550 Kaninchen wurden bei den Eutinger Kleintierzüchtern jetzt gegen den RHD2-Virus geimpft. Foto: dpa-Zentralbild

Kleintierzuchtverein hat Vorsichtsmaßnahmen getroffen. In zwei Aktionen wurden fast 500 Tiere geimpft.

Eutingen - Nachdem der unter anderem für Kaninchen lebensgefährliche RHD2-Virus in Schwenningen ausgebrochen ist, hatte der Kleintierzuchtverein Eutingen bei seiner Jungtierschau Vorsichtsmaßnahmen getroffen.

Da die sogenannte "Chinaseuche" auch Kaninchen befällt, wurden sie nicht ausgestellt. Der RHD2 Virus (Rabbit Haemorrhagic Disease) war im Kleintierzüchter-Kreisverband Rottweil-Schwarzwald-Tuttlingen ausgebrochen. Daher beratschlagten die Eutinger Züchter, was zu tun sei und entschieden sich für die Vorsichtsmaßnahme. "Ich finde, unsere Züchter haben mit dieser Entscheidung sehr verantwortungsvoll gehandelt. Nach neuesten Informationen von befreundeten Züchtern aus ganz Württemberg ist der Virus auch nicht im erwähnten Kreisverband geblieben, sondern breitet sich immer weiter aus. Wenn man dann hört, dass bei einem Züchter von 80 Tieren nur eines überlebt hat, wird einem die Aggressivität des Virus erst richtig bewusst", meint Arnold Scherrmann, stellvertretender Vorsitzender des Kleintierzuchtvereins Eutingen.

Französischer Impfstoff soll gegen RHD1 und RHDS wirken

Die Eutinger ließen nicht nur ihre Kaninchen zuhause, sondern gingen einen Schritt weiter. "Wir haben uns um eine Lösung bemüht und dann den Weg über eine Sondergenehmigung vom Ministerium für Landwirtschaftlichen Raum, welche der Tierarzt beantragen muss, gewählt und uns den französischen Impfstoff Filavac, der gegen RHD1 und RHD2 wirksam ist, über den Tierarzt besorgt", erklärt Arnold Scherrmann.

In zwei großen Aktionen wurden fast 500 Tiere geimpft. "Ich denke, wir als Verein sind als Pioniere vorausgegangen. Logistisch und organisatorisch hat alles reibungslos geklappt", freut sich der stellvertretende Vorsitzende und meint: "Wir sind überzeugt, unseren wertvollen Tieren damit auch nach neuestem Kenntnisstand den besten Schutz gegen den aggressiven Virus zu bieten. Wir als Verein verstehen uns mit dieser Aktion hier auch schon in einer gewissen Vorbildfunktion, so schnell und gezielt gehandelt zu haben und hoffen, damit auch weitere Kleintierzuchtvereine zum Handeln zu animieren, einen vergleichbaren Weg zu gehen. Nach unserer Meinung ist diese kombinierte Impfung gegen RHD 1 und RHD2 im Moment die einzige wirksame Möglichkeit, die Tiere zu schützen. Nur so kann die Infektionskette schnell unterbrochen werden."

Im Kreisverband Tübingen-Horb, dem der Kleintierzuchtverein Eutingen angehört, sei bisher kein Fall von RHD2 bekannt. Die Eutinger Züchter hoffen, dass es so bleibt und dass weitere Vereine ihrem Beispiel folgen.