Udo Bartsch und Katja Hirlinger stellen Empingens zukünftige Jugendreferentin Maria Vitale (rechts) vor. Foto: Begemann Foto: Schwarzwälder-Bote

Soziales: Katja Hirlinger verabschiedet sich im Herbst / Nachfolge ist schon geklärt: Maria Vitale kommt

Empfingen. Eine für viele Empfinger bedauerliche Nachricht hat das Empfinger Jugendreferat bekannt gegeben: Die beliebte Jugendreferentin Katja Hirlinger verlässt Empfingen Ende September. Doch die gute Nachricht: Ihre Nachfolgerin wird zu 100 Prozent in Empfingen sein.Laut Tagesordnung sollte der Gemeinderat in seiner Sitzung lediglich über die Vertragsverlängerung um drei Jahre mit der Erzbischöflichen Stiftung Haus Nazareth in Sigmaringen für die Jugendarbeit in der Gemeinde abstimmen.

Doch Udo Bartsch, Teamleiter beim Haus Nazareth, ist nicht nur mit Jugendreferentin Katja Hirlinger zu Gast im Gemeinderat, um über Fortschritte bei der Arbeit zu informieren. Auch Andreas Gehrmann, der vor wenigen Monaten in Empfingen mit eingesprungen ist, und ein neues Gesicht, Maria Vitale, die gerade ein Duales Studium beim Haus Nazareth macht, ist dabei. Bartsch sagt den Gemeinderäten: "Ihr braucht in Empfingen eine 100-Prozent-Stelle. Die Arbeit gibt es her."

Einiges hatte sich in der Jugendarbeit seit September bewegt, als die Stelle auf 100 Prozent aufgestockt wurde. Zu einem großen Erfolg hat sich beispielsweise das Mädchencafé entwickelt, das von dienstags auf freitags verlegt wurde und damit zeitlich für viele Interessentinnen optimiert wurde.

Hirlinger sagt: "Dienstags gab es zu viele Vereinsangebote, deshalb haben wir es verlegt. Freitags kommen jetzt deutlich mehr Mädchen." Ein Erfolg scheint auch das Koch- und Backprojekt zu sein. Zunächst war das Projekt darauf angelegt, bis Ostern zu laufen. Jetzt hat das Jugendreferat entschieden, die wöchentlichen Koch- und Backstunden mindestens bis zum Sommer fortzusetzen.

Selbstbehauptungskurs für Mädchen kommt sehr gut an

Auch ein Selbstbehauptungskurs für Mädchen sei laut Hirlinger sehr gut angenommen worden. 18 Mädchen hatten sich beteiligt. Die Plätze seien rasch belegt gewesen. Am 1. Juli möchte das Jugendreferat noch einmal einen Selbstbehauptungskurs für Jugendliche ab der 7. Klasse anbieten, da aus dieser Altersgruppe ebenfalls Nachfrage besteht. Lediglich der neue Offene Treff, der jeden Dienstag von 16 bis 20 Uhr im Jugendhaus stattfindet, habe bisher noch Startschwierigkeiten. Hirlinger sagt, sie wolle für dieses Angebot noch mehr Werbung machen, auf auch Facebook.

Mit einem Blick auf die Zukunft sagt Bartsch, dass die Arbeit für Jungs noch ausgebaut werden müsse. "Die Jungenarbeit ist bisher eine Schwachstelle, die müssen wir aufbauen und wir nehmen es auf die Agenda." Positiv sei, dass aber mittlerweile schon mehr Jungen Angebote des Jugendreferats wahrnehmen als früher.

Die wohl bedeutendste Veränderung gab aber dann Katja Hirlinger bekannt: Sie werde Ende September Empfingen verlassen und woanders hin wechseln. Die Gründe seien rein privater Natur. Die Nachfolge hat das Haus Nazareth bereits geklärt: Die 24-jährige Maria Vitale aus Albstadt soll Hirlingers Nachfolgerin werden. Sie ist nach eigenen Angaben im Herbst mit ihrem dualen Bachelorstudium fertig. Derzeit studiert sie in Villingen-Schwenningen an der Dualen Hochschule und arbeitet seit 2013 für das Haus Nazareth. Derzeit ist sie in der Schulsozialarbeit in Hechingen aktiv. Laut Bartsch wird sie schon im Sommerferienprogramm in Empfingen beteiligt sein, so dass Hirlinger ihre Nachfolgerin in die Arbeit einweisen kann und ein übergangsloser Wechsel vollzogen werden kann. Anders als Hirlinger, die zu 50 Prozent in Empfingen angestellt ist, wird Vitale 100 Prozent in Empfingen sein.

Nach eigenen Angaben möchte sie auch ihren Wohnsitz nach Empfingen oder in die Umgebung verlegen. Bartsch hält es für richtig, dass es in Empfingen eine Ansprechpartnerin gibt, die zu 100 Prozent da ist.

Im Gespräch mit unserer Zeitung sagt er: "Empfingen ist sehr personenbezogen. Es ist gut, wenn die Empfinger die Person kennen." Außerdem seien dann die Zuständigkeiten in den verschiedenen Bereichen der Jugendarbeit automatisch geklärt. Lediglich für die Jungenarbeit möchte Bartsch projektweise weiterhin Andreas Gehrmann einsetzen. Denn er ist der Meinung: "Jungenarbeit muss von Männern gemacht werden."

Der Gemeinderat hat in seiner Abstimmung den Vertrag mit dem Haus Nazareth um drei Jahre bis zum 31. August 2020 verlängert.