Haushalt: Für die Hallensanierungen ist kein Geld da / Abbau der Schulden kommt nicht wesentlich voran

Von Martin Dold

Bürgermeister Armin Jöchle nahm das Reizwort KVT bei seiner Haushaltsrede zwar nicht in den Mund. Es wurde aber deutlich, dass die Millionen sehr gut getan hätten, um Großprojekte finanzieren zu können, anstatt sie auf die lange Bank zu schieben.

Eutingen. Es müssen nun kleinere Brötchen gebacken werden. "Der Haushalt 2016 wird viele Hoffnungen und Wünsche offen lassen, sei es ein neuer Spielplatz für Kleinkinder in Eutingen, ein Radweg zu den Sportanlagen Rohrdorf und auch ein Großprojekt wie den Bau eines Feuerwehrhauses in Weitingen oder die Sanierung der Hallen in Eutingen und Weitingen. Auf die Frage zur Finanzierung dieser Projekte gibt der Haushaltsplan noch keine Antwort", sagte der Bürgermeister im Gemeinderat. Vorschläge würden gerne angenommen.

Das Volumen des Haushaltes liegt bei 15 Millionen Euro. Auf den Vermögenshaushalt – also grob gesagt, die Investitionen – entfallen 2,45 Millionen Euro und damit 2,77 Millionen Euro weniger als im Vorjahr. Damals schlug vor allem die Erschließung für das Baugebiet "Stützen" und das Gewerbegebiet "Neuer Bahnhof" zu Buche.

Der Verkauf von Grundstücken bleibt Haupteinnahmequelle

Die Zuführungsrate liegt bei 742 000 Euro. "Nicht ganz zufriedenstellend", konstatierte Jöchle. Hiervon werden 359 000 Euro für die Schuldentilgung und 300 000 Euro für die Deckung eines Fehlbetrags aus dem Vorjahr verwendet.

Beim Abbau der Schulden tritt man auf der Stelle. Zwar werden besagte 359 000 Euro getilgt, allerdings werden neue Kredite von 203 000 Euro aufgenommen. Besonders erwähnenswert: Für die Erschließungen "Stützen" und "Seite" wurden 1,07 Millionen Euro an Krediten aufgenommen. Die Bauplätze sollen 2016 verkauft sein, die Darlehen seien jedoch noch nahezu bis zur Hälfte erhalten, so Jöchle.

Finanziert werden die Projekte des Vermögenshaushaltes (siehe Infokasten) vor allem durch die Zuführungsrate, den Verkaufserlös von Grundstücken (925 000 Euro), Zuschüsse (441 000), eine Kreditaufnahme (203 000) und eine Einlagenerstattung des Abwasserzweckverbandes Eutingen-Hochdorf (80 000).

Im Verwaltungshaushalt wird mit einer Gewerbesteuer von 1,1 Millionen Euro kalkuliert, was dem Wert von 2014 entspricht. Der Gemeindeanteil an der Einkommenssteuer liegt bei 3,03 Millionen Euro. Der hohe Wert ist der brummenden Konjunktur geschuldet. Die Schlüsselzuweisungen sinken um 112 000 auf 2,28 Millionen Euro.

Dem gegenüber steht eine um 152 000 Euro erhöhte Kreisumlage, die nun 2,04 Millionen Euro beträgt. Die Personalkosten betragen 2,49 Millionen Euro, das sind rund 250 000 Euro mehr als 2014, aber 29 000 Euro weniger als 2015. Personalkapazitäten in den Kindergärten wurden abgebaut, hingegen kommt eine halbe Stelle für die Integration von Flüchtlingen hinzu.