Bei einer Umfrage wurden die Wünsche der Eltern der Grundschüler ermittelt. Foto: Kugel Foto: Schwarzwälder-Bote

50-Prozent-Stelle zugestimmt / Bürgermeisterin informiert über Entwicklung / Konzept soll erarbeitet werden

Von Heinz Ziegelbauer

Enzklösterle. Die nach den Weihnachtsferien zu Beginn dieses Jahres erfolgte Zentralisierung des Schulbetriebs der Grundschule Oberes Enztal im Schulhaus in Enzklösterle wird auch im Schuljahr 2014/2015 so praktiziert.

Zur Schülerbetreuung wird eine zu 50 Prozent besetzte Personalstelle eingerichtet. Bürgermeisterin Petra Nych informierte den Gemeinderat über die Entwicklung der Schülerzahlen 2013/2014 und über die Auffassung der Verbandsversammlung des Grundschulverbandes Oberes Enztal, nach der die Grundschule im Gesamten zu stärken und zu erhalten ist. Nach dem aktuellen Stand wird die sogenannte Einhäusigkeit der Grundschule mit dem Unterricht ausschließlich in Enzklösterle zunächst bis zum Juli 2015 fortgeführt.

Für das weitere Vorgehen werden Rathauschefin Nych zufolge die Stadt Bad Wildbad und die Gemeinde Enzklösterle ein Konzept entwickeln – hier geht es auch um die Frage, ob bei einer dauerhaften Einhäusigkeit der Schule der Schulverband zwischen den beiden Kommunen noch fortzuführen oder aufzulösen und durch eine entsprechende Vereinbarung zu ersetzen wäre.

Einer im Februar 2013 bei den Eltern durchgeführten Umfrage zufolge, bei der es auch um die Einhäusigkeit der Schule ging, wurde von etwa 25 Prozent der Befragten eine über die reine Unterrichtszeit hinausgehende Betreuung der Schulkinder bis 15 Uhr inklusive Mittagessen gewünscht. Weitere Wünsche waren eine Hausaufgabenbetreuung, eine Ganztagsbetreuung sowie eine Ferienbetreuung.

Nach Rücksprache mit den Eltern kam der Vorschlag der Schulleitung mit einer verlässlichen Kernzeitenbetreuung von 7.30 Uhr bis 13 Uhr, mit einer erweiterten Kernzeitenbetreuung mit Mittagessen und Hausaufgabenbetreuung bis 15 Uhr, mit einer Betreuung in der Schule selbst oder in unmittelbarer Nähe mit einem festen Betreuungspersonal zustande.

Dazu entwickelte die Verwaltung den Vorschlag zur Schaffung einer zu 50 Prozent zu besetzenden Betreuungsstelle, für die nach den Ausführungen der Bürgermeisterin schon eine Interessentin vorhanden ist. Träger dieser Schülerbetreuung ab 7.30 Uhr bis zum Unterrichtsbeginn und ab Unterrichtsende bis 15 Uhr wäre nicht der Schulzweckverband Oberes Enztal, sondern die Gemeinde Enzklösterle mit einer Finanzierung unter anderem durch Elternbeiträge und mit einem Zuschuss aus Förderprogrammen mit einer Auszahlung des Zuschusses ab dem Beginn des zweiten Schulhalbjahres. Wobei die Gemeinde zunächst finanziell in Vorleistung treten müsste.

Bei angenommenen Personalkosten von etwa 20 000 bis 25 000 Euro jährlich und Zuschüssen aus zwei Förderprogrammen mit etwa 7400 Euro jährlich verbliebe für die Gemeinde ein Eigenanteil von etwa 12 600 bis 17 600 Euro abzüglich zu erhebender Elternbeiträge.

Gemeinderat Hartmut Lohr hielt insbesondere unter dem Aspekt, dass auch Kinder aus Sprollenhaus die Schule in Enzklösterle besuchen, die Einrichtung einer solchen Schülerbetreuung für wichtig und plädierte für eine Verbesserung der Busverbindung zwischen beiden Orten. In der Schülerbetreuung in dem von Bürgermeisterin Nych geschilderten Umfang sah Gemeinderat Peter Hildebrand einen Beitrag zur Sicherung der Schule und ein Angebot für junge Familien, in Enzklösterle zu wohnen.

Gemeinderat Jürgen Girrbach mahnte, die Kosten nicht außer Acht zu lassen, die vielleicht mit dem Einsatz zweier 450-Euro-Kräfte gemindert werden könnten. "Dass wir was machen müssen, steht außer Frage", räumte er ein. "Wir stehen in dieser Sache im Wettbewerb mit Bad Wildbad", gab Gemeinderat Alexander Kolb zu bedenken. Der Beschluss zur Einrichtung der 50-Prozent-Betreuungsstelle erging einstimmig.