Die SPD Empfingen möchte künftig keine Lkw, die mehr als 3,5 Tonnen wiegen, durch den Ortskern fahren sehen. Archiv-Foto: Hopp Foto: Schwarzwälder-Bote

Politik: SPD Empfingen fordert Sperrung der Hauptstraße für Fahrzeuge ab 3,5 Tonnen

Die SPD Empfingen hat sich bei ihrem Jahresabschluss 2016 mit der Situation der Gemeinde Empfingen befasst.

Empfingen. Nach der Einschätzung der SPD Empfingen ist die Gemeinde in gutem Zustand: "Der Einsatz in den Ehrenämtern ist beispielhaft, die Kirchen kooperieren, Flüchtlinge werden nach Kräften unterstützt, Ärzte lassen sich wieder nieder, das Innovationscamp gedeiht, der Lärmschutz für die Horber-/Haigerlocherstraße wurde in Teilen verbessert, der Kindergarten in Wiesenstetten darf weiterarbeiten."

Dennoch bleibt, wenn es nach den Parteimitgliedern geht, noch genug zu tun: "Der Kindergarten in Wiesenstetten braucht eine sichere Planung für die Eltern, für die Kinder, für die Beschäftigten. Die wohlhabende Gemeinde Empfingen sollte in der Lage sein, den Betrieb des Kindergartens für die kommenden zehn Jahre zuzusagen. Das ließe Zeit, ein tragfähiges Konzept für den weiteren Betrieb zu erstellen, oder sich auf die Veränderungen einzustellen, wenn sie denn unausweichlich sind."

Der Lärmschutz verdiene, wenn es nach den SPD-Mitgliedern ginge, mehr Aufmerksamkeit. In einer Pressemitteilung der Partei heißt es hierzu: "Mit dem Teilstück der Ortsdurchfahrt, das auf Tempo 30 beschränkt ist, wurde schon manches erreicht. Nun sollten sich die Autofahrer auch daran halten. Es sollte darauf gedrängt werden, dass häufig und zu den Hauptverkehrszeiten kontrolliert wird. Dass die Kontrolle in Empfingen besonders wichtig ist, hat die letzte Messung der Behörde aus Horb gezeigt: die meisten Überschreitungen im gesamten Messbereich gab es in Empfingen."

Zu bemängeln gab es aus Sicht der SPD, dass "in der Vergangenheit mit Hilfe der Verkehrsschau Anliegen von Eltern abgelehnt wurden, mehr für die Sicherheit der Kindergarten- und Schulkinder zu tun. Die Regeln zu Gunsten unserer am stärksten gefährdeten Verkehrsteilnehmer, den Kindern, auszulegen und auf besseren Schutz zu drängen, ist eine wichtige Aufgabe für 2017", heißt es von der Partei über die Ziele für das neue Jahr. "Dass die Verkehrssicherheit auf den schmalen Gehwegen entlang unserer Hauptstraße nicht nur für Kinder nicht gewährleistet ist, merkt jeder, der dort unterwegs ist. Es ist reines Glück, dass bisher noch kein Fußgänger von einem Lkw- Außenspiegel umgemäht worden ist. Die Regeln für den Bau von Gehwegen verlangen an den engsten Stellen fast die doppelte Breite." Und weiter heißt es in der Pressemitteilung: "Unsere Hauptstraße durch Empfingen ist aus Gründen der Verkehrssicherheit der Fußgänger für den Lkw-Verkehr schlicht ungeeignet und gehört gesperrt für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen."

Weiter heißt es in der Mitteilung: "Die Lkw-Fahrer, die ihre großen Fahrzeuge quer durch Empfingen manövrieren, sind für ihre Fähigkeiten zu bewundern. Das Einfädeln von der Dettenseer Straße oder Mühlheimer Straße um Kurven, welche für solche Fahrzeuge nie gedacht waren, ist eine Herausforderung." Es sei zu prüfen, ob nicht ein Lenkungskonzept, das den Lkw-Verkehr auf die Robert-Bosch-Straße konzentriert, zu einer deutlichen Entlastung des Ortskernes führen könnte.

Mit Nachdruck werde die Entwicklung des Gewerbegebiets östlich der Autobahn von der Partei verfolgt. "Östlich des neuen Gewerbegebiets könnte eventuell sogar die gewünschte Nordumgehung realisiert werden."

Die SPD Empfingen teilt mit: "Die Planungsbehörde hat darauf hingewiesen, dass Empfingen im Verhältnis zur Ortsgröße zu viel Gewerbefläche hat. Deshalb soll dieses Gewerbegebiet gemeinsam mit Horb und Eutingen ausgewiesen werden." Das führe zu Klärungsbedarf: "Den Verlust an Wald und Freifläche trägt Empfingen. Was wird der Beitrag von Horb und Eutingen sein? Mehr Lärm, mehr Verkehr wird Empfingen betreffen. Wie wird dieser Nachteil von Horb und Eutingen kompensiert? Wird die Gemeinde die Flächen kaufen, damit der Planungsgewinn allen Empfingern zugute kommt?"