Biggi und Helmut Schäfer, Initiatoren und Organisatoren des Heidelbeerfestes in Enzklösterle, zusammen mit der Heidelbeerprinzessin Anna I. Fotos: Ziegelbauer Foto: Schwarzwälder-Bote

Enzklösterle steht am Wochenende ganz im Zeichen der Heidelbeere / Rekordverdächtiger Kuchen aufgetischt

Von Heinz Ziegelbauer Enzklösterle. Eine eigene Prinzessin und ein rekordverdächtig langer Kuchen – am Wochenende stand Enzklösterle ganz im Zeichen einer kleinen Frucht: der Heidelbeere. Trotz des bislang heißesten Tages in diesem Sommer war der Auftakt des Heidelbeerfestes in Enzklösterle wieder ein echter Besuchermagnet. Nur noch Stehplätze gab es in der Festhalle bei der einstündigen Eröffnung der von "Schwarzwaldschäfer" Helmut Schäfer und seiner Ehefrau Biggi konzipierten und mit einem Team fleißiger Helfer abgewickelten Traditionsveranstaltung, die an den beiden Festtagen zahlreiche Besucher ins Obere Enztal lockte.

Mit großer Spannung erwarteten die Gäste kurz nach 13 Uhr die Ankunft der Heidelbeerprinzessin Anna I. in der von Colette Hein (Simmersfeld) gelenkten und von "Lucy" gezogenen Pferdekutsche. Begleitet wurde die Heidelbeer-Hoheit dabei von der Trachtenkapelle Altburg unter der Leitung von Peter Blazicek und von ihrem Hofstaat.

Auf dem Vorplatz der Festhalle begrüßten die Jagdhornbläser aus Simmersfeld unter der Leitung von Walter König die Heidelbeerprinzessin und ihr Gefolge mit dem "Fürstengruß" und der "Ehrenfanfare". Nach dem Einzug in die Festhalle begrüßte Helmut Schäfer zahlreiche Ehrengäste. Unter ihnen auch Hans-Joachim Fuchtel (CDU), den Schirmherrn des Heidelbeerfestes. Als Staatssekretär in Berlin könne er Enzklösterle auch namens der Bundesregierung grüßen, führte dieser aus und würdigte das große Engagement von Biggi und Helmut Schäfer im Rahmen des Heidelbeerfestes.

Man wisse, dass Enzklösterle als Heidelbeerdorf firmiere, betonte Bürgermeisterin Petra Nych. Als neuestes Produkt könne man auch Heidelbeerschokolade präsentieren, kündigte sie an. Der in ein farblich dem Heidelbeerfest angepasstes Outfit gewandete Landtagsabgeordnete Thomas Blenke (CDU) bezeichnete die Veranstaltung als "Highlight" im Kreis Calw. Jochen Borg (Calmbach), Erster Bürgermeister-Stellvertreter von Bad Wildbad, begeisterte sich für die schon 15-jährige Heidelbeerfest-Tradition in Enzklösterle. Martin Keppler, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Nordschwarzwald, sah in der Heidelbeere und in den einst in Enzklösterle praktizierten Waldberufen die Wurzeln des Wohlstandes im Oberen Enztal. "Das Ehepaar Schäfer macht das ganz toll", war von Bernhard Mosbacher als Chef der Touristik Bad Wildbad GmbH zu hören. Er hoffte auf einen noch langen Fortbestand dieser schönen Tradition.

Helmut Schäfer stellte als Zeitzeugin der Kriegs- und Nachkriegsjahre, als die Erlöse aus dem Verkauf von Heidelbeeren noch zu den wichtigen Einnahmen für die Dorfbewohner zählten, Schwester Anna Kallfaß vor.

Schließlich durfte Anna I. als amtierende und neue Heidelbeerprinzessin die "Reff" und ein Krönchen als Zeichen ihrer erneut verliehenen Würde entgegennehmen.

Einige Tänze von jungen Besuchern der Tanzschule "Schwarzwaldschäfer" leiteten über zum großen Event mit der Vorstellung des nach Angaben von Helmut Schäfer weltgrößten Heidelbeerkuchens, hergestellt in einer Länge von 24 Metern und in einer Breite von 40 Zentimetern in der Bäckerei-Conditorei Haag in Enzklösterle.

Zwischenzeitlich hatten die Altburger Musiker auf der Bühne vor der Halle Platz genommen und sorgten dort für gute musikalische Unterhaltung der zahlreichen Festgäste.

Am Sonntag wurde das Heidelbeerfest mit Bauernmarkt mit einem Frühschoppenkonzert der Aktiven des Musikvereins Enzklösterle am Vormittag und mit einem Kinderfest am Nachmittag fortgesetzt.