Es geht voran: Im Baugebiet "Seite" wird kräftig gebaut – und das wird fürs Erste so bleiben. Foto: Dold

Weitinger Neubaugebiet läuft nach zähem Beginn hervorragend. Etwa Hälfte der Käufer kommt aus der Umgebung.

Eutingen-Weitingen - Es lief wie mit der Ketchup-Flasche: Erst geht gar nichts, dann kommt alles auf einmal. Die Rede ist vom Verkauf der Bauplätze im Gebiet "Seite".

Anfangs lief der Bauplatzverkauf zäh und schleppend – im Gegensatz zum Eutinger Baugebiet "Stützen". Es kamen schon Sorgen auf, ob das Baugebiet "Seite" zu groß dimensioniert sein könnte. Doch in den vergangenen Wochen und Monaten gingen die Bauplätze weg wie warme Semmeln. 17 der 19 gemeindeeigenen Bauplätze sind mittlerweile an den Mann gebracht, sagt Ortsvorsteher Roland Raible auf Anfrage. Diese sind dann entweder bereits verkauft oder vergeben.

Der Verkauf der Bauplätze hat im Juni 2014 begonnen. "Im vergangenen Herbst lief es sehr schleppend", blickt er zurück. Für das Jahr 2015 waren im Haushaltsplan fünf Bauplatzverkäufe eingeplant. "Verkauft wurde mehr als das Doppelte. Das ist sehr zügig gelaufen", freut sich Raible.

Warum es nun auf einmal so gut lief? So eine richtige Erklärung habe er auch nicht, erklärt Raible. Man habe aber eine sehr gute Mischung. Etwa die Hälfte der Käufer kommen aus Weitingen, die andere Hälfte von auswärts.

Erschließung für ersten Bauabschnitt ist im Prinzip abgeschlossen

Raible interessierte sich natürlich auch für die Motivation der Menschen, warum sie künftig dort wohnen wollen. Die Antworten: Weitingen liege nahe an der Autobahn, sei ruhig und habe eine Infrastruktur. Zudem habe das Baugebiet im Vergleich zu beispielsweise Böblingen einen annehmbaren Preis. Ein weiteres Plus: Man ist schnell am Bahnhof, was Menschen zugute kommt, die in Richtung Stuttgart arbeiten. Die derzeit niedrigen Zinsen hingegen hätten keine Rolle gespielt.

Die Erschließung für den ersten Bauabschnitt ist im Prinzip abgeschlossen, lediglich der Lärmschutzwall muss noch bepflanzt werden. Mit den Erlösen aus dem Bauplatzverkauf des ersten Bauabschnittes sind die Erschließungskosten gedeckt. Richtig Geld verdient wird mit dem Verkauf der Bauplätze im zweiten Bauabschnitt, der nahezu die gleiche Größe hat.

Dieser ist genehmigt und könnte erschlossen werden. Allerdings hat Raible es hier noch nicht so eilig. "Erst einmal wollen wir uns jetzt der Innerortsentwicklung widmet", gibt er die Richtung vor. Über das Bund-Länder-Programm fließen Fördergelder für Sanierungen und Umbauten, so dass der Ortskern aufgehübscht werden kann.

Die Erschließung für den ersten Abschnitt war deutlich teurer, da hier insbesondere das Regenüberlaufbecken und die Kanalisation ins Kontor schlugen. "Der obere Bereich ist einfacher zu erschließen", betont Raible.

Mittlerweile stehen fünf Häuser, von denen zwei bereits bezogen sind. Zwei weitere sollen bis Weihnachten bezogen sein. Acht Häuser sind derzeit im Bau, was den Ortsvorsteher freut: "Die Leute habe lediglich die Verpflichtung, in den ersten drei Jahren zu bauen. Sie müssen nicht sofort anfangen, tun es aber doch".

Unter dem Strich wird so auch die Einwohnerzahl von Weitingen steigen – wenn auch nur moderat. Im letzten Jahr gab es 17 Sterbefälle zu beklagen und damit so viele wie noch nie. In den Jahren 2017 und 2018 rechnet Roland Raible dann wiederum mit einer Zunahme der Bevölkerung durch die neuen Einwohner im Gebiet "Seite".