Der musikalische Leiter des Musikvereins Locherhof, Johannes Romer, dirigiert die vereinten Musiker der beiden Orchester. Fotos: Ziechaus Foto: Schwarzwälder-Bote

Doppelkonzert: Zusammenspiel von Musikverein und Akkordeon-Orchester aus Locherhof wird zum Genuss

Großartige "Klangwelten" erlebten die Zuhörer in der voll besetzten Mühlbachhalle in Mariazell beim Doppelkonzert von Musikverein und Akkordeon-Orchester aus Locherhof.

Eschbronn. Nur alle fünf Jahre treten die beiden musiktreibenden Vereine aus Locherhof mit ihren Jugend- und Hauptorchestern in der Adventszeit gemeinsam auf. Dieses ohnehin schon besondere Ereignis wurde auch diesmal zu einem musikalischen Genuss für die erwartungsvollen Zuhörer.

Nach den beiden Jugendorchestern eröffnete das Akkordeon-Orchester unter der Leitung von Uwe Rapp mit einem symphonischen Einstieg zu "Bagatelle" von Josef Rixner das Konzert. Schon diese "Kleinigkeit" verlangte den Musikern mit vielen Tempo-Wechseln von Walzertakten im Wiener Kaffee-Haus-Stil bis zu ungarischem Csárdás einiges ab. Selbst bei dem Gassenhauer "Funiculi – Funicula" ertönten überraschend neue Variationen aus den Registern, von einem furiosen Dirigenten angeleitet, der auch noch penibel auf die Ansicht seines Orchesters achtete.

Als den "wohl meist gespielten Tango" kündigte Jasmin Albrecht "La Cumparsita" an, erwähnte aber mit keiner Silbe einen weiteren musikalischen Höhepunkt mit den beiden Solistinnen Maresa Rapp und Lisa Koblitz. Und mit dem "Samba Negra" lag schon wieder ein anderer Rhythmus in der Luft, auch für den beweglichen Uwe Rapp.

Wenn mit dem kyrillischen "Exersis" wie angekündigt Trump und Putin in Musik gesetzt wurden, besteht Hoffnung, dass die beiden wenigstens lernfähig sind. Aber das ist wohl auch ein Film, der erst noch gedreht werden muss, wie Janina Löffler "Adventure" vom Musikverein Locherhof ankündigte.

Die Musik ließ jedenfalls einen rasanten Film erwarten mit ruhigen, erholsamen Phasen. Zur Musik zum existierenden Film "Eiskönigin" spielten Flöten und Klarinetten die Melodien und ließen zart besaitete Zuhörer dahinschmelzen.

Nach einem groovigen Abstecher in den "Jungle" von Guns n’ Roses setzten althergebrachte Marschtakte in neuem Gewand einen vorläufigen Schlussakkord.

Aber dann wurde es noch enger auf der Bühne und Johannes Romer leitete schwungvoll das Akkordeon Orchester mit Blasmusik zu "Bella Romantica", ein sanfter Abschied aus sehr unterhaltsamen Klangwelten.