Nach dem Fassanstich durch Orschweiers Ortsvorsteher Bernd Dosch stoßen die Verantwortlichen auf das Fest an. Foto: Hiller

Zum 23. Knoblauchfest der Mahlberger Freiwilligen Feuerwehr kamen weit mehr als 1500 Gäste nach Mahlberg. 45 Aktive, 35 Helfer der Jugendfeuerwehr und weitere Unterstützer waren an beiden Abenden im Einsatz. Die würzigen Speisen kamen gut an.

Einen Großeinsatz ganz besonderer Art hatte die Mahlberger Freiwillige Feuerwehr (FFW) am Wochenende zu bewältigen, allerdings nicht zum „Retten, Bergen, Löschen und Schützen“.

Stattdessen organisierte die Feuerwehr die diesjährige Ausgabe ihres Knoblauchfests mit rekordverdächtigem Besucheransturm. Weit mehr als 1500 Gäste nutzten an zwei Abenden die 640 Bierbank-Plätze.

Weil das Fest rund um die kräftig riechende Gewürzknolle schon 1975 von der damals noch eigenen Orschweierer Feuerwehrabteilung erfunden worden war, gebührte dem Ortsvorsteher Bernd Dosch auch die Ehre des ersten Freibier-Fassanstiches. Den bewältigte er unter sorgsamer Aufsicht von Mahlbergs Bürgermeister Dietmar Benz mit Hilfe eines eigenen speziellen Zapf-Koffers. Mit gleich sieben beherzten Schlägen brachte er das Bier zum Fließen – und das schaumspritzfrei.

330 Kilogramm Fleisch wanderten auf die Teller

Mit seinem traditionellen San Marco-Marsch eröffnete der Orschweierer Musikzug das Freitags-Festgeschehen und ließ anschließend zahlreiche Unterhaltungsstücke aus seinem umfangreichen Repertoire erklingen. Das hielt die Gäste, ob drinnen im ausgeräumten Gerätehaus oder draußen im trockenen Freien, nicht davon ab, gemütlich miteinander zu plaudern. Über mehrere Stunden herrschte dann professionell durchorganisierter Hochbetrieb in der separaten Küchenbude, so dass die Warteschlangen erträglich kurz blieben. Schon zuvor hatten sich draußen die Rollbraten-Spieße am eigenen Großgrill bis zum Garpunkt gedreht.

Am Eröffnungstag begeisterte der Musikzug Orschweier. Foto: Hiller

Auch am Grill stellte die Freiwillige Feuerwehr einen neuen Rekord auf: Insgesamt wurden 150 Kilo Spießbraten, 180 Kilo Grillsteaks und 70 Liter Aioli-Suppe bis zum jeweiligen Ausverkauf portionsweise unter die Leute gebracht, natürlich wie versprochen allesamt dezent mit dem gesundheitsfördernden Knoblauch gewürzt. Das war mengenmäßig so viel wie noch nie, abermals zu gewohnt familienfreundlichen Preisen. Auch Aioli-Baguettes und knoblauchfreie Würste samt Pommes fanden ihre Liebhaber. Am Samstag zog sich der Großhock unter dem Motto „Knoblauch“ mit ungebremstem Andrang sogar bis über Mitternacht hinaus hin. Für Unterhaltung sorgte zeitweise eine Kapellenauswahl des Mahlberger Musikvereins mit einem abwechslungsreichen Programm-Mix.

Längst hat sich das ursprünglich zweijährige und mittlerweile 23. Knoblauchfest zum absoluten Publikumsmagneten entwickelt. Neben der eigenen Bevölkerung lockt die Veranstaltung auch viele Gäste aus der Umgebung an – darunter nicht zuletzt Feuerwehrkameraden aus der gesamten Raumschaft. Auch für Kinder ist das Mahlberger Feuerwehrgelände ein „El Dorado“ in Sachen Platzfreiheit. Eine große Hüpfburg wackelte zwei Abende lang ohne Unterlass.

Der Andrang ist an beiden Abenden groß

Bei Bedarf wurde zudem für die Jungen, und auch Älteren noch eines der Löschfahrzeuge zum Hineinsitzen geöffnet – unter Aufsicht, versteht sich.

Sämtliche 45 aktiven Feuerwehrkräfte waren, sofern nicht verhindert, in den Wochenend- Festbetrieb eingespannt. Dazu waren weitere 35 Helfer von der Jugendfeuerwehr sowie Familienangehörige und Freunde im Einsatz. Auch der neue FFW-Kommandant Thomas Obergföll drückte sich nicht, sondern ackerte samt seinem Amtsvorgänger Rolf Ackermann, der nun frischer Ehrenkommandant ist, gewohnt selbst mit in der Küche. Ebenso sein Stellvertreter Stefan Waldinger, der sich immerhin eine Minute Zeit für ein kurzes Gespräch mit unserer Redaktion abringen ließ. Sein Fazit: „Die komplette Feuerwehr freut sich unbändig über den tollen Knoblauchfest-Erfolg und dankt ihren Tausenden treuen Gästen für das Kommen – bis zum nächsten knoblauch-gesunden Jahr.“

Kinder konnten sich in der Hüpfburg austoben. Foto: Hiller

Was zuvor viele Abende samt Mithilfe der Alterskameraden vorbereitet und aufgebaut worden war, wurde am Sonntag samt Buden gleich wieder komplett beseitigt. Denn: Am heutigen Montag haben sämtliche Einsatzfahrzeuge schon wieder ordnungsgemäß in der Halle zu stehen – zur gewohnten Bereitschaft, wenn der nächste Alarm bei der Freiwilligen Feuerwehr losgeht.

Seit 2008 machen Abteilungen gemeinsame Sache

1938 wurde die Feuerwehr Mahlberg gegründet, 1939 die Feuerwehr Orschweier. Bei der Eingemeindung 1973 entstanden zwei eigenständige Abteilungen. Die Jugendfeuerwehr für die Gesamtwehr entstand 1995, bevor 2008 beide Abteilungen zur Feuerwehr Mahlberg zusammengelegt wurden. 2014 feierte die Feuerwehr Mahlberg ihr 75-jähriges Bestehen.