In der Zwischenzeit ging die Feuerwehr von einem Dachstuhlbrand aus, der über die Gasse zwischen dem landwirtschaftlichen und dem Nachbargebäude zusätzlich gelöscht wurde. Albrecht Teufel erklärte, dass die Wasserversorgung in diesem Bereich gut sei. Über das C-Rohr würden rund 100 Liter pro Minute und über das B-Rohr rund 400 Liter pro Minute gefördert.

Er ging auch auf Fragen der Zuschauer ein, die wissen wollten, ob die über das Dach angeschlossenen Stromkabel keine Gefahr darstellten. In diesem Fall würde es nichts ausmachen, jedoch sollten die Feuerwehrleute nie den Respekt vor dem Strom verlieren. Im Ernstfall würde eine Leitung zur Hochzone in der Siedlung gelegt, worauf die Feuerwehrabteilung bei der Übung jedoch verzichtete.

Bei der Manöverkritik lobte Abteilungskommandant Tobias Plaz das schnelle Handeln der Feuerwehrleute, die ihre Fahrzeuge außerhalb der Gefahrenstelle vorbildlich geparkt hätten. So hätte jederzeit die nachrückende Drehleiter aus Horb Platz gehabt. Er war sich auch sicher, dass die Feuerwehrabteilung den Brand auch ohne die Drehleiter gelöscht hätte. Eine Anmerkung hatte er zum Verteiler, auf den das nächste Mal stärker zu achten sei.

Dem schloss sich Gesamtkommandant Albrecht Teufel an, der das schnelle Handeln der Atemschutzträger lobte. "Die Übung war ruhig und harmonisch. Es hat Spaß gemacht, zuzuschauen", sagte er. Dass es sich dabei um eine "diffizile Ecke" handle, habe ein Brand vor einigen Jahren in der Nachbarschaft gezeigt, meinte Stefan Platz, Bereitschaftsleiter des DRK Ortsvereins. Durch die Bereitstellungsräume wäre der Rettungswagen gut zum Versorgungsplatz durchgekommen. Auch hätte die Übergabe der Feuerwehr an das DRK gut funktioniert. Dieses habe die richtigen Prioritäten gesetzt und schnell gehandelt.

Bürgermeister Armin Jöchle rundete die Manöverkritik ab. Er lobte die "respektable" Aufgabe. "Die Feuerwehrabteilung kann sich gut heranwagen, bis die nachfolgenden Feuerwehren der Gemeinde da sind", meinte er und wies auf die umfangreiche Ausbildung hin. Diese sorge für Sicherheit, vor allem in so eng bebauten Gebieten.