Thomas Stricker (Zweiter von rechts) wurde von Dekan Alexander Halter mit einem Festgottesdienst in sein neues Amt eingeführt. Fotos: Baiker Foto: Schwarzwälder-Bote

Kirche: Seelsorgeeinheit Empfingen/Dießener Tal setzt neuen Kaplan Thomas Stricker feierlich in sein Amt ein

Die Seelsorgeeinheit Empfingen/Dießener Tal hat wieder einen Kaplan: Thomas Stricker. Dekan Alexander Halter führte ihn im Rahmen eines Gottesdiensts in der St.-Georg-Kirche in sein neues Amt ein.

Empfingen. Thomas Stricker beginnt in Empfingen nun seine Kaplanstelle, die er nach fünf Jahren mit der zweiten Dienstprüfung beenden wird und dann mit einer eigenen Kirchengemeinde rechnen kann. Die Ausbildungszeit als Kaplan dauert fünf Jahre, wobei er nach zwei oder drei Jahren in eine andere Kirchengemeinde wechseln muss. Stricker wurde am 14. Juni 2015 in der Pfarrkirche Sankt Nikolaus in Elzach (Kreis Emmendingen) von Erzbischof Stephan Burger zum Diakon geweiht, anschließend am 8. Mai dieses Jahres im Freiburger Münster zum Priester.

Zeit für die Menschen zu haben und mit ihnen im Gespräch zu bleiben – das sind für den aus Fischbach (Schwarzwald-Baar-Kreis) stammenden Stricker wichtige Aufgaben eines Priesters. Seine Berufung habe der heute 31-Jährige schon früh gespürt. Dass er einmal Priester werden würde, wurde ihm jedoch nicht in die Wiege gelegt: Sein Vater, der Elektromeister Hans Stricker, baute darauf, dass sein einziger Sohn einmal seinen Elektro-Handwerksbetrieb übernehmen würde. Zunächst fiel es dem Vater daher nicht leicht, zu akzeptieren, dass sein Sohn lieber Priester werden wollte. Doch Mutter Carla und Oma Rita Stern hatten schon den Weg ihres Sohnes und Enkels erahnt, als er noch Ministrant war.

In Fischbach geboren und aufgewachsen besuchte Stricker nach dem Kindergarten die Grundschule in seiner Heimatgemeinde, anschließend die Hauptschule in Niedereschach und dann die Wirtschaftsschule in Schwenningen. Sein Abitur absolvierte er 2006 im Spätberufenenseminar St. Pirmin in Sasbach (Ortenaukreis). Nach dem Zivildienst in der Behinderteneinrichtung im Kloster Heiligenbronn in Schramberg trat er ins Priesterseminar in Freiburg ein und nahm sein Theologiestudium auf.

Ein Gemeindepraktikum in der Seelsorgeeinheit Mannheim-Südwest sowie sein Diakonatsjahr in der Seelsorgeeinheit Konstanz-Petershausen vermittelten dem 31-Jährigen erste Einblicke in die Seelsorge vor Ort. Im Zuge seiner priesterlichen Ausbildung war er auch ein Jahr lang in Rom. "Ein soziales Jahr in der Arche in Basel brachte mich nochmals den alten und kranken Menschen nahe, die besondere Fürsorge benötigen", sagt Stricker, der vor allem im Gebet und im Gespräch mit Gott Kraft finde. Er hoffe und wünsche sich, das Wesentliche im Blick behalten zu können.

Dekan Halter: Kirche befindet sich im Umbruch

Bei seiner Einführung in Empfingen erlebten die Gottesdienstbesucher auch gleich Strickers erste Predigt, bei der es um den Reichtum ging. Geld regiert die Welt, so ein Sprichwort. Geld schieße auch Tore, womit er darauf anspielte, dass nur reiche Fußballvereine gute Spieler kaufen könnten, die dann auch Tore schießen. Anschaffung von Geld und Vermögen sei jedoch nichts Schlechtes, sondern es komme darauf an, wie man damit umgehe. Die Schere zwischen arm und reich dürfe nicht weiter auseinandergehen, betonte Stricker.

Nach dem Gottesdienst gab es im katholischen Gemeindezentrum einen Stehempfang. Dekan Alexander Halter hieß Stricker dabei noch einmal willkommen und zeigte auf: Die Seelsorgeeinheiten in der Erzdiözese Freiburg seien unterschiedlich geprägt – Stricker befinde sich nun in einer ländlichen Seelsorgeeinheit. Die Kirche werde sich weiter schnell verändern, so Halter, da sich auch die Gesellschaft und die Landschaft ebenfalls schnell verändern: "Alles ist sehr schnell im Umbruch." Jetzt gelte es, gemeinsam mit den Menschen die Kirche zu gestalten.

Rüdiger Albrecht, stellvertretender Pfarrgemeinderatsvorsitzender, hieß Stricker im Hohenzollerischen willkommen. Er freue sich auf eine gemeinsame Zeit. Stricker bekam eine Landkarte überreicht, in der die acht Pfarrgemeinden der Seelsorgeeinheit Empfingen/Dießener Tal eingezeichnet sind, sowie eine Grünpflanze.

In Anschluss suchten viele Menschen der Seelsorgeeinheit das Gespräch mit dem neuen Kaplan und gaben ihm aufmunternde Worte mit auf den Weg.