Eschbronn feiert zehn Jahre Gemeindepartnerschaft mit Le Tholonet / Besuch in Südfrankreich vertieft Kontakte
Eschbronn. Seit zehn Jahren besteht die Gemeindepartnerschaft zwischen Le Tholonet und Eschbronn: Die Bürgermeister Michel Legier und Walter E. Ziegler haben sie am 29. Juni 2003 besiegelt. Bei einem Besuch einer südfranzösischen Delegation in Eschbronn wurde sie am 4. Juli 2004 nochmals formell bekräftigt.Zehn Jahre Partnerschaft waren jüngst Anlass für einen Besuch einer größeren Delegation aus Eschbronn in dem südfranzösischen Ort. Zu der Abordnung gehörten neben dem aktuellen Bürgermeister, Franz Moser, seine beiden Vorgänger Walter E. Ziegler als Begründer der Gemeindepartnerschaft und Siegfried Kammerer, der wesentlich zum Erfolg der Partnerschaft beigetragen hat.
Darüber hinaus haben sich etliche Gemeinderäte und Bürger, die die Partnerschaft in den vergangenen zehn Jahren mit Leben erfüllt haben, auf den Weg in die Provence gemacht. Organisiert wurde der Besuch in Le Tholonet vom Vorsitzenden des Partnerschaftsausschusses, Bürgermeister-Stellvertreter Manfred Schmieder.
Bereits bei der Ankunft der Eschbronner war laut Mitteilung deutlich spürbar, dass in den vergangen zehn Jahren viele persönliche Freundschaften entstanden sind, und dass die Partnerschaft für beide Gemeinden ein wichtiges Anliegen ist. So durften sich die Eschbronner über einen sehr herzlichen Empfang freuen. Auch der eben erst wiedergewählte Bürgermeister Michel Legier ließ es sich nicht nehmen, sie zu begrüßen.
Le Tholonet hat eine ähnliche Größe wie Eschbronn und besteht auch aus mehreren Ortsteilen, insbesondere aus dem Ort Le Tholonet und der Ortschaft Palette. Der Ort ist geprägt durch seine Nähe zur Stadt Aix-en-Provence, die mit ihren 140 000 Einwohnern Hauptstadt der Provence ist. Die bedeutende Universitätsstadt ist besonders bekannt als Zentrum der Kunst und der Kultur. Diese strahlt in das benachbarte Le Tholonet aus. So sind etwa die Spuren des Künstlers Paul Cézanne, der in Aix geboren wurde und dort gelebt hat, auch in Le Tholonet, wo er ein Atelier betrieb, allgegenwärtig.
Im Mittelpunkt des Besuchs stand ein Empfang, bei dem die Bürgermeister Legier und Moser die Historie und die Bedeutung der Gemeindepartnerschaft beleuchteten. Franz Moser nahm die Gelegenheit wahr, Bürgermeister Legier und den Gemeinderat aus Le Tholonet zu einem Gegenbesuch in Eschbronn einzuladen. Im Rahmen des Empfanges würdigte der französische Rathauschef die Verdienste um die Gemeindepartnerschaft von Bürgermeister a. D. Walter E. Ziegler, Bürgermeister a. D. Siegfried Kammerer und Bürgermeister-Stellvertreter Manfred Schmieder sowie des Vorsitzenden des Partnerschaftskomitees Le Tholonet, Patrice Ebermeyer. Auch die Freundschaft zwischen Gemeinden brauche Zeichen und Symbole, erklärte Bürgermeister Franz Moser und verwies auf einen Brunnenstein aus Eschbronn, der den Innenhof des Rathauses von Le Tholonet ziert.
Künstler Schuhmacher überreicht eigens geschaffene Skulptur
Anlässlich des Partnerschaftsjubiläums hatte der Eschbronner Künstler Karl Schuhmacher eine Skulptur geschaffen, die kurzerhand ebenfalls im Innenhof des Rathauses aufgebaut wurde und Bürgermeister Michel Legier als Erinnerung vom Künstler selbst übergeben wurde. Le Tholonet stand am Wochenende ganz im Zeichen der Feier. Bei einem deutschen Abend wurde nicht nur der WM-Erfolg der französischen Nationalmannschaft gefeiert. Das Küchenteam um Gemeinderat Fred Zehnder und Festwirt Manfred Schmieder bereitet auch deutsche Spezialitäten zu. Zahlreiche Gäste aus Le Tholonet und der Umgebung waren gekommen, um Kontakte zu knüpfen oder zu vertiefen.
Ein weiterer Höhepunkt war dann am Samstagabend das Dorffest, das die Gemeinde Le Tholonet ausgerichtete. Ein professionelles Bühnenprogramm hat die zahlreichen Besucher begeistert und die Gäste aus Eschbronn dafür entschädigt, dass sie sich die Übertragung des Spiels der deutschen Nationalmannschaft gegen Ghana eben nicht anschauen konnten.
Auf dem Programm stand auch eine Wanderung um Le Tholonet. Diese führte über das Gelände des sich in Privatbesitz befindlichen und ansonsten nicht zugänglichen Schlossparks. Dort finden sich Reste eines römischen Aquädukts, die die beachtliche, einstige Dimension des Bauwerks erahnen lassen. Die Wanderung führte schließlich zu einem als Trinkwasserspeicher erbauten Stausee am Fuße des Gebirges Montagne Sainte-Victoire.
Bei Ausflügen in die Umgebung konnte die Stadt Aix-en-Provence, der Stausee Lac de Sainte-Croix am Fuße der Verdon-Schlucht sowie eine Lavendel-Destillerie besichtigt werden, außerdem Moustier-Sainte-Maire, das zu Recht als eines der schönsten Dörfer Frankreichs gilt.
