Spieleabend im Sportheim Locherhof existiert seit fünf Jahren

Eschbronn-Locherhof. Kürzlich fand im Sportheim in Locherhof mal wieder ein Spieleabend statt. Das allein ist nichts Besonderes, wohl aber der Anlass: das fünfte Mal. Zu dieser Veranstaltung kamen sogar Gäste aus dem Raum Stockach und Böblingen, um einen verspielten Abend mit Gleichgesinnten zu verbringen.

Oliver und Petra Sack hatten Recht: Auch in einer Gemeinde mit rund 2000 Einwohnern kann ein Spieletreff funktionieren. Seit nunmehr fünf Jahren vergnügen sich immer 18 bis 28 Spielfreudige aus nah und fern im Sportheim. Gewinnen wollen sie alle – die Spieler zwischen 16 und 80 Jahren, die an den Tischen damit beschäftigt sind, sich in die Geheimnisse der Brettspiele zu vertiefen.

Zu hören sind das Schütteln von Würfeln sowie das Geräusch, das beim Wühlen mit Fingern in Spielsteinen aus Plastik entsteht. Gespannte Blicke verfolgen die Drehungen des Würfels, bis die Zahl der Augen feststeht. Hände verschieben Spielfiguren oder ergänzen eine aus quadratischen Teilen bestehende Landschaft. Wer ein Spiel schon kennt, erklärt den andern die Regeln. Ein Spieler in der "Carcassonne"-Runde lehnt sich schmunzelnd zurück und beobachtet die Reaktionen der Mitspieler. Er freut sich über den strategischen Vorteil, den ihm sein letzter Zug eingebracht hat. Mit zur Geräuschkulisse beim Spieleabend gehört das Kommentieren der Spielzüge und das Diskutieren der Regeln.

Die häufigen Lacher kommen von Spielern, die beim Würfeln vom Glück begünstigt waren oder beim Ziehen der Karten besonders bevorzugt wurden.

Die Atmosphäre ist locker und ungezwungen, alle nennen sich beim Vornamen. Die 48-jährige Jutta aus Schramberg bezeichnet als "spielverrückt". Auch Steffen, 33 Jahre alt, findet es einen schönen Zeitvertrieb, seinen Intellekt bei Gesellschaftsspielen einzusetzen. Beide sind fast immer dabei und schätzen, dass "die Wettkämpfe in einer fairen Art ausgetragen werden".

Mitmachen können alle Spielbegeisterte ab 15 Jahren. Zur Auswahl stehen aktuelle Würfel-, Karten- und Brettspiele. Dass immer wieder neue Mitspieler dazukommen, stützt Oliver Sacks Überzeugung: "Ein Spieletreff gehört zur Kultur einer Region!" Sack ist am Spielabend bis jetzt immer bis zum Schluss geblieben. Etwas Störendes hat er nach eigenen Angaben bisher nie erlebt.

"Keiner flippt aus", sagt er. Was ihn im privaten Kreis schon gestört hat, ist die Situation, in der Ehepaare einander im Spiel Gefälligkeiten erweisen. Von sich und seiner Frau sagt er: "Wir spielen immer gegeneinander" – leidenschaftlich gern "Die Siedler von Catan".

Weitere Informationen: Termine und Informationen zum Spieleabend finden sich unter www.spielevater.de.