Unser Foto zeigt die Ferienprogramm-Ausflügler mit Revierförster Robin Sieb, Organisator und Sänger-Vizevorstand Tobias Schweizer sowie Julia Mattenschlager und Sonja Teufel als Begleitpersonen vom Musikverein. Auf dem Bild fehlen "Hoamet"-Vorsitzender Hermann Nesch und Andreas Raible vom "Liederkranz". Foto: Mattenschlager Foto: Schwarzwälder-Bote

Ferienprogramm: Weitinger Vereine organisieren kurzweilige Fahrt / Viel Interessantes über die Tiere des Waldes erfahren

Eutingen-Weitingen. Einen informativen und kurzweiligen Naturerlebnistag verbrachten 22 Ferienkinder im Rahmen des Ferienprogramms der Vereine der Gesamtgemeinde im Schönbuch. Organisiert und begleitet wurden die Kinder vom Musikverein Weitingen, dem Männergesangverein "Liederkranz" und dem Förderkreis "Weitinger Hoamet".

Mit dem Zug ging es vom Eutinger Bahnhof nach Herrenberg, wo wegen der Gleis-arbeiten an der Ammertalbahn auf den Bus als Schienersatzverkehr umgestiegen werden musste. Von Entringen aus marschierte die Gruppe zu Fuß zum Wildgehege "Saurucken".

Feuchte Laubwälder als Lebensraum

Kleinere Wanderer chauffierte Tobias Schweizer, der als Vizechef des Gesangvereins den Ausflugstag organisiert hatte, den Berg hoch. Andreas Raible transportierte Getränke und Grillgut sowie die übrigen notwendigen Dinge wie den Bollerwagen, mit dem alles vom Parkplatz aus zum Picknick- und Spielplatz gebracht wurde.

In Vertretung des zuständigen Revierförsters berichtete Försterkollege Robin Sies den Kindern viel Wissenswerte über die Tiere im Wildgehege. Einen besonderen Schwerpunkt bildeten dabei die Wildschweine, die Allesfresser sind wie die mit ihnen verwandten Hausschweine. Lebensraum des Schwarzwilds sind feuchte Laubwälder, wo es genug Nahrung und Deckung, aber auch Tümpel und Gräben zum Suhlen, ihrer Körperreinigung, gibt.

Sehr intelligente Tiere mit guten Sinnen

Wildschweine seien sehr intelligente Tiere mit gutem Geruchs- und Gehörsinn, die auch schnell laufen und sogar schwimmen könnten. Wildschweine seien sehr wachsam und scheu, was laut Sies für Intelligenz und "Lebenserfahrung" spreche. Dies führe dazu, dass die auch tagaktiven Tiere vermehrt nachts aus der Deckung kämen und durch das Aufwühlen von Wald- und Flurboden ihr "Unwesen" treiben.

Die Scheu der Tiere konnte man beobachten, da sie sich trotz Fütterung erst lange nicht aus ihrer Deckung wagten, dann aber doch mehrmals in einer Rotte von über 20 Tieren zum Fressen bis nahe an den Zaun wagten. Unter ihnen waren auch Jungtiere, die man "Frischlinge" nennt. Robin Sies informierte verständlich über Lebensweise, Entwicklung und Nahrung der auch "Schwarzkittel" genannten Wildschweine. In Sichtweite hielt sich stets das Rotwild auf, das ebenfalls sehr scheu ist und über einen guten Geruchs- und Gehörsinn verfügt.

Sies schilderte auch den Unterschied zu den Rehen, die nicht zum Rotwild zählen. Vor allem die Geweihe hatten es den Kindern angetan.

Das Geweih werde zur Brunftzeit im Kampf gegen die Rivalen eingesetzt. Der Sieger sei dann der so genannte "Platzhirsch"

Viele Details erfuhr man auch von den Mufflons, den gehörnten Schafen. Obwohl sie eigentlich zu den weniger scheuen Tieren zählen, bekam man sie wider Erwarten nicht zu Gesicht. Zu den Wildtieren nannte Sies auch die waidmännischen Bezeichnungen "von Männlein, Weiblein und Jungtieren", so dass die Kinder genügend neue Erkenntnisse mit nach Hause nehmen konnten. Nach dem gemeinsamen Grillen war noch ausreichend Gelegenheit, sich auf dem schön angelegten großen Spielplatz die Zeit zu vertreiben.