Mit großem Einsatz kämpften nicht nur die Wild Wings Simon Danner (Mitte) und Daniel Schmölz (rechts) gegen Gustaf Wesslaus Kölner Haie – das ganze Team verdiente sich den Erfolg nach Penaltyschießen. Foto: Sigwart

Schwenninger holen verdient zwei Punkte: 6215 Zuschauer sehen 4:3-Sieg nach Penaltyschießen gegen Köln.

Die Wild Wings beendeten am Mittwochabend mit einem 4:3-Sieg nach Penaltyschießen gegen Köln das DEL-Jahr 2015. Schwenningen bewies vor 6215 Fans in der ausverkauften Helios-Arena große Moral, holte nach einem 1:3-Rückstand noch verdient zwei Punkte.

"Wir müssen in Schwenningen gewinnen, sonst ist Platz sechs bald weg", hatte Haie-Coach Niklas Sundblad sein Team im Vorfeld unter Druck gesetzt. "So langsam sollten wir eine Erfolgsserie starten", meinte Wild-Wings-Manager Jürgen Rumrich mit Blick auf die Qualifikation für die Pre-Play-offs. Es stand für beide Teams also viel auf dem Spiel. Schon vor dem ersten Bully sorgten die 6215 Fans für Gänsehautstimmung. Da waren auch die verletzten oder erkrankten Yan Stastny, Marcel Kurth und Matt Pelech beeindruckt.

Ganze 49 Sekunden brauchten die Wild Wings, um aus der Arena einen Hexenkessel zu machen. Nach genialer Rückhand-Vorlage von Ashton Rome hatte Will Acton keine Mühe, den DEL-Vorletzten mit seinem neunten Saisontor mit 1:0 in Führung zu bringen. Starkes Forechecking, gutes Defensivverhalten, Dominanz in der neutralen Zone und ein Chancenplus: Schwenningen wollte mit drei Sturmreihen schnell nachlegen. Auf der anderen Seite hatte Goalie Dimitri Pätzold kaum etwas zu tun, bis - ja bis – Philip Gogulla (17.) den überraschenden 1:1-Ausgleich erzielte.

15:9 Torschüsse verzeichneten die Wild Wings im ersten Drittel – und auch Toni Ritter (24.) brachte danach die Scheibe nicht an Haie-Torwart Gustaf Wesslau vorbei. Dagegen nutzte Alex Weiß (25.) auch die zweite Großchance der Kölner eiskalt. Das bessere Team lag gegen effektivere Gäste auf einmal mit 1:2 zurück. Trotz einer guten Möglichkeit von Damien Fleury (27.) wurden anschließend die Gäste stärker. Schwenningen fehlten die spielerischen Ideen, das Tempo und der Zug zum Tor. Die Haie waren nun – ohne zu glänzen – etwas bissiger.

"Kämpfen und siegen", forderten die Schwenninger Anhänger zu Beginn des letzten Drittels. Die Wild Wings hörten genau hin, gaben alles. Hannu Pikkarainen (44.) und Andreé Hult (45.) hatten die Ausgleich auf dem Schläger. Besser machten es wieder die Kölner. Erneut Weiß (47.) brachte die Haie mit 3:1 in Führung. Doch mit einem Shorthander sorgte Rome (50.) für neue Hoffnung. Als dann Fleury (57.) ein Powerplay zum verdienten 3:3 nutzte, saß kein Fan mehr in der Arena.

Mit stehenden Ovationen und in Überzahl ging es in die Verlängerung, in der Fleury nur die Latte traf. Im fälligen Penaltyschießen ließ sich Dimitri Pätzold bei fünf Versuchen nur einmal bezwingen, während DEL-Topscorer Will Acton gleich zwei Mal einnetzte, so für den umjubelten Zusatzpunkt sorgte.

Wild Wings – Haie 4:3 (1:1, 0:1, 2:1, 0:0, 1:0) n.P. Tore: 1:0 Acton (0:49), 1:1 Gogulla (16:58), 1:2 Weiß (24:47), 1:3 Weiß (46:52), 2:3 Rome (49:06/4:5), 3:3 Fleury (56:52/4:3), 4:3 Acton (65:00/Penalty). Strafen: Wild Wings 10 - Haie 10 + 10 (Boucher) + 5 und Spieldauer (Zerressen). Schiedsrichter: Bauer (Nürnberg)/Rohatsch (Lindau). Zuschauer: 6215 (ausverkauft).

Weitere Informationen: Videos und Bilder unter www.schwabo.de/wildwings