Engagiert machten sich die Schüler der Klasse 1a Gedanken zu den Rollenspielen, bei denen sie sich einbringen konnten. Matthias Klumpp hatte die Sprechpuppe Heini dabei, auch Walter Kocheise von der Freudenstädter Polizei war dabei. Foto: Baiker Foto: Schwarzwälder-Bote

Bei einem Aktionstag der Polizei in der Grundschule lernen Kinder spielerisch, sich vor Gefahren zu schützen

Empfingen (jb). "Ich bin doch kein Heini!?" heißt ein Präventionsprogramm zur Verhütung von sexualisierter Gewalt an Kindern. Zu einem entsprechenden Aktionstag kamen Polizeioberkommissar Matthias Klumpp und Kriminalhauptkommissar Walter Kocheise von der Polizei Freudstadt in die Empfinger Grundschule, um die Schüler durch Rollenspiele, in die sich die Kinder einbringen durften, dafür sensibel zu machen, was im Alltag nicht ganz normal ist.

Dazu brachten sie die Sprechpuppe Heini mit. In der Klasse 1a ging es zunächst um das Verhalten zuhause, wenn jemand läutet und man gerade alleine ist. Ist es der Postbote? Er bringt ein Paket, in dem auch Spielsachen drin sind und Süßigkeiten. Wie soll sich das Kind verhalten? Die Kinder waren aufgefordert zu erzählen, was sie darüber denken. Dann wurde die Szene im Rollenspiel veranschaulicht. Dabei ging es auch darum, sich nicht in lange Gespräche zu verwickeln, eventuell sogar gar nicht zu reagieren, wenn es an der Türe klingelt.

Eine weitere Szene: Ein Auto hält an und fragt nach dem Weg zur Schule und zum Sportplatz. Der Fahrer will, dass das Kind einsteigt, um das Ziel zu zeigen – verspricht das Kind wieder heimzubringen. Auch hier wurde zusammen mit den Kindern darüber geredet. Mit Rollenspielen wurde gezeigt, wie die Kinder in einer fiktiven Situation reagieren sollen – nein, ich komme nicht mit, die Unterhaltung wird schnell abgebrochen. Der Autofahrer soll einen Erwachsenen nach dem Weg fragen.

Eine weitere Szene war ein Spielplatz. Ist es normal, wenn ein Erwachsener mit einem Kind spielen will? Normalerweise spielen doch Kinder miteinander.

Wichtige Fragen, die sich jedes Kind immer wieder selbst stellen sollte: "Habe ich ein gutes oder ein schlechtes Gefühl?", "Weiß Mama oder Papa, wo ich bin?", "Kann ich Hilfe holen?"

Die Gespräche im Stuhlkreis und die Rollenspiele zeigten, dass zuhause durchaus immer wieder auf bestimmte Situationen eingegangen wird und mit den Kindern über richtige Verhaltensweisen gesprochen wird.

Dieser Aktionstag wurde noch mit einer Elternveranstaltung abgeschlossen. Dazu hatten sich, so Rektor Rudolf Linsenmann, 50 Eltern angemeldet.

Bei der ehemaligen Polizeidirektion Freudenstadt wurde die Abteilung Prävention angesiedelt. Bei der Prävention geht es um Verkehr, Drogen und sexuelle Gewalt. Auch die kriminalpolizeiliche Beratungsstelle ist dort angegliedert. Dieser Aktionstag an der Schule war auf Initiative des Elternbeirats mit der Vorsitzenden Beatrix Söll-Bossenmaier zustande gekommen. Hintergrund war ein Vorkommnis vor einem Jahr, als ein Kind aus einem Auto heraus angesprochen wurde.