Die festlich geschmückte Halle bot einen würdigen Rahmen für das Weihnachtskonzert der Eutinger Kapelle. Fotos: Morlok Foto: Schwarzwälder-Bote

An hohen Feiertagen nur das Beste: Musikkapelle Eutingen zeigt bei ihrem Weihnachtskonzert ihr umfangreiches Repertoire

Von Peter Morlok

Eutingen. Am zweiten Weihnachtsfeiertag lud die Musikkapelle Eutingen zu ihrem Weihnachtskonzert ein. Es war der traditionelle Abschluss des diesjährigen Vereinsjahres. Viele Besucher folgten der Einladung und füllten die Eutinger Turn- und Festhalle bis auf wenige freie Plätze.

Dass man an solch hohen Feiertagen für seine Gäste nur das Beste bereithält, versteht sich von selbst. Deshalb hatten die 45 Musiker zusammen mit ihrem musikalischen Leiter Michael Eberhart einige besondere Stücke aus ihrem umfangreichen Repertoire für ihr Weihnachtskonzert ausgesucht.

Los ging es im Eröffnungsstück wahrlich mit Pauken und Trompeten. Große Fanfaren, kühn und kontrastierende Themen und rhythmischer Antrieb machten den Marsch "Captain America March" zu einem markanten und aufregenden Hörerlebnis. Die Transformation des schmächtigen Winzlings Steve in eine Art Super-Soldaten namens Captain America wurde hier in Tönen skizziert und gab gleich zu Beginn des Konzertes einen Abriss über das Leistungsvermögen der unterschiedlichen Register.

Richtig gefordert wurde der Klangkörper dann im zweiten Beitrag. Im Stück "Jericho" wird die Bibelstelle Josua 6 musikalisch umgesetzt. In vier Sätzen beschreibt die Komposition deutlich hörbar die Eroberung der Stadt Jericho durch die Israeliten. "Im ersten Satz wird der Zug durch die unwirtliche Wüste nach Kanaan, das gelobte Land, beschrieben. Ein hinreißendes Klagelied besingt das Heimweh, die Suche nach einem Zuhause, nach einem Ende des Herumziehens", stellte Moderatorin Cindy Kloss diese facettenreich modulierte Passage vor. Im zweiten Teil der Geschichte, der Eroberung der Stadt, blasen die Priester so laut wie möglich auf ihren Posaunen, das Volk schreit mit aller Kraft, wodurch die Mauern von Jericho schließlich einstürzen. Ein Segment, bei dem doch der ein oder andere Blick Richtung Hallendecke der längst renovierungsbedürftigen Eutinger Halle ging. Durch eine großartige, majestätische Melodie wurde später das Siegesgefühl ausgedrückte, das nach der Eroberung der ummauerten Stadt herrschte und im vierten Satz hörte man die Klangbilder eines typisch jüdischen Volksfestes.

Die Eutinger Kapelle unterstrich in diesem Epos, dass sie tatsächlich unschlagbar ist, wie es die dramatische Ouvertüre "Invicta", den sie als nächsten Titel spielten, übersetzt aus dem Lateinischen bedeutet. Viel Energie im Anfang und große, lyrische Melodienbögen im Mittelteil boten bei dieser Komposition eine begeisternde Klangfülle. Nicht umsonst wird "Invicta" oft auch als Wettbewerbsstück gespielt.

Bevor es in die Pause ging, nahmen die Eutinger Musiker ihr Publikum noch mit in die Wunderwelt, in der die Schöne das Biest liebt. Mit den Stücken "Prologue", "Belle", "Something There" und "Beauty and the Beast" wurde dieser Ausflug ins Land des Musicals in Tönen umgesetzt.

Anschließend überzeugte die Kapelle mit "Salemonia" der Hymne auf die Salemer Schlossfestspiel und dem Thema aus dem Film "Die gloreichen Sieben", bevor sie sich in den "Boogie Express" setzten und zu "Abba in Concert" fuhren.

Im Fazit dieses Konzerts kann man sich nur den vier Schweden anschließen, die in einem ihrer unzähligen Welthits feststellten: "Thank you for the music." Auch der Eutinger Kapelle kann man sagen: "Danke für die Musik." Und natürlich durften sie nach dieser tollen Vorstellung nicht ohne Zugabe von der Bühne. Das begeisterte Publikum erklatschte sich noch den Marsch "Silberkondor" von Hans Felix Husadel.