Unbekannte sind in das Eutinger Tennisheim eingebrochen. Foto: Feinler

Einbrecher haben es auf Vereine abgesehen: Tennisheim, Schützenhaus und Sportheim von Unbekannten heimgesucht.

Eutingen - Acht Einbrüche in rund vier Wochen. Die Eutinger rätseln über so viel kriminelle Energie. Besonders verärgert ist der Tennisclub Eutingen, in dessen Tennisheim Unbekannte von Freitag auf Samstag eingebrochen sind.

Die Eingangstür stand offen, als die stellvertretende Vorsitzende Anne Meyer am Samstagmorgen das Tennisheim betrat. "Ich habe die Handwerker gesucht und dann realisiert, was hier passiert war", sagt die Eutingerin frustriert. Einbrecher haben zwischen Freitag und Samstag die neue Eingangstür des Tennisheims geknackt, die neue Holztüre zum Wirtschaftsraum aufgehebelt und den Flachbildfernseher gestohlen. "Die haben sich ausgekannt", mutmaßen Anne Meyer und Vorsitzender Wolfgang Wagner. Denn neben dem Fernseher wurden auch die Bedienungsanleitung und die Fernbedienung mitgenommen, beide waren in unterschiedlichen Schränken verstaut.

Weil das Tennisheim gerade saniert wird (wir berichteten), haben die Unbekannten die Gelegenheit genutzt. Das umherliegende Werkzeug kam ihnen genau recht, um den Fernseher abzumontieren. Die Schränke wurden durchwühlt, aus der Abstellkammer wurde jedoch nichts entwendet. Rund 1500 Euro Schaden ließen sie zurück.

"Nichts wurde mitgenommen, nicht mal Schnaps"

Ein Bild, das auch dem Eutinger Sportheimwirt Michael Gruidl bekannt ist. Bei ihm wurde zwei Mal innerhalb einer Woche eingebrochen. Beim ersten Mal hätten die Unbekannten die Spielautomaten geöffnet und das Geld mitgenommen. Eine Woche später wurden alle Schränke durchwühlt, das Lager aufgemacht, aber nichts mitgenommen. "Das ist ganz merkwürdig. Nichts wurde mitgenommen, nicht mal Schnaps", meint Michael Gruidl. Selbst der Flachbildfernseher blieb stehen.

Das fiel auch den Eutinger Sportschützen auf, bei denen ebenso zwei Mal eingebrochen wurde. Als das Gemeindefest in Eutingen gefeiert wurde, nutzten Unbekannte die Möglichkeit und brachen ins Schützenhaus ein. Sie öffneten eine Holzkasse gewaltsam, suchten in der Schießhalle nach einer Tasche für das Kleingeld und nahmen die eines Mädchens mit. Notebook und Fernseher wurden nicht angerührt. "Die haben sich ausgekannt", ist sich Oberschützenmeister Eberhard Gsell sicher, denn die Holzkasse war in einer Schublade versteckt.

Eine Woche später wurde wieder eingebrochen, alles durcheinander gebracht, aber dieses Mal fehlte nichts. Diese Einbrecher könnten auch in der Eutinger Sankt Stephanuskirche zwischen Montag und Dienstag den Kerzenständer, in dem sich etwa 25 Euro befanden, mitgehen haben lassen.

Oder vielleicht waren sie zur etwa gleichen Zeit bei der Landmetzgerei Hindennach zu Gange? Durchwühlt wurde dort ebenso jeder Schrank. Vor rund einer Woche versuchte ein Unbekannter, beim Lieferdienst in der Eutinger Bergstraße einzubrechen. Da sich die Türe nicht aufhebeln ließ, soll er laut Beschreibungen der Polizei in Richtung Ortsmitte geflüchtet sein. Die Polizei schließt einen Zusammenhang der Einbrüche nicht aus. "Es können aber auch Trittbrettfahrer sein, die aus der Presse von den Einbrüchen erfahren haben", meint Michael Aschenbrenner von der Polizei-Pressestelle in Tuttlingen. Eine große Summe wurde nicht erbeutet, rechnet man alle Einbrüche zusammen. Der Sachschaden ist oft größer. Und auch emotional nimmt es die Betroffenen mit:. "Jedes Mal, wenn ich nun ins Tennisheim komme, schaue ich mich genau um", beschreibt Anne Meyer. Auch Oberschützenmeister Eberhard Gsell fragt sich auf der Fahrt zum Schützenhaus, was er dort vorfinden könnte. "Welche Sicherheitsmaßnahmen sind sinnvoll? Welche Maßnahmen bewirken das Gegenteil?", mit diesen Fragen beschäftigt sich gerade Sportheimwirt Michael Gruidl. Angst haben die Betroffenen nicht, dafür aber eine große Wut. "Wir haben gerade unser Tennisheim saniert und sind in der Abschlussphase. Die aufgebrochene Türe war neu, jetzt können wir sie reparieren lassen", meint der Vorstand des Tennisclubs Eutingen: „Das ist einfach nur ärgerlich."