Der Locherhofer Sportschütze und Tüftler Oskar Flaig erhält jährlich Besuch von Bundestrainer Manfred Gores. Über die Postkarte aus Rio (links) freut sich Flaig besonders. Fotos: Herzog Foto: Schwarzwälder-Bote

Schützen: Locherhofer entwickelt Hochleistungsvisiere / Lange Freundschaft mit dem Bundestrainer

Post aus Brasiliens ehemaliger Hauptstadt Rio de Janeiro erhält man nicht alle Tage. Die Freude bei Oskar Horst Flaig war deshalb besonders groß.

Eschbronn-Locherhof. Seit über 20 Jahren verbindet den Locherhofer Sportschützen und Tüftler mit dem deutschen Bundestrainer Gewehr, Manfred Gores, ein freundschaftliches Verhältnis. Alljährlich schaut der Nationalcoach bei Flaig vorbei, um dessen neuesten Entwicklungen zu begutachten.

Für gewisse technische Fragen steht Flaig dem Nationalteam zur Verfügung und hilft mit speziellen Prototypen von Visiereinrichtungen, die Leistungen der Sportschützen zu verbessern.

Auch dem deutschen Team, das bei den Sommer-Paralympics im September in Rio teilnahm, stand Flaig im Vorfeld für technische Unterstützung zur Seite.

Als kleines Dankeschön erhielt er kürzlich eine Postkarte aus der Millionen-Metropole am Fuße des Zuckerhuts mit den Unterschriften aller teilnehmenden deutschen Schieß-Sportler.

Sportlich lief es für den inzwischen 78-Jährigen nicht ganz so wie gewünscht. Nachdem er in den vergangenen Jahren wiederholt auf dem Treppchen gestanden hat, erreichte Flaig bei den deutschen Meisterschaften in Hannover mit dem Kleinkaliber 100 Meter Diopter aufgelegt in der Seniorenklasse C lediglich den siebten Platz. Und dies, obwohl er 299 von möglichen 300 Ringen erzielte. Damit war er Ringgleich mit dem deutschen Meister.

In der Disziplin Kleinkaliber 50 Meter Diopter aufgelegt war dann irgendwie der Wurm drin (O-Ton Oskar Flaig). Mit 293 Ringen stand nach Wettbewerbsende ein 14. Platz zu Buche. Nicht viel besser erging es dem Eschbronner bei den Deutschen Meisterschaften in Dortmund mit dem Luftgewehr. Er kam zunächst ganz gut in den Wettbewerb rein und schoss mit der ersten Zehnerserie mit 100 Ringen an. In der zweiten Zehnerserie patzte Flaig und mit drei Neuner-Schuss war der Wettkampf für ihn gelaufen. Da halfen ihm auch 100 Ringe in der dritten Zehnerserie nicht mehr weiter.

Resignation gibt es für Oskar Flaig nicht. Gemäß dem Sportslogan "Nach dem Wettkampf ist vor dem Wettkampf" orientiert er sich neu. Da Flaig als einziger Schütze des SSV Tennenbronn an den Meisterschaften teilnahm, ermöglichten ihm die Hornberger Schützen eine Mitfahrgelegenheit, wofür er sehr dankbar ist. Schließlich habe man die lange Hin- und Rückfahrt doch für einige humorvolle Stunden in kameradschaftlicher Gemeinsamkeit genutzt.