Apfel-Bestimmung im Empfinger Obst- und Gartenbauverein. Am Tisch rechts Christian Kugler, daneben Markus Zehnder, die eingeladenen Referenten. Foto: Baiker Foto: Schwarzwälder-Bote

Obstsortenbestimmung zeigt die Vielfalt in der Obstanlage des Obst- und Gartenbauvereins Empfingen

Von Jürgen Baiker

Empfingen. Der Obst- und Gartenbauverein Empfingen lud für Freitag in der Obstanlage des Obst- und Gartenbauvereins Empfingen am Fischinger Weg zu einer Obstsortenbestimmung ein.

Wer kennt die einzelnen Apfelsorten? Referenten waren Christian Kugler vom Kreisverband für Obstbau, Garten und Landschaft Zollernalb sowie Markus Zehnder, Kreisfachberater für Obst- und Gartenbau des Zollernalbkreises. Die Interessenten waren aufgefordert worden, eigene Äpfel mitzubringen, um zusammen mit den Referenten die Sorten zu bestimmen. In der Vereinshütte hatte der OGV schon vorsorgliche weitere Äpfel ausgelegt.

Da waren zu finden: Elstar, Bohnäpfel, Herrnhut, Kardinal Bea, Gelber Edelapfel, Goldparmäne, McIntosh, Brettacher, Glockenapfel, Boskoop und viele mehr. Auch für das leibliche Wohl mit Kaffee, Kuchen und Getränken war bestens gesorgt worden.

Herbert Gaus, Vorsitzender des OGV, begrüßte. Er hob das 30-jährige Jubiläum hervor. Im Jubiläumsjahr gab es verschiedene Jubiläumsaktionen, so den Winterschnittkurs, den Sommerschnitt, die Blütenwanderung und das Sommerferienprogramm.

Die Obst- und Gartenanlage hat 55 Einzelgärten mit je 800 Quadratmeter. Die gesamte Fläche beträgt 50 000 Quadratmeter, davon sind 9200 Quadratmeter Gemeinschaftsfläche. Die Obst- und Gartenanlage wurde 1983 im Rahmen der Flurbereinigung verwirklicht. 1984 fand dann die große Pflanzaktion mit Obstbäumen statt. 600 Bäume gibt es.

Von Christian Kugler war zu erfahren, dass es auf der Welt zirka 5000 Sorten gibt. In der Landesgartenschau in Schwäbisch Gmünd wurden 120 Sorten gepflanzt.

Bei diesem Treff gab es zunächst einen Rundgang durch die Anlage. Bei verschiedenen Apfelbäumen blieb man stehen.

Markus Zehnder erklärte die Apfelsorte mit ihren Eigenschaften Zuckergehalt und Säuregehalt. Äpfel kann man auch an ihren Formen unterscheiden, so Zehnder. Mehrmals nahm er sein Taschenmesser in die Hand, um einem Apfel ein paar Schnitze abzuschneiden mit der Aufforderung, diese zu kosten.

Viele Teilnehmer dieser Apfelaktion hatten in kleinen Körben ihre eigenen Äpfel mitgebracht. Dabei war zu erfahren, dass teilweise schon die Eltern und Großeltern vor Jahrzehnten ihre Apfelbäume gepflanzt hatten.

Zehnder erklärte: "Die Früchte sind je nach Standort groß oder klein." Dieses Jahr sei ein nasses Jahr gewesen, das große Früchte mit wenig Zucker hervorgebracht habe. Dies sehe man beispielsweise auch beim Keltern. Der Öchslewert liege unter 48.

Informationen gab es zum Beispiel zur Sorte Brettacher: flach, auf der Sonnenseite rot, die grüne Seite schmeckt grasig; Ontario: harte Schale, hält bis Mai des nächsten Jahres, auch zum Backen geeignet; Bohnapfel fällt dieses Jahr groß aus, eine der häufigsten Sorten in den Obstanlagen, hält beim Aufbewahren bis Juni des folgenden Jahres; Kardinal bea: großer offener Kelch, ein toller Apfel, vielseitig verwendbar, hält aber nicht lange; Lederapfel: Es gibt verschiedene Sorten, hat eine raue Schale; Boskoop: kräftiger Wuchs, kräftige Triebe, darf im Winter nicht radikal geschnitten werden, ist gut lagerfähig.

Und so gab es weitere detaillierte Informationen zu den einzelnen Apfelsorten.