Ein Krippenspiel führten Kinder in der Wiesenstetter Kirche St. Stephanus auf. Foto: Hellstern Foto: Schwarzwälder-Bote

Weihnachten: Beim Krippenspiel in Wiesenstetten denken Kinder auch an aktuelle Flüchtlingssituation

Von Adelinde Hellstern

Bis auf den letzten Platz besetzt war die weihnachtlich geschmückte Pfarrkirche St. Stephanus in Wiesenstetten an Heiligabend.

Empfingen-Wiesenstetten. Familien mit Kindern, viele Mitglieder der Pfarrgemeinde und auch zahlreiche Auswärtige waren der Einladung zu der Krippenfeier mit Michael Zörner gefolgt. Mit "Tochter Zion" stimmte der Musikverein Wiesenstetten festlich auf diese ganz besondere Feier, die Geburtstagsfeier von Jesus Christus, ein. Herzstück dieses Gottesdienstes war wie in jedem Jahr das zur Tradition gewordene Krippenspiel.

"Jesus, das Kind, ist der Größte der Welt! Ihn braucht unser Herz!", war die zentrale Aussage der drei Szenen aus dem Lukas-Evangelium, die die Kinder spielten. Vom Aufbruch von Maria und Josef nach Bethlehem und ihrer traurigen Herbergssuche, von den Hirten auf dem Feld, die von einem Engel von Jesus, dem Retter der Menschen erfuhren und von ihrem Besuch im ärmlichen Stall. "In keinem anderen Evangelium erfahren wir so viel über Jesus als Kind, wie bei Lukas", sagte der Wortgottesdienstleiter, und "dabei hatte er als Kind den Menschen schon so viel zu sagen."

Karin Walz, Daniela Schach-Lohmiller und Michaela Hertkorn, die Mütter der Kommunionkinder 2016, hatten zusammen mit sieben Kindern im Alter zwischen drei und zwölf Jahren das Krippenspiel eingeübt, das die Gottesdienstbesucher mit begeistertem Beifall belohnten.

Ganz still wurde es in der vollen Kirche, als die Kinder die Fürbitten vortrugen, in denen die aktuelle Thematik von Menschen auf der Flucht im Mittelpunkt stand. Wie damals vor über 2000 Jahren.

Michael Zörner stellte die Kommunionkinder des kommenden Jahres namentlich vor. Es sind Sophia Lohmiller (spielte Maria), Laura Hertkorn (ein Engel) und Elias Walz (Josef).

Beim Vater-Unser-Gebet fassten sich alle Gottesdienstbesucher an der Hand, eine lange Kette bildete sich durch den Kirchenraum mit Gottesdienstleiter und Ministranten mittendrin und alle trugen ein Lächeln im Gesicht über diese Gemeinschaft.

Der Musikverein Wiesenstetten und Denis Wiechert an der Orgel umrahmten den bewegenden und gleichzeitig so lebendigen und von vielen Kindern mitgestalteten Gottesdienst mit weihnachtlichen Liedern. Beim Singen der Weise "Stille Nacht" in der nur von Kerzenschein erhellten Kirche spürte es jeder: Jetzt ist Weihnachten.