Religion: Evangelische und katholische Christen tauschen sich bei Bibelwoche aus

Empfingen. Mit einem Gottesdienst in der Kapelle beim Friedhof ist am Sonntag die ökumenische Bibelwoche zu Ende gegangen. Noch einmal trafen sich Christen beider Konfessionen, um auf ein Bibelwort aus dem Prophetenbuch Sacharja zu hören, zu singen und gemeinsam zu beten.

"Wir haben eigentlich an jedem Abend festgestellt, dass Sacharja für uns ein weitgehend Unbekannter ist", resümierte Pfarrer Gruber im Rückblick auf die Bibelwoche.

Begonnen hatte die Woche mit einem Gottesdienst

Aber wir haben ihn ein wenig kennengelernt und gemerkt, wie aktuell seine Ansagen und Aussagen aus den Jahren um 500 vor Christus gerade heute sind. Die inneren Augen und Ohren auf Gott auszurichten, sei eine wichtige Übung für das Glaubensleben.

Angelika Gamerdinger, Kirchengemeinderätin der evangelischen Kirchengemeinde erzählte im gut besuchten Abschlussgottesdienst von ihren Erfahrungen aus der Bibelwoche. Dabei war ihr das Wort "gemeinsam" sehr wichtig. Von Anderen im Austausch über Gottes Wort zu lernen sei eine enorme Bereicherung für ihren Glauben gewesen. "Dieses Angebot könnte es ruhig öfter geben", schloss sie ihren Bericht.

Begonnen hatte die Bibelwoche mit einem ökumenischen Gottesdienst in der Pfarrkirche St. Georg eine Woche zuvor. Dekan Alexander Halter und Pfarrer Gruber hatten diesen unter das Motto "Wenn etwas in Bewegung kommt" gestellt. Fünf Bibelabende in Renfrizhausen, Wiesenstetten und Empfingen schlossen sich an. Die Referenten Georg Neumann, Kirchengemeinderat der Evangelischen Kirchengemeinde Empfingen, Carmen Wössner, katholische Religionslehrerin aus Mühlheim, der katholische Diakon Ewald Wurster aus Mühringen, Kaplan Martin Metzler von der Seelsorgeeinheit Empfingen-Dießener-Tal und Pfarrer Christoph Gruber gestalteten die Abende je auf ihre Art. Gerade das wurde im Rückblick als Stärke dieser Woche empfunden.

Gruber fasst das Hauptanliegen des Buches zusammen

Den Abschlussgottesdienst hatten die Kirchengemeinderäte der Evangelischen Kirchengemeinde Empfingen gemeinsam mit Pfarrer Christoph Gruber vorbereitet. Sie stellten während der Predigt Fragen, auf die der Pfarrer einging, übernahmen Gebete und Lesungen. Der Bibeltext aus Sacharja 2, 10 bis 17 wurde über Beamer für alle sichtbar gemacht. Zentrale Aussage: "Wenn man gemeinsam schweigen lernt, weil man merkt, dass Gott alles in seiner Hand hat und Menschen nahe kommt." "Am Ende wird alles gut. Und wenn es nicht gut ist, ist es auch nicht das Ende", fasste Gruber das Hauptanliegen des gesamten Sacharjabuches zusammen.

Ökumenische Bibelwoche findet alle zwei Jahre statt

"Haben Sie Tipps für uns, die helfen, Gott in den Mittelpunkt unseres Lebens zu stellen?" Eine mögliche Antwort ließ sich im Bibelwort von Sacharja finden: Vor Gott still sein, schweigen, hören und staunen statt Aktionismus und Lärm. "Das hört sich banal an und einfach. Ist aber quer zum Zeitgeist und viel schwerer als man denkt. Trotzdem wichtig", bemerkte Gruber am Ende der Predigt.

Die ökumenische Bibelwoche in Empfingen und Umgebung findet alle zwei Jahre statt und ist angelehnt an die Vorlagen der Arbeitsgemeinschaft Missionarische Dienste der Evangelischen Kirche in Deutschland in Zusammenarbeit mit der Deutschen Bibelgesellschaft und der Katholischen Bibelwerk.