Peter Schad (vorne) führt seine Musiker gekonnt mal mit der Gestik beider Hände, mal auch mit dem Zeigefinger.. Foto: Baiker Foto: Schwarzwälder-Bote

Peter Schad spielt mit seinem Oberschwäbischen Dorfmusikanten Polkas, Walzer und Märsche

Von Jürgen Baiker

Empfingen.Vier Stunden ein fulminanter Blasmusikabend der Extraklasse mit Peter Schad und seinen Oberschwäbischen Dorfmusikanten: Nach sechs Jahren – auf den Tag genau – hatte die Kulturgemeinschaft Empfingen wieder die oberschwäbischen Musiker in die Tälesee-Halle eingeladen.

Thomas Joachim, Vorsitzender der Kulturgemeinschaft, begrüßte eine fast volle Tälesee-Halle. Für 700 Gäste war gestuhlt worden. Nur wenige Stühle blieben frei, für Thomas Joachim in seinem Résumé ein ordentlicher Besuch. Auch Fans aus der Region waren gekommen, so Mitglieder umliegender Musikvereine.

Peter Schad und seine 20 Mann und Frau starke Kapelle präsentierten fast vier Stunden lang Märsche, Walzer und Polkas. Sie sind beeinflusst von den Egerländer Musikanten und der Burgenland-Kapelle. Die Formation besteht mittlerweile seit 31 Jahren. Alle Mitglieder sind Halbprofis, so Peter Schad, die vor Ort als Dirigenten in Musikvereinen oder auch als Organisten in der Kirche tätig sind. Im Alltag stehen sie aber ihren Mann oder ihre Frau als Lehrer, Friseur oder bei der Polizei. 25 Auftritte gibt es im Jahr. Sie waren schon in Frankreich, Belgien, Österreich und der Schweiz. 80 Prozent der musikalischen Vorträge stammen aus der Komponistenfeder von Peter Schad. Conny Schuler, die zu Peter Schad einiges wusste, stellte fest, dass rund 100 Titel aus seiner Feder stammen. Manche entstanden morgens, manche mittags, manche auch nachts um drei Uhr. Seine Texte, die seine Kompositionen begleiten, drücken aus, wie es ihm gerade geht. Ihm und seinen Musikern wird auch anerkennend bestätigt, dass sie einen eigenen Stil haben. Den Erfolg seiner Truppe sieht Peter Schad auch darin, dass alle sehr viel Spaß an der Musik haben, es ein heiß geliebtes Hobby sei und sie auch untereinander sehr gut befreundet sind. "Wir sind lauter Idealisten, so Schad." 17 CDs haben sie schon auf den Weg gebracht.

Aus dem reichen Fundus der Oberschwäbischen Dorfmusikanten waren unter anderem zu hören: die Polka "Herz Dame", der Walzer "Letztes Abendrot". Zu der Polka "Rosenduft" meinte Schad, dass dies eine Widmung an alle Frauen in der Tälesee-Halle sei. Man könne den Rosenduft in dieser Melodie erkennen. Weitere Titel: "Blutrot sank die Sonne am Himmel", "Morgens am See", die Polka "Ewig schad", "Oberschwäbische Jubiläumsklänge", "Florentiner Marsch" und viele andere Kompositionen. Auch als Solisten zeigten sich die Musiker als Meister. Nur zwei kleine Pausen gab es.

Peter Schad meinte in seinen Worten: Wir sind keine Kapelle, bei der man auf den Tisch stehen muss und "hei, hei" rufen soll. Sowohl mit Solos zeigte sich die Kapelle brillant, aber auch mit Gesang, dies vor allem Peter Schad selbst und Conny Schuler. Conny Schuler zeigte sich auch mit einem Lied von Lilli Marleen und "Ein bisschen Frieden" sehr beschlagen. Nicht fehlen durfte auch die "Empfinger Nationalhymne" "Der alte Schäfer", von Peter Schad als Hymne der schwäbischen Alb angekündigt. Das Publikum sang kräftig mit.

Zwischendurch wollte Peter Schad auch wissen, ob die Zuhörer seinen oberschwäbischen Dialekt verstehen, was allgemein bejaht wurde. Poesie gab es auch im Programm, vorgetragen von Conny Schuler. Auch Peter Schad zeigte sich von einer sehr humorvollen Seite, stellte er doch immer wieder einzelne Musiker auf sehr charmante Art vor. Auch allen Musikern war es in ihrer Mimik immer wieder anzusehen, dass die Musik ein Hobby ist, das viel Spaß macht. Es war ein gelungener Abend. Peter Schad selbst brachte in seiner Person eine ausstrahlende Ruhe mit, die sich auf das Publikum übertrug und so zu einem fast vierstündigen musikalischen Genuss werden ließ. Das Publikum nahm auch gern die Gelegenheit wahr den Abend mit viel Beifall zu begleiten.