Elisabeth und Max Molitor haben am 23. September vor 65 Jahren geheiratet. Foto: Müller Foto: Schwarzwälder-Bote

Jubiläum: Elisabeth und Max Molitor sind seit 65 Jahren verheiratet / Beide sind in Empfingen geboren

Seit 65 Jahren sind Elisabeth und Max Molitor aus der Mühlheimer Straße in Empfingen verheiratet. Die Eiserne Hochzeit ist ein sehr seltenes Jubiläum, denn es ist nur wenigen Paaren vergönnt 65 Jahre gemeinsam verbringen zu dürfen. Wer daher seinen 65. Hochzeitstag feiern kann, darf zurecht stolz sein.

Empfingen. Und sichtlich stolz und glücklich sind Beide. "A Krächle hauts au mal geh", so Elisabeth Molitor rückblickend auf glückliche 65 Ehejahre. Viele Gemeinsamkeiten und gegenseitiger Respekt prägte das lange Eheleben.

Max Molitor wurde 1925 in Empfingen geboren und wuchs auch dort auf. Seine junge Erwachsenenzeit war geprägt von den Kriegswirren des Zweiten Weltkrieges. Er wurde zum Flakhelfer ausgebildet und gleich in der Normandie eingesetzt. "Ich habe einfach nur Glück gehabt, dass ich da lebend rausgekommen bin", so Molitor. Seine Lehrzeit als Flaschner verbrachte er in Schwenningen.

Elisabeth Molitor wurde 1926 ebenfalls in Empfingen geboren und wuchs dort auf. Nach der kaufmännischen Ausbildung in Rottenburg fand sie eine Anstellung beim Gesundheitsamt in Sulz. Auf dem Weg zur Arbeit kam sie immer am Elternhaus von Max Molitor vorbei. Eines Tages bat seine Mutter Frederike Molitor die junge Frau, ob sie ein Paket für ihren Sohn beim Bahnhof abgeben könnte. Sie gab das Paket ab, aber nicht ohne einen Schriftlichen Gruß von ihr dazuzufügen. "Der hot mich ja nia aguckt", so Elisabeth Molitor nach über 70 Jahren. Der Gruß zeigte Wirkung bei dem jungen Mann und die Zwei wurden 1948 ein Paar.

Zweifache Urgroßeltern

Max Molitor fand 1951 eine Anstellung bei den damaligen Stebbwerken in Sulz und im selben Jahr wurde am 23. September geheiratet. Sie wurden Eltern von zwei Töchtern, sind Großeltern und zwischenzeitlich zweifache Urgroßeltern.

Gemeinsamkeiten sind Beiden sehr wichtig. So begleitete die junge Ehefrau ihren Mann bei Geschäftsreisen bis nach Holland und Österreich. Anfangs in einem Loud 400, später im VW Käfer mit 22 PS. Mit diesem wurde auch die erste Urlaubsreise 1962 nach Udine unternommen. Bereits im Jahr 1964 wurde erstmals die Adria angesteuert. Bis ins hohe Alter blieb der Urlaubsort Lignano ihr Sommerurlaubsziel. Zahlreiche Reisen in fast alle Erdteile folgten.

Max Molitor ist ein Vereinsmensch. Oberste Priorität hatte der Empfinger Schützenverein, in dem er lange Jahre Vorsitzender war und heute Ehrenmitglied ist. Er war Gründungsmitglied der Sozialstadion Empfingen und deren Vorsitzender. Dazu war er im Gemeinderat und bekam immer Unterstütztung von seiner Frau. Für seine ehrenamtliche Tätigkeit erhielt er viele Ehrungen von den Vereinen, von der Gemeinde und vom Land.

Die Eiserne Hochzeit hat ihren Namen von dem Metall. Ebenso stark und unbeugsam wie Eisen ist auch die Liebe der beiden Eheleute, die 65 Jahre gemeinsam durch Dick und Dünn gegangen sind. Auch jetzt wieder ganz aktuell. Die Hochzeitsfeier muss leider verschoben werden, da Max Molitor nach einer Operation ans Krankenbett gefesselt ist. Doch sein beliebter Spruch "nau net nouchlau" hat nicht nur für die Ehe Gültigkeit.