"Donau Sepp" aus Weitingen unterhielt die Gäste des Seniorennachmittags. Foto: Feinler Foto: Schwarzwälder-Bote

Freizeit: Beim Seniorennachmittag des Tennisclubs Eutingen hat der Alleinunterhalter einen großen Auftritt

Eutingen. "Woher kommt eigentlich seller ›Donau Sepp‹?", wollte die Fenster-Reihe beim Seniorennachmittags des Tennisclub (TC) Eutingen am Donnerstagnachmittag wissen. Der 86-Jährige ließ beim etwas anderen Nachmittag nicht lange mit der Antwort auf sich warten.

Das sonst so bekannte Programm mit Gedichten, Liedern und Spielen wurde gestrichen. Stattdessen luden Anne Maier, Anneliese Teufel, Elisabeth Gulde und Helga Schaffner im Namen des Tennisclubs Eutingen zum Unterhaltungsnachmittag ein. Auf Kaffee und Kuchen startete Alleinunterhalter "Donau Sepp" sein Programm. Er sei vor zwölf Jahren nach Weitingen gezogen. An seinem 1930er-Stammtisch habe jeder einen Spitznamen. "Rösle"-Fischer habe Josef Bernwallner "Donau Sepp" genannt, weil er in der Nähe von Budapest an der Donau geboren wurde und Donauschwabe ist. Kurz vor Kriegsende kam er mit seiner Familie nach Deutschland. Mit 14 Jahren lebte er in Bondorf (Landkreis Böblingen). Der Vater sei im Krieg geblieben, weshalb er es nicht einfach gehabt habe. Die Mutter musste die Kinder alleine durchbringen, trotzdem bekam er jede Woche Taschengeld. Die fünf Mark sparte er, um sich einmal seinen großen Wunsch zu erfüllen: Ein Akkordeon zu kaufen. Das Akkordeon kostete damals schon 900 D-Mark, was viel gewesen sei. "Doch ich hab fleißig gespart", denkt der "Donau Sepp" zurück, der so seine große Liebe fand.

Sein Hobby hatte er lange Zeit nur zuhause gepflegt. Unentgeltlich mache er anderen eine Freude, so auch erstmals den Gästen des Sommer-Seniorennachmittags beim Tennisclub Eutingen. Bei Anne Maiers 70. Geburtstag sei er aufgetreten, weshalb das Tennis-Mitglied ihn gleich für den Seniorennachmittag bestellte. "Ich erlebe sozusagen heute eine Premiere", beschreibt der Weitinger. Einige Lieder habe er sich schon zusammengestellt. Mit 86 Jahren mischt er Rhythmen. "Ich hab für jedes Lied einen Knopf", drückt er auf sein Mischpult und schon hört man Beats. "Wenn ich da drauf drücke, kann ich beispielsweise Saxofon spielen", tippt er auf den Knopf am Mischpult und drückt dann die Tasten seines Akkordeons – und man hört einige Saxofontöne.

So kann das Improvisationstalent zeigen, was möglich ist. Donau Sepp schwenkt daher von Mitmach- auf Unterhaltungsmusik um. Den nächsten Wechsel rief Alfred Schach hervor, der zu "Du hast mich 1000 Mal belogen" tanzte. Die anderen Senioren machten mit, klatschten und lachten. Mitschunkeln hieß es auch bei "Der alte Schäfer" oder "Knopf an deiner Bluse". Einen bunten Nachmittag erlebten die Gäste am Donnerstag. Zum Schluss grillte noch Tennis-Chef Wolfgang Wagner, womit der Seniorennachmittag ausklang.