Wie schon gewohnt gab es es beim Jahresrückblick und Ausblick von Bürgermeister Albert Schindler viel zu erfahren. Eine traurige Note hatte das Ganze durch die Geschehnisse in Frankreich. Foto: Baiker Foto: Schwarzwälder-Bote

Empfingen bleibt schuldenfrei / Starke Symbolik mit La Roche Blanche 100 Jahre nach Beginn des Ersten Weltkrieges

Von Jürgen Baiker

Empfingen. Beim Neujahrsempfang der Gemeinde Empfingen im Empfinger Hof war es für alle Anwesenden interessant zu hören, was 2014 alles im Ort gegangen ist.

Bürgermeister Albert Schindler nannte vor allem das Kreismusikfest in Wiesenstetten, das Gautrachtenfest in Empfingen sowie das Dorffest mit französischen und ungarischen Gästen.

Der Abwasserverband Empfingen wurde 50 Jahre alt. Das Haus, in dem die evangelische Kirchengemeinde eine Heimat gefunden hat, wurde 100 Jahre alt. Schon 1858 gehörten in Empfingen von 2014 Einwohnern 26 der evangelischen Konfession an.

Das Sommerferienprogamm war dank der Vereine ein voller Erfolg. Mit Anne Bantle und Jennifer Kühne gab es im Kunstradfahren zwei Europameisterinne.

Und es gab noch weitere traditionelle Veranstaltungen in Empfingen. Besonders erwähnte Schindler den Volkstrauertag. 100 Jahre nach Beginn des ersten und 75 Jahre nach Beginn des zweiten Weltkrieges sprach der deutsche Bürgermeister in La Roche Blanche und der französische Bürgermeister in Empfingen. Die Partnerschaft mit La Roche Blanche laufe gut, wenn gleich die breite Bevölkerung nicht aktiv teilnehme, so Schindler.

Die Gemeinde habe 2014 viel investiert. Dies wurde an Hand einer Präsentation gezeigt. Bei den Gemeinderatswahlen wurden sieben neue Räte gewählt. Die Zusammenarbeit sei konstruktiv und der Sache dienlich. Aktuelle Themen stehen zur Beratung an, so die Zukunft der Schule Empfingen, gab es dort doch einmal 500 Schüler, heute sind es weniger als 200.

Die Wohnbaupolitik zeige sich in einem Spannungsfeld zwischen neuen Baugebieten und Innenentwicklung. Themen sind auch ein künftiges Gewerbebauland und die Trassenfindung für eine Nordumgehung. Am Samstag, 25. April, wird der Gemeinderat in eine Klausur gehen.

2014 wurden Arbeitskreise Jugend, Senioren und Biotopvernetzung installiert. Aufgabe der Arbeitskreise ist es, die Wünsche der Bevölkerung zu erkunden, quasi das "Ohr am Volk" zu haben und Vorschläge zu erarbeiten.

Schindler präsentierte auch interessante statistische Zahlen. Mit den Geburtenzahlen geht es wieder aufwärts: 2014 waren es 35, im Jahr davor 24. Hochzeiten waren 22 zu verzeichnen, ein Jahr zuvor waren es 14). 36 Sterbefälle gab es 2014 zu beklagen. Schindler machte damit deutlich, dass der Bevölkerungszuwachs stagniere.

Es gab 16 Goldene Hochzeiten, drei Diamantene Hochzeiten und fünf Bürger durften ihren 90. Geburtstag feiern. Die Einwohnerzahl liegt aktuell bei 3907. Private Baulücken gab 2014 exakt 118.

In Empfingen gibt es 70 Arbeitslose und damit acht mehr als 2013. Für Schindler war dies nicht erklärbar, da die Arbeitslosigkeit insgesamt zurück ging.

Die Haushaltsplanberatung 2015 im Blick, nannte Schindler folgende geplante Maßnahmen: Grunderwerb nördlich des Fischinger Weges; Ablösung der Flurstücke im Gewerbegebiet Alte Kaserne beim Land mit einer Million Euro; die Erneuerung der Druckleitung bis zum Hochbehälter Weilbank; Bau eines SBR-Reaktors durch den Abwasserverband Empfingen, an dem Empfingen mit 59 Prozent beteiligt ist; Erschließung von 14 Bauplätzen im Baugebiet "Hinter den Gärten III"; Käferbekämpfung im Heimatmuseum; Sanierung der Flachdächer der Schule und Sanierung des Hauptrasenspielfeldes mit leichathletischen Anlagen. Alle Maßnahmen können aus der Rücklage finanziert werden.

Seine Neujahrsansprache schloss Schindler mit einem umformulierten Spruch "Das beste Wappen dieser schönen Welt das ist der güldene Anker auf schwarzem Feld". Dies solle die Heimatverbundenheit ausdrücken.

Schon traditionell dankte Gemeinderat Xaver Kleindienst Bürgermeister Albert Schindler. Er habe viel zum Wohl der Gemeinde geleistet. Er wünschte Gesundheit und Erhalt der unermüdlichen Schaffenskraft. Auch er hob mit dem Schriftzug "Je suis Charlie" die Solidarität mit Frankreich hervor.