Pfarrer Eric Wiafe, der 2010 und 2011 in Eutingen lebte, ist gerade zu Besuch. Foto: Feinler Foto: Schwarzwälder-Bote

Kirche: Pfarrer Eric Wiafe ist zu Besuch in Eutingen / Mittel aus Sternsinger-Aktion kommen an / Fünf Jahre Planungs- und Bauzeit

Große Dankbarkeit verbindet Pfarrer Eric Wiafe mit der Seelsorgeeinheit Eutingen – denn dort hat er ein Jahr gelebt und seither wird er von den Bürgern in der Umsetzung seiner Projekte unterstützt. Nun ist der Ghanaer erneut zu Besuch.

Eutingen. Während seiner zweimonatigen Europa-Reise macht er zwei Mal Station in Eutingen und lebt bei Freunden. Im Gottesdienst von Pfarrer Beda Hammer hat er bereits mitgewirkt.

Die Grundschule Eutingen besuchte er schon, ebenso wie Feste und Veranstaltungen in der Gemeinde. Er kam schon mit Gäu-Bewohnern ins Gespräch. Diese wollen vor allem wissen, wie es ihm geht und wie seine Projekte voranschreiten.

Im Herbst konnte der Kindergarten der Kirchengemeinde Sankt Stephen in Darkuman nach fünf Jahren Planungs- und Bauzeit eingeweiht werden. "Ich bin sehr dankbar darüber und auch über die große Unterstützung", erklärt Wiafe. Zahlreiche Spenden aus der Gemeinde und den Sternsinger-Aktionen wurden dafür verwendet.

Zuvor waren die Kindergarten- und Schulkinder in der 21 Jahre alten katholischen Schule von Sankt Stephen untergebracht. Die Schule ist jedoch sanierungsbedürftig. Zudem bot sie für die Kindergartenkinder weder Platz noch geeignete Räumlichkeiten, um sich kindgerecht zu entfalten.

200 Kinder besuchen nun den Kindergarten

Deshalb wurden Gebäude und das Grundstück erworben, das aufwendig saniert werden musste. Wände wurden eingeschlagen, neu hochgemauert und die Elektrik sowie die sanitären Anlagen grundüberholt.

Rund 200 Kinder im Alter von zwei bis drei Jahren besuchen nun den Kindergarten. Vier Pädagogen und zwei Betreuer sind im Kindergarten beschäftigt, der früher als Wohnhaus genutzt wurde und dann leer stand.

Da Wiafe an die Universität wechselte, sei nun ein anderer Pfarrer mit dem Projekt vertraut. "Ich halte aber Kontakt", sagt Eric, dass der Kindergarten nicht weit weg sei. Auch sein Jugendprojekt Youth Formation Club hat er nicht aus den Augen gelassen. Der Jugendtreff wechsle zwar ständig, aber trotzdem sei es ihm wichtig, jungen Menschen Werte zu vermitteln.

Um den Seelsorger ist es ruhiger geworden, denn die großen Bauprojekte wie Kapelle und Kindergarten sind abgeschlossen. "Ich kann mich nun auf die Erlangung meines Professoren-Titels konzentrieren", berichtet der 52-Jährige. Viel Zeit müsse er für diese Herausforderung opfern.

Deshalb reiste er nun nach Russland, um einen Priesterkollegen zu besuchen. Der deutsche Pfarrer sei eine Weile in Russland und könne ihm mehr über dessen Erfahrungen vermitteln. In Frankfurt wolle er einen befreundeten Professor besuchen, der ihm weitere Tipps geben wird.

Urlaub ist eher eine Bildungsreise

Somit sei der Urlaub eigentlich eher eine Bildungsreise. Tagsüber und auch nachts lese er Thesen seiner Studenten in Ghana, die gerade Semesterferien haben. In diesen müssen sie allerdings ihre Expertisen fortsetzen. "Wir haben zu wenig Personal, weshalb ich die Studenten per E-Mail unterstütze", erklärt Wiafe.

Wenn alles nach Plan verlaufe, wolle er Mitte August in Eutingen sein und seinen Geburtstag am 10. August dort feiern. Über viele Begegnungen mit den Gäu-Bewohnern freut er sich. Gerne berichtet er auch über kommende Vorhaben und freut sich weiterhin über Unterstützer.