Die Weitinger Dorfstraße wurde zur Bühne für den ersten NSU-Teilmemarkt. Foto: Mattenschlager Foto: Schwarzwälder-Bote

Fantreff: Veranstalter zieht trotz Wetterkapriolen positive Bilanz / Liebhaber reisen aus Speyer, Worms oder Osnabrück an

Von Harald Mattenschlager

Eutingen-Weitingen. Der erste NSU-Teilemarkt des NSU-Prinz-Club-Schwaben (NSU-PCS) sorgte am Samstag für Aufsehen in Weitingen. Zeitweise war fast kein Durchkommen mehr auf der Dorfstraße.

Der Verein trifft sich vom Frühjahr bis Herbst alle zwei Monate sonntags zum Frühschoppen im "NSU-Clubräumle" in Weitingen. Der Verkaufsraum und die sich anschließende kleine Werkstatt dienen dem Club als Treffpunkt und kleines Teilelager.

Der verstorbene Bruno Bok, ein langjähriges Clubmitglied, betrieb dort seine (NSU)-Werkstatt und früher auch eine Tankstelle. Schon sein Vater, Felix Bok, hatte mit seiner Werkstatt die Marke NSU nach Weitingen gebracht. Mit dem NSU Ro80 wurde dann auch dort in den späten 60er Jahren das letzte Auto der Marke vorgestellt, bevor diese mit Audi fusionierte und unter dem Namen Audi-NSU weiterproduzierte.

Ursprünglich sollte der Teilemarkt in Neckarsulm, der Wiege der "NSU-Prinzen" stattfinden. Der Club wollte aber zunächst in kleinerem Rahmen Erfahrungen sammeln und entschied sich dann doch für Weitingen.

Los ging es um 10 Uhr. Nach und nach trafen die ersten Clubmitglieder ein – manche mit, andere ohne NSU-Ersatzteile. Glücklicherweise durfte der Club die frühere Montagehalle von Bruno Bok und die Toiletten des Gäu-Pub Krone nutzen. Damit konnte man getrost alle Wetterkapriolen über sich ergehen lassen. Nachmittags flüchteten die Besucher dann auch in Halle und Clubräumle, um Schutz vor einem kurzen aber heftigen Regenguss zu suchen.

Die Veranstalter waren dennoch zufrieden. Auch wenn der Teilemarkt noch einige Verkäufer und Käufer mehr vertragen hätte.

Besonders groß war die Freude über einige weitgereiste NSU-Fans, etwa aus dem Raum Speyer, aus Worms, Kaiserslautern oder Osnabrück. Und auch der Oldtimer-Club Eutingen schaute vorbei. Und zwar – zur Freude der Besucher – mit einem Fiat-Neckar und einem Opel-Rekord. Das Gros der Besucher kam jedoch aus Weitingen und den umliegenden Gemeinden. Diese kamen mit Kind und Kegel und staunten nicht schlecht über die Flitzer aus der Neckarsulmer Autoschmiede.

Ein ganz besonderer Höhepunkt der Veranstaltung war die mit lautstarkem Motorengebrüll einfallende Truppe der NSU-Freunde Breisgau. Mit ihren NSU’s, mit Käfer, Ford Capri, BMW und anderen Oldtimern mischten sie kurzerhand die Dorfstraße auf. Und stürmten dann das Clubräumle, um es sich bei selbstgebackenem Kuchen und Kaffee gut gehen zu lassen.

Nebenher mussten noch schnell Reparaturen an zwei NSU’s erledigt werden. Ein Motorlager und eine Benzinpumpe schwächelten. Einfach reparieren statt gleich ganze Bauteile auszutauschen – darin liegt für viele NSU-Fahrer der Reiz ihrere Wagen.

Die beiden Fahrzeuge konnten dann auch in kurzer Zeit wieder flott gemacht werden. Und so musste der "Lumpensammler" mit seinem Anhänger lediglich ein kleines Modellauto ziehen, das für allgemeine Erheiterung sorgte.