Auf dem Empfinger Spielplatz am Tälesee wachsen giftige Cotoneaster-Sträucher. Das bereitet einigen Eltern nach wie vor große Sorgen. Foto: Hopp

Eine Aktivengruppe möchte sich gegen Cotoneaster auf Spielplatz einsetzen. Droht der Gemeinde eine Klage?

Empfingen - Zunehmender Widerstand formiert sich in Empfingen gegen die als giftig eingestuften Cotoneaster-Sträucher auf einem Spielplatz. Der Gemeinderat hatte entschieden, die Sträucher nicht zu entfernen. Jetzt hat sich eine Aktivengruppe gebildet. Sie drohen unter anderem damit, Rechtsmittel einzulegen.

Erst Anfang des Monats hatte Bürgermeister Albert Schindler das Cotoneaster-Problem in der Gemeinderatssitzung angesprochen. Zuvor hatten sich Eltern aus Empfingen darüber empört, dass die Gemeinde die Sträucher auf dem Spielplatz am Tälesee nicht hat entfernen lassen. Schindlers Vorschlag im Gemeinderat war, die Sträucher zu entfernen. Doch das Gremium verweigerte ihm die Zustimmung.

Das möchten sich einige Empfinger nicht gefallen lassen. Sie haben sich dazu entschlossen, eine Aktivengruppe zu gründen, die sich für die Entfernung der Sträucher einsetzen möchte. Dazu hatten die Aktivisten anonyme Einladungen in Briefkästen geworfen. In dem Schreiben, das unserer Redaktion zugespielt wurde, fordern sie "verantwortungsbewusste Eltern" dazu auf, zu einem Treffen zu erscheinen, "um zu diskutieren, wie es jetzt weitergehen soll".

Weiterhin schreiben die Aktivisten in der schriftlichen Einladung: "Eine Aktivengruppe hat bereits Vorschläge erarbeitet, die die Gemeinde zwingen soll, diese giftigen Pflanzen zumindest in der Nähe von Spielplätzen zu entfernen. Wir haben uns auch einen aktiven und erfahrenen Rechtsanwalt gesucht, der im Falle einer Klage unsere Rechte vertreten soll. Es kann nicht sein, dass die Gemeinde an Spielplätzen giftige Pflanzen setzt und die Eltern sollen jetzt aufpassen, dass die Kinder keine giftigen Beeren dieser Pflanzen essen."

Besorgte Eltern würden nach Aussage des Empfinger Kakteen-Experten Holger Dopp immer wieder bei ihm anrufen, um sich über die giftigen Cotoneaster-Sträucher zu informieren. Zwar informiere er gerne über Giftpflanzen, aber wenn es um eine gewünschte Entfernung von Giftsträuchern auf dem Spielplatz gehe, könne auch er keine Wunder vollbringen. Sein Vorschlag lautet daher: "Ich würde es begrüßen, wenn sich alle Beteiligten an einen Tisch setzen könnten, um das gegenwärtige, die Atmosphäre vergiftende Cotoneaster-Desaster in beiderseitigem Interesse lösen zu können. Es wäre ein toller Schachzug der Gemeinde, wenn man auf die Eltern zugehen würde."