Maximiliane Scheidel Foto: FDP

Die liberale EU-Kandidatin Maximiliane Scheidel will die europäische Bürokratie verringern.

Die FDP im Kreis Rottweil hat die Rottweilerin Maximiliane Scheidel zur Europakandidatin gekürt. Die 27-Jährige, die neben einem eigenen Unternehmen in der Geschäftsführung des Villingendorfer Unternehmens Scheidel Kunststoffe und Glas tätig ist, will sich im anstehenden Wahlkampf für eine Europäische Union stark machen, die sich auf ihre Kernaufgaben besinnt, so Scheidel in ihrer Vorstellung.

„Europa ist eine wichtige Kraft in der Balance zu den USA, China und Russland. Dazu bedarf es aber eines stärkeren Zusammenhalts der EU-Mitgliedsländer“, sagte Scheidel. Die Jungunternehmerin forderte, strategische technologische Partnerschaften und eine bessere Berücksichtigung der kleinen und mittleren Unternehmen.

EU soll Finanzierung anpassen

„Die europäische Politik zielt zu sehr auf Großunternehmen ab. Dabei fällt Deutschlands Sonderrolle mit vielen kleineren Betrieben unter den Tisch“, beschreibt sie ihren Eindruck. Wichtig sei, dass Start-Ups von Banken innerhalb Europas finanziert werden sollen. Dafür müsse man die Finanzierungsregeln der EU anpassen.

Wichtig sei, dass die FDP sich auch weiterhin gegen überbordende Bürokratie stelle. „CDU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen befördert aktiv den Aufbau neuer Regeln, ohne alte abzubauen. Dabei sind Verordnungen dabei, wie das Verbrennungsmotorenverbot, das unserem Standort massiv schadet“, erklärte Scheidel der Nominierungsversammlung.

Einwanderung wie in Kanada

Den Fachkräftemangel verspürt Scheidel „am eigenen Leib“. Für die dringend notwendige Gewinnung von Fachkräften plädierte sie deshalb für eine klare Regelung bei der Einwanderung nach dem Vorbild Kanadas in einem beschleunigten Verfahren.

Die Kandidatin lenkte den Blick jedoch auch nach Innen: „Wir brauchen eine leichtere Anerkennung von ausländischen Abschlüssen. Es kann doch nicht sein, Abschlüsse oder Dinge, wie LKW-Führerscheine aus EU-Ländern in Baden-Württemberg nicht anerkannt werden.“

Menschen für Europa begeistern

Da es für Deutschland nur insgesamt 96 Sitze im EU-Parlament gebe, sehe sie ihre Chancen zwar nicht als hoch an, aber es sei ihr wichtig, dass sich junge Menschen für die europäische Idee begeistern. „Denn in Europa liegt unsere Zukunft“, schloss Scheidel ihre Vorstellung ab.

Die anwesenden FDP-Mitglieder wählten sie einstimmig.