Der Trauergottesdienst für Franz Merkt findet am Mittwoch, 3. Juni, statt. Foto: Familie Foto: Schwarzwälder-Bote

Er war einst im Gemeinderat Empfingen aktiv / Während des Krieges in Nordafrika im Einsatz

Von Karl Gaus

Empfingen/Horb-Mühlen. Nur wenige Tage nach seinem 94. Geburtstag ist der Landwirt Franz Merkt vom Eichhof in Empfingen im Krankenhaus in Oberndorf am Neckar verstorben. Bis ins hohe Alter war Franz Merkt geistig noch rüstig und sein Gesundheitszustand war zufriedenstellend. Von einer vor wenigen Wochen eingetretenen schweren Krankheit erholte sich der Verstorbene nicht mehr. Als freundlicher Mitbürger erfreute er sich in Empfingen großer Beliebtheit.

Franz Merkt wurde am 12. Mai 1921 geboren und wuchs mit neun Geschwistern auf dem Priorberg bei Dettingen auf. Nach der Schule lernte er den Beruf des Landwirts und besuchte dazu die Fachschule in Haigerloch. 1941 wurde er zu den Waffen gerufen. Er war in Nordafrika im Einsatz, wo er bereits im Dezember desselben Jahres in Libyen in englische Gefangenschaft kam. Als Gefangener musste Franz Merkt bis 1946 in Kanada als Holzfäller arbeiten und im Frühjahr 1947 wurde er über Schottland entlassen.

Als er 1947 in die Heimat zurückkam, arbeitete er bis 1959 im elterlichen landwirtschaftlichen Betrieb. 1952 legte er die Meisterprüfung als Landwirt ab. 1959 heiratete er mit Hildegard Ade aus Fischingen eine Meisterin der ländlichen Hauswirtschaft. Aus der Ehe gingen zwei Töchter hervor. Die Tochter Claudia wohnt mit ihrer Familie in Wäschenbeuren bei Göppingen, während die Tochter Marliese samt Familie in Horb-Mühlen wohnhaft ist.

Pachtweise übernahm das junge Ehepaar Merkt von 1959 bis 1969 den Marienhof in Sulz, der ihnen viel Fleiß und Einsatzbereitschaft abverlangte. Im Jahr 1969 machte dann das Meisterehepaar Bekanntschaft mit der Gemeinde Empfingen. Weil auch in Empfingen die Landwirtschaft rückläufig war, haben sie in Zusammenarbeit mit der Landsiedlung als Landauffangbetrieb den Eichhof an der Wehrsteiner Straße gebaut und bezogen.

In vorbildlicher Weise wurde der Betrieb, wo auch zahlreiche landwirtschaftliche Lehrlinge ausgebildet wurden, bis 1987 geführt, ehe er von der Tochter Claudia, die in Hohenheim Diplom-Agrar-Wissenschaft erfolgreich studierte, weitergeführt wurde. Seither ist der Hof an den Schäfer David Mauch aus Sulz-Mühlheim verpachtet.

Neben der Berufsarbeit nahm Franz Merkt immer regen Anteil am Ortsgeschehen. So gehörte er von 1971 bis 1980 dem Gemeinderat an. Von 1974 bis 1992 war er als Vorsitzender der Teilnehmergemeinschaft für die Flurbereinigung tätig. Kontakt hielt er seit 1947 zu der Kameradschaft ehemaliger Afrikaner und interessierte sich immer für deren Aktivitäten. Mit Franz Merkt ist nun das letzte Mitglied dieser Kriegskameradschaft verstorben.

Die Zusammenkünfte im Familien- und Freundeskreis waren für Franz Merkt immer sehr wichtig. Um den Verstorbenen trauern seine Frau, seine zwei Töchter mit Ehemännern und vier Enkelkinder, über die sich der Verstorbene besonders freute. Der Trauergottesdienst ist am Mittwoch, 3. Juni, um 13.30 Uhr in der katholischen Kirche in Horb-Mühlen, anschließend ist dort auch die Urnenbeisetzung.