Helmut de Raaf wird das Taktikbrett bei den Wild Wings wohl nicht mehr benutzen. Foto: Eibner

Eishockey Helmut de Raaf ist wohl nicht mehr Trainer. Lockt Red Bull Salzburg? Verantwortliche auf Tauchstation.

Vor einer Woche trank Helmut de Raaf noch gut gelaunt Kaffee in unserer Redaktion, berichtete über seine Pläne für die neue DEL-Saison der Wild Wings. Gestern der Knall: Die Schwenninger müssen sich nach Informationen unserer Zeitung einen neuen Coach suchen.

Vor wenigen Tagen hatte also Helmut de Raaf, der noch einen Vertrag für die kommende Runde besaß, im Gespräch mit unserer Zeitung ausführlich seine Zukunftspläne mit den Wild Wings geschildert. Zuversichtlich, engagiert und motiviert – so gab sich der 54-Jährige. So sah nicht ein Coach aus, der Rücktrittsgedanken hegte.

"Klar ist aber, dass wir uns in allen Bereichen verbessern müssen", war de Raaf sogar überaus optimistisch, dass er in der kommenden Runde mit den Wild Wings den nächsten Schritt in Richtung Pre-Play-offs machen wird. Wichtig sei, dass die Wild Wings den "Schwenninger Weg" fortsetzen. Dabei stellte de Raaf die Bedeutung der Ausbildung junger deutscher Spieler, die sich mit dem Standort Schwenningen identifizieren, zu DEL-Leistungsträgern heraus. "Bei der Qualität der ausländischen Positionen gibt es in der DEL nicht so die großen Unterschiede zwischen den Teams. Es kommt also vor allem auf das Potenzial der deutschen Spieler an. Deshalb ist es eines unserer großen Ziele, weiter junge talentierte deutsche Spieler nach Schwenningen zu holen, damit sie eben in die Rolle hineinwachsen, überdurchschnittlich zu sein. In diesem Punkt müssen wir eine starke Basis schaffen", meinte der 54-Jährige. Auch den Sommerfahrplan hatte er bereits detailliert ausgearbeitet.

Am Sonntag fehlte er dann aus "persönlichen Gründen" bei der Saisonabschluss-Party in der Arena. Gestern Nachmittag tauchten schließlich erste Gerüchte über einen möglichen Rücktritt des früheren Nationaltorhüters auf. Diese nahmen in der Folge immer mehr Fahrt auf. Auch nach unseren Informationen ist Helmut de Raaf nicht mehr Coach der Wild Wings.

Vom bisherigen Trainer des Eishockey-Erstligisten und den Verantwortlichen der Wild Wings war trotz zahlreicher Versuche bis zum gestrigen späten Abend – völlig untypisch für die Schwenninger – keine Stellungnahme zu erhalten.

Parallel dazu wurde aber bekannt, dass Red Bull Salzburg zuletzt die Fühler nach Helmut de Raaf ausgestreckt hat und er dort im neuen Nachwuchsleistungszentrum als möglicher Nachfolger von Pierre Pagé gehandelt wurde. Ebenso tauchten Gerüchte auf, dass die Mannheimer an einer Rückkehr des früheren Adler-Nachwuchstrainers interessiert seien.