Die Schwenninger Wild Wings, hier Simon Danner (rechts) gegen Haie-Verteidiger Moritz Müller, peilen im dritten Saisonspiel gegen Köln den zweiten Sieg an. Foto: Sigwart

DEL: SERC erwartet unberechenbare Kölner Haie. Helios-Arena ist ausverkauft. "Das wird eine coole Atmosphäre".

Villingen-Schwenningen - Vorhang auf für das letzte Spiel der Wild Wings in einem turbulenten DEL-Jahr 2015. Am Mittwoch (19.30 Uhr) gastieren die Kölner Haie in der Schwenninger Helios-Arena, die mit 6215 Zuschauern ausverkauft sein wird.

"Das wird eine coole Atmosphäre. Und dann geht es noch gegen meinen Ex-Verein", freut sich Stürmer Daniel Schmölz auf das Duell mit den Kölnern. Auch Helmut de Raaf blickt gespannt auf die heutige Partie. "Allerdings fehlen uns weiter Matt Pelech, Yan Stastny und Marcel Kurth. Zudem ist es noch unsicher, ob Tim Bender, der sich mit einem grippalen Infekt herumplagt, auflaufen kann." Der Schwenninger Coach würde diese Personal-lücken gerne schon kurzfristig mit einem Neuzugang füllen. "Wir suchen einen Stürmer", weiß de Raaf aber, dass es so kurz vor dem Ende der Wechselfrist innerhalb der DEL (31. Dezember) nicht einfach wird, noch auf dem Transfermarkt fündig zu werden.

Es soll keinen großen Umbruch geben

Aufgrund der Personalprobleme geht der Schwenninger Trainer zudem davon aus, dass der zuletzt oft an Kooperationspartner Freiburg ausgeliehene Steven Billich heute wieder im Kader der Wild Wings stehen wird. "Das Tor gegen Köln wird Dimitri Pätzold hüten. Es gibt keinen Grund, die Rotation auf der Torhüterposition zu beenden", hofft de Raaf, dass Pätzold gegen die Haie wieder zum großen Rückhalt wird.

Diese sieht der Wild-Wings-Coach aufgrund der wechselhaften Auftritte derzeit als eine "launische Diva vom Rhein" an. "Wir müssen die Räume eng machen, sonst können die Kölner ihre technischen Fähigkeiten ausspielen", erwartet der 54-Jährige, dass seine Cracks auch die Haie-Topscorer Philip Gogulla und Patrick Hager in den Griff bekommen.

Bei den Haien läuft also nicht alles nach Plan. Am Montag verlor der Tabellenneunte, der um den Einzug in die (Pre) Play-offs zittern muss, in Hamburg mit 2:5. "Ich bin über unsere Leistung sehr enttäuscht. Wir wussten vorher, dass Hamburg auf eigenem Eis sehr stark ist, waren aber nicht bereit", sah Haie-Coach Niklas Sundblad einen schwachen Auftritt der Kölner. Sundblad hatte in Hamburg auf die verletzten Jason Williams und Nick Latta sowie den erkrankten Per Aslund verzichten müssen. Von den bisherigen zwei Spielen gegen die Haie gewannen die Wild Wings eines (3:2 in Köln). In Schwenningen hieß es 4:1 für die Kölner.

Unterdessen gehen die Planungen der Wild Wings für die kommende Saison weiter. Dabei soll es keinen großen Umbruch geben. "Wir setzen auf Kontinuität, wollen den Kader nur punktuell verstärken. Wir wollen auf jeden Fall unseren Schwenninger Weg fortsetzen. Leidenschaft und Identifikation sind dabei weiter die Kernpunkte", stellt Manager Jürgen Rumrich klar.

Dieser weiß auch, dass die Wild Wings bald eine Serie starten müssen, wollen sie den zehnten Rang, also den ersten Pre-Play-off-Platz, nicht aus den Augen verlieren. Diesen belegt derzeit Augsburg, wobei die Panther bereits zwölf Punkte Vorsprung auf die Schwenninger haben. "Wir haben bisher auf jeden Fall zu viele Gegentore kassiert. Die Defensivarbeit des gesamten Teams – nicht nur der Verteidiger – muss also besser werden", denkt Rumrich. Zudem hofft der Manager, dass die Mannschaft das Potenzial konstanter über die kompletten 60 Spielminuten abruft und gerade bei engen Spielständen mehr Cleverness beweist. "Weiter fehlt uns seit November das Secondary Scoring, also Tore und Vorlagen durch Spieler, die in Sachen Treffer und Assists nicht so im Blickpunkt stehen", blickt Rumrich zurück.

Der Schwenninger Manager wollte gestern übrigens Gerüchte in Sachen Goalie Dustin Strahlmeier (Straubing Tigers/23 Jahre) nicht kommentieren. Dieser hat angeblich einen Vertrag bei den Wild Wings für die kommende Saison unterschrieben.