Jennifer Sikeler feiert gemeinsam mit ihren Freundinnen die bestandene Meisterprüfung in der Hauswirtschaft. Foto: Rebmann Foto: Schwarzwälder-Bote

Bildung: Jennifer Sikeler ist Meisterin

Empfingen. Die Empfingerin Jennifer Sikeler hat von ihren Freundinnen einen Meisterbaum bekommen. Sie ist jetzt Meisterin der Hauswirtschaft.

Das Stellen eines Meisterbaums hat in Empfingen eine lange Tradition – üblicherweise gehen Männer des Jahrgangs des neuen Fachmannes in den Wald und fällen ein möglichst langes Exemplar, da die gemessenen Meter in Bier umzusetzen sind. Die Freundinnen aus der Clique von Jennifer Sikeler wollten sich emanzipieren – außerdem sind sie für jeden Unsinn zu haben – und hatten die Idee, der frischgebackenen Meisterin der Hauswirtschaft, einen Meisterbaum zu schenken.

Förster Achim Walter suchte einen geeigneten Baum aus, sägte ihn um und Hans-Jörg Brumm bearbeitete ihn weiter. Dann kam die große Stunde der Mädels: Sie trugen das Gewächs tatsächlich durch halb Empfingen, vom Elmeweg in den Seiten. Hier drapierten sie Rosen aus Krepppapier in die Krone, hängten typische Accessoires wie Putzlappen, Schneebesen, Kutterschaufel und Kehrwisch daran und nagelten zu Ehren ihrer Freundin ein großes Schild an den Stamm. Der Vater von Jenny Sikeler hatte neben dem Haus bereits ein tiefes Loch gebuddelt und Hans-Jörg Brumm, Sven Warnke, Florian Lutz und Fabian Walter stellten den etwa acht Meter langen Baum auf.

Das ganze war eine spontane Aktion der jungen Damen und eine gelungene Überraschung. Dass Jenny Sikeler wirklich nicht damit gerechnet hatte, zeigte die Tatsache, dass sie getränketechnisch sehr überschaubar sortiert war. Glücklicherweise konnten ihre Eltern kurzfristig aushelfen. Es folgte eine große Party, mit der sie sich bei allen "Ideengeberinnen und Helfern" bedanken.

Sikeler besuchte erfolgreich bis September 2010 die Lina-Hänle-Realschule in Sulz und ließ sich danach bis 2013 am Max-Planck-Institut auf dem Schnarrenberg in Tübingen zur Hauswirtschafterin ausbilden. Im Januar 2015 begann sie, neben der Arbeit in Tübingen und teilweise auch im Hotel Empfinger Hof, die Meisterschule, die Mildred-Scheel-Schule in Böblingen, zu besuchen. Diese hat sie nun mit Erfolg abgeschlossen.