Stefan Waidelich referierte im Gemeinderat über das in diesem Jahr in Enzklösterle mit einer ersten Tranche von 255 000 Euro beginnende "Schwarzwaldverfahren". Rechts sitzt Bürgermeisterin Petra Nych. Foto: Ziegelbauer Foto: Schwarzwälder-Bote

Luftkurort startet jetzt ins "Schwarzwaldverfahren"

Von Heinz Ziegelbauer

Enzklösterle. Jahrelang ist vom "Schwarzwaldverfahren" in Enzklösterle nicht viel Neues zu hören gewesen. Jetzt aber steht dieses immer öfter auf der Tagesordnung des Gemeinderates. So wie bei der jüngsten Sitzung, als Stefan Waidelich vom Vorstand der Teilnehmergemeinschaft die neueste Entwicklung schilderte. Der Gemeinderat beschloss die Umsetzung der ersten Maßnahmen-Tranche mit Gesamtkosten von rund 255 000 Euro, zu denen ein Zuschuss von etwa 195 000 Euro gewährt wird.

Schon im Jahr 2002 hatte der Gemeinderat den Grundsatzbeschluss zur Teilnahme am "Schwarzwaldverfahren" als eine besondere Art der Flurneuordnung gefasst. "Mit dem Bestreben, möglichst viel herauszuholen", so Stefan Waidelich.

Der Stand des Verfahrens ist, dass der im vergangenen Jahr vom Vorstand der Teilnehmergemeinschaft zusammen mit dem Landratsamt als Untere Flurbereinigungsbehörde erarbeitete Ausbauplan mit einer Reihe konkreter Projekte vom zuständigen Landesamt genehmigt wurde. Es kann deshalb mit der Umsetzung begonnen werden.

Insgesamt handelt es sich Stefan Waidelich zufolge um ein Maßnahmenbündel mit einem Gesamtbetrag von 1,5 Millionen Euro. Da dieser Betrag für Enzklösterle in einem einzigen Haushaltsjahr nicht zu finanzieren wäre, stimmte die Genehmigungsbehörde einer Abwicklung in fünf Tranchen zu. Die erste umfasst folgende Maßnahmen: grundlegender Neuaufbau des asphaltierten Bereiches des Kaltenbachweges samt Ausbau des Schotterweges im hinteren Teil als Asphaltweg, Erneuerung der Fußgängerbrücke und grundlegender Aufbau des Fußweges beim ehemaligen Hotel "Hetschelhof", Entfernung standortatypischer Nadelbäume zwischen Poppeltal und Gompelscheuer und von störendem Nadelgehölz im Lappach als Ausstockungsmaßnahmen mit ökologischem Mehrwert, grundhafte Erneuerungen von Asphaltwegen im Bereich des Bergweges und eventuell noch des Schotterweges des zugehörigen Waldweges. Die Gesamtkosten dieser ersten Tranche der Gesamtmaßnahme belaufen sich auf 255 000 Euro, die mit unterschiedlichen Quoten von bis zu 80 Prozent aus EU-, Bundes- und Landesmitteln mit insgesamt rund 195 000 Euro bezuschusst werden. Der Eigenanteil der Gemeinde beläuft sich auf etwa 60 000 Euro.

Ausführlich erklärte Waidelich den Modus der finanziellen Abwicklung und der Kostenbeteiligung von Anliegern sowie der Gemeinde an diesem Verfahren. Dabei betonte er, dass die einzelnen Maßnahmen nur dann in Angriff genommen und ausgeführt werden, wenn sichergestellt ist, dass die Eigenanteile von allen Teilnehmern erbracht werden.

Gemeinderat Hartmut Lohr regte an, bei dafür in Frage kommenden Maßnahmen gleich Lehrrohre für eine künftige Internet-Breitbandverkabelung einzulegen. Gemeinderat Peter Hildebrand erachtete es für sinnvoll, angesichts der Zuschüsse alle genehmigten Vorhaben umzusetzen. Einstimmig billigte der Rat, in das "Schwarzwaldverfahren" einzusteigen.