Sorgte für Gänsehautmomente in Empfingen: der Trientiner Bergsteigerchor "Coro della SAT". Foto: Baiker Foto: Schwarzwälder-Bote

Jubiläum: Dem Männergesangverein wird mit dem Auftitt von "Coro della SAT" ein großer Wunsch erfüllt

Zu seinem 150. Geburtstag spendierte der Männergesangverein (MGV) Empfingen sich und der Empfinger Bevölkerung ein hochklassiges Konzert mit dem Trientiner Bergsteigerchor "Coro della SAT".

Empfingen. Roland Walter, zweiter Vorsitzender des MGV, begrüßte und führte auch durch das Programm.

Schon beim Einmarsch wurden die Sänger mit viel Beifall begrüßt. Roland Walter erinnerte an das Lied "I have a dream": "Nun, der Traum ist wahrgeworden, der erneute Auftritt dieses berühmten Chores in Empfingen nach 1997 und 2012. Es handelt sich um einen Ausnahmechor." Roland Walter lud zu einem unvergesslichen Abend ein. "Wir werden Gänsehautfeeling haben." Das Gastkonzert wurde gesponsert von der Julius-Bauser-Stiftung. Auch ein Zeichen der Verbundenheit – die Italienische Flagge wurde vor dem Rathaus gehisst. In mehreren Blocks zeigten die 27 Sänger mit ihren Stimmen hoch konzentriert ihr Können. Mal leise, mal getragen, oder auch mit voller und kräftiger Stimme – Gänsehautfeeling verspürte sicherlich der eine oder andere Konzertbesucher. Mit "Serenada Castel Toblin" erinnerten sie an ihr Entstehungsjahr im Jahr 1925. In dieser Barcarole spiegelt sich der Charakter der authentischen Volkslieder aus dem Trient. Es folgte "La Dosolina". Mit "La filia di Ulalia" erzählten sie die Geschichte eines Mädchens aus einer verträumten Welt. "La Smortina" erzählt von einem Mädchen, das von einem Bräutigam träumt, welcher ihr die Schüchternheit nehmen soll. "Tante putele bele" ist ein Lied über vielerlei Schönheiten. Dieses Lied ist in Triento sehr beliebt und eines der nachhaltigsten Melodien aus dem Gepäck des Coro della SAT. Auch an die Blondinen dieser Region wurde mit dem Lied "Vien blonda d’amor" gedacht. Komm, Komm blonde Liebe, lautete die Einladung.

In ihrer Liedauswahl wurden nicht nur die Schönheiten und Träume des weiblichen Geschlechts besungen. Bei "Siamo prigionieri" ging es um die realistische Verzweiflung von österreichischen Soldaten auf dem Transport der russischen Armee von Galizien nach Sibirien.

"La Sposa morta" gehört zu den Highlights im Liederrepertoire des Chores. Das triste Läuten der Glocken, das den Emigranten bei der Rückkehr ergreift und die Vorahnung, dass ihn zu Hause keinen Frieden erwartet, gibt ihm die traurige Gewissheit von der Beerdigung seiner Braut, so der Inhalt dieses Liedes.

Und so gab es noch weitere Lieder über viele heimatliche Geschichten, die in das Volksliedrepertoire Einzug gefunden haben. Beim Beifallklatschen nach den einzelnen Liedern ertönte auch immer wieder der Ruf "Bravo". Am Ende des Konzertes wollten die Konzertbesucher den Chor nicht mehr gehen lassen. Mit stehendem lang anhaltendem Applaus forderten sie mehrere Zugaben, denen der Chor gerne nachkam.

Nach dem Konzert trafen sich der Trientiner Chor und der MGV Empfingen in der Pizzeria von Devis. Dort gab es Gelegenheit, mit Chorleiter Claudio Petrotti zu sprechen. Die Hälfte des Chores war auch schon 1997 und 2012 in Empfingen dabei. Im Jahr gibt es 20 Auftritte, darunter auch viele Auslandsauftritte, so in der Schweiz, Österreich, Frankreich, Niederlande, Tschechien, Belgien, auch Russland und die USA. Probenabende gibt es jede Woche, dies aber erst zu später Stunde von 21 bis 23 Uhr. Bei den vorgetragenen Liedern handelt es ich um alte Volkslieder, die lediglich für Chöre bearbeitet worden sind.