Stolz zeigen die Epfendorfer Grundschüler ihre Urkunden und den Helfer-Rucksack mit dem "Trost-Bär". Als Streitschlichter oder Juniorhelfer sind sie jetzt ehrenamtlich tätig. Foto: Schule Foto: Schwarzwälder-Bote

Schlichemklammschule: Streitschlichter und Juniorhelfer qualifizieren sich / Oft hilft schon ein nettes Wort

Weit über reines Schulwissen hinaus werden Schüler an der Schlichemklammschule gefördert. Was sich in der Hauptschule längst etabliert hat, findet nun auch in der Grundschule Anwendung, und die Kinder sind mit Feuereifer dabei.

Epfendorf. So hatten die Viertklässler bereits nach den Herbstferien die Möglichkeit, sich in Sachen Erste Hilfe fortzubilden und bei einer schriftlichen Prüfung unter Beweis zu stellen, dass das Gelernte auch verstanden wurde. Wer diese Arbeit mit der erforderlichen Punktzahl abschloss, darf sich seither Juniorhelfer nennen, teilt die Schule mit.

Doch nicht nur der Titel war die Mühe wert. Viel höher im Kurs steht der kleine Ausweis, den die vier Schülerinnen Lea Kellinger, Lara Kauth, Juliette Gerard, Sheila Hofmann und der Schüler Tim Marquart seit jenem Tag in der großen Pause tragen dürfen.

Kinder sind mit Erste-Hilfe-Rucksack und Trost-Bär auf dem Schulhof zur Stelle

Mit dem Erste-Hilfe-Rucksack samt Trost-Bär sind die Viertklässler unterwegs und versorgen kleinere Wunden oder trösten, wenn Not am Mann ist.

Die Juniorhelfer wissen ganz genau, dass es oft schon das liebe Wort ist, das dem Mitschüler hilft, wenn er sich beim Pausenspiel den Fuß verstaucht oder das Knie aufgeschlagen hat. Doch auch mit Kühlkissen, Pflaster und Co. kennen sich die jungen Sanis bestens aus. Und alles wird natürlich genau ins Erste-Hilfe-Buch eingetragen. Schlimmere Verletzungen gab es glücklicherweise noch nicht, doch der Dienst der Vierer ist für die Mitschüler und die Lehrer eine tolle Sache und dazu noch eine sehr sinnvolle ehrenamtliche Tätigkeit zur Stärkung der sozialen Kompetenz.

Eine mindestens ebenso große soziale Kompetenz wird von den neuen Streitschlichtern der Drittklässler verlangt. In vielen Unterrichtseinheiten lernten sie, in einer Streitsituation zu schlichten und auf hohem Niveau Lösungen zu erarbeiten.

Anspruchsvolle Aufgabe: Schüler moderieren das Gespräch zwischen zwei Streithähnen

Win-Win, so heißt das über allem stehende Zauberwort: eine für beide Seiten gewinnbringende Lösung des Konflikts zu finden, indem die Mediatoren das Gespräch mit den Streithähnen an einem Tisch moderieren, ihnen aktiv zuhören, mit den unterschiedlichen Parteien Lösungsvorschläge entwickeln und Schlichtungsverträge ausfüllen.

Viel Theorie, die im Streitfall von den jungen Schlichtern einiges an Wissen und Disziplin erfordert. Umso schöner, dass sechs Kinder diesen hohen Anforderungen gerecht wurden. Sie haben mit tollen Ergebnissen die Prüfung bestanden. Zukünftig können nun kleinere Streitereien unter Schülern durch Schüler geschlichtet werden. Der große Vorteil für alle: Schlichtungen erfolgen immer straffrei, und dies ist genügend Motivation, den Dienst der Streitschlichter in Anspruch zu nehmen.

Urkunden und Glückwünsche gab es jeweils für: Chiara Bantle, Svenja Broghammer, Moritz Keller, Nathan Knöpfle, Leni Northe und Emily Zeder.