Das Für und Wider von Pflanzbeeten in der Carl-Härdtner-Straße führte im Eschbronner Gemeinderat, wenn man es sportlich ausdrückt, zu einem klaren Unentschieden. Foto: Herzog Foto: Schwarzwälder-Bote

Sanierung: In der Carl-Härdtner-Straße liegt die Tücke im Detail

Pflanzinseln zur Reduzierung der Geschwindigkeit sind umstritten. Die Diskussion des Gemeinderats endete in der Sitzung am Dienstag in einer Patt-Situation.

Eschbronn-Locherhof. In der Juli-Sitzung hatte das Ratsgremium den Beschluss gefasst, die Carl-Härdtner-Straße von Grund auf zu sanieren, obwohl die zugesagte Investitionshilfe aus dem Ausgleichsstock mit 80 000 Euro deutlich geringer ausfiel als erhofft.

Einzelne Räte beantragten damals, bauliche Verengungen in die Planung einfließen zu lassen, um die Geschwindigkeit zu drosseln. Sie befürchteten nach dem Ausbau eine Zunahme des ohnehin schon zu schnellen Fahrens in dieser Straße.

Wilfried Baiker vom beauftragten Rottweiler Ingenieur- und Planungsbüro stellte nun bei einem Ortstermin im Vorfeld der Gemeinderatssitzung Details der Planung vor. Die Ausbaulänge beträgt 330 Meter. Die Wasserleitung und Straßenbeleuchtung werden komplett erneuert. Partiell wird der Kanal saniert. Es werden Leerrohre für eine bessere Breitbandversorgung verlegt und die EGT Triberg führt den Ausbau ihres Gasnetzes weiter. Inzwischen hat auch die EnRW angekündigt, Dachständer in diesem Bereich abzubauen und das Stromkabel in die Erde zu verlegen.

Gartenmauer wird zum Hindernis

Aufgrund von Gartenmauern der Anlieger, die auf der Grundstücksgrenze stünden, werde sich die Straßenbreite durch ein Schrammbord stellenweise um rund 35 Zentimeter verringern. Sie werde im Kreuzungsbereich Mariazeller Straße/Fichtenweg aber immer noch eine Breite von 5,10 Meter haben. Im weiteren Verlauf Richtung Schönbronner Straße werde sie auf 5,50 Meter breiter. Eine sehr schwankende Breite habe der bestehende Gehweg. Er soll durchgängig auf standardmäßige 1,50 Meter verbreitert werden. Einen neuralgischen Punkt gebe es beim Anwesen Haus-Nummer 18. Da sei der Gehsteig nur noch knapp 50 Zentimeter breit und ermögliche eine Ausbaubreite der Straße von lediglich 4,50 Meter, erläuterte der Planer.

Je eine Pflanzinsel sollen in der Senke beim Wassergraben und vor der Einmündung in die Schillerstraße (von der Mariazeller Straße kommend) errichtet werden.

Bauhofleiter Nikolai Burri verwies darauf, dass landauf, landab über zu schnelles Fahren und die Sicherheit von Fußgängern und Radfahrern diskutiert werde. In den vorgesehenen Pflanzbeeten sollten keine Blumen, sondern Rasen oder ein Baum gepflanzt werden, riet Burri.

Im Sitzungssaal des Feuerwehrgerätehauses Locherhof wurden ausgiebig über Vor- und Nachteile von baulichen Verengungen diskutiert. Rat Kai Echle lehnte diese konsequent ab. In der Carl-Härdtner-Straße gelte rechts vor links. Da könne man normalerweise gar nicht rasen. Unterstützung erhielt Echle von Ratskollege Manfred Schmider. Er, Schmider, habe die Erfahrung gemacht, dass bei Verengungen nicht automatisch langsamer gefahren werde.

Dieser Ansicht widersprach allerdings Christoph Meyer-Sander. Zudem werteten Pflanzinseln die Straße optisch auf. Bei der von Bürgermeister Franz Moser geforderten Abstimmung votierten dann fünf Räte für und fünf Räte gegen den Bau von Pflanzbeeten. Einer enthielt sich der Stimme. Damit war der Antrag abgelehnt.

Einig waren sich die Ratsmitglieder bei der Gestaltung des Gehwegs, der in rotem Pflaster erfolgen soll. Das verteuert die Maßnahme nach Angabe des Planers um rund 3000 Euro.

Rotes Pflaster kostet mehr

Wie Baiker weiter erläuterte, würden mit sämtlichen Anliegern Termine für Einzelgespräche vereinbart. Mit dem Eigentümer des Hauses Nummer 18 soll zusätzlich besprochen werden, ob die bestehende Gartenmauer auf Gemeindekosten entfernt oder um einen Meter versetzt werden darf, um eine Verengung der Straße in diesem Bereich auf 4,50 zu vermeiden. Dann wäre in jedem Fall noch Grunderwerb erforderlich, klärte der Bürgermeister auf.

Bis zur nächsten Sitzung soll das Planungsbüro eine detaillierte Ausführungsplanung mit Kostenberechnung vorlegen.