Ortschaftsrat Göttelfingen bespricht Mittelanmeldung für das kommende Haushaltsjahr / Spielplatz "Steigweg" soll reaktiviert werden

Von Peter Morlok

Eutingen-Göttelfingen. Eine wichtige Weichenstellung für die Entwicklung der Eutinger Ortsteile ist die jährliche Mittelanmeldung für das kommende Haushaltsjahr.

Bei ihrer jüngsten Ortschaftsratssitzung vor der Sommerpause beschäftigte sich das Gremium deshalb intensiv mit diesem wichtigen Punkt. Man nahm sich Zeit, beleuchtete die unterschiedlichen Aspekte von allen Seiten und dies, obwohl man noch vor hatte, zur Mosthocketse zu gehen und das erste halbe Geschäftsjahr 2015 mit wesentlich heiteren Themen wie der der Haushaltsmittelanmeldung zu beenden. Aber Most ist Most und Arbeit ist Arbeit. Und die hatte Vorrang.

Priorität 1: Aussegnungshalle auf dem Friedhof

Als klarer Spitzenreiter der Projekthitliste für 2016 verabschiedete der Rat auch in diesem Jahr die Realisierung der Aussegnungshalle. Mittel für diese langersehnte Großprojekt sind bereits im Haushalt 2015 eingestellt und aus allen Ecken der Bevölkerung gehen immer wieder Spendenschecks, die die Umsetzung beschleunigen sollen, ein. Aktuell war es bei dieser Sitzung eine Spende vom Orga-Team des Mittwochmärktle über 270 Euro, die zweckgebunden einging.

Ortsvorsteherin Diana Wally erklärte, dass sie – nachdem man in der Klausursitzung des Gemeinderates die Dimensionen des aktuellen Hallenentwurfes in Frage stellte – kostenneutrale Gespräche mit zwei ortsansässigen Planern hatte und in der kommenden Woche weitere Planungsgespräche mit Bürgermeister Armin Jöchle führen wird. Nach der Sommerpause will sie sich dann wieder intensiver mit dem Thema inklusive dem Fördervereinsgedanken auseinandersetzen und Ortschaftsrat Horst Niessner versprach, sich hier ebenfalls mit Nachdruck einbringen. "Es muss höchste Priorität haben, dass wir dieses Projekt nach so langer Zeit endlich hinbekommen" so Niessner abschließend.

Priorität 2: Mittel für Grunderwerb Neubaugebiet "Im Täle"

Rat Daniel Graf forderte, weitere Mittel für den Grunderwerb im geplanten Neubaugebiet "Im Täle" in den Haushalt einzustellen. 135 000 Euro stehen im Planansatz 2015, erklärte Diana Wally und man sei derzeit mit einigen Grundstücksbesitzern in Verkaufsverhandlung. Damit man diese weiterführen kann, werden weitere Mittel beantragt. Die Höhe wurde in der Sitzung nicht genannt.

Priorität 3: Mittel für Grunderwerb im Innerortsbereich

Um infrastrukturelle Chancen im Innerortsbereich nutzen zu können, braucht man oft schnell Geld. Hier soll eine Summe X im Haushalt vorgehalten werden, so der Wunsch des Ortschaftsrates.

Weitere Prioritäten – in der Reihe des Ortschaftsrats-Rankings – sind die Neuplanung und Gestaltung des Dorfplatzes (Rathausplatzes) sowie die Neuanschaffung von Ortsbegrüßungsschildern. Gerade in diesem Zusammenhang machte Rat Christoph Raible auf die mangelhafte innerörtliche Beschilderung aufmerksam. "Fremde finden den Weg zur Korntalhalle nur sehr schwer" so seine Erfahrung. Hier möchte man jedoch aus Rücksicht auf ein gemeindeübergreifendes Konzept keinen Alleingang starten, so das Credo des Rates zu diesem Thema.

Eine weitere Summe X möchte man für die fachliche Beratung für die Entwicklung des Innerortsbereiches in der Hinterhand haben und auch der Bau eines Buswartehäuschens in der Brunnenstraße scheint dem Rat wünschenswert. Ferner wird man unter Punkt acht wieder versuchen, ein Budget für den 3. Göttelfinger Weihnachtsmarkt 2016 im Haushalt unterzubringen.

Die Mittelanmeldung für die Ersatzbeschaffung von Spielgeräten für den alten Spielplatz "Steigweg" wurde hingegen recht kontrovers geführt. Spielplatz aufgeben oder komplett neu ertüchtigen – das war hier die Frage. Eine Schaukel ist so defekt, dass sie abgebaut werden muss und im Grunde genommen gibt’s dort oben nur noch ein funktionierendes Wipptier.

Vor der Diskussion, bei der Korntalhalle einen Spielbereich (siehe nebenstehenden Artikel) zu machen, zeigte sich Rat Horst Niessner überzeugt, dass ein Spielplatz dort hingehört, wo Leute wohnen. "Und der Sportplatz ist einfach für Omas mit ihren Enkeln zu weit weg".

Diana Wally war zwar der Meinung: "Wenn schon, dann richtig" und wollte neben Schaukel und Wipptieren auch noch einen Sandkasten haben. Hier widersprach Niessner vehement. "Den pflegt keiner und wenn der Bauhof dort droben mäht, sieht die Sandkiste immer aus wie Sau". Mit knapper Mehrheit wurde der Vorschlag einer Reaktivierung dieses Spielplatzes auf den letzten Platz der Wunschliste für die Haushaltsmittel 2016 genommen.