Der Puck muss ins Eckige – der Ingolstädter Goalie ist in dieser Szene chancenlos. Foto: Michael Kienzler

Eishockey: Besonderer Blick auf Team von Trainer Libor Pavlis beim ersten Turnierspiel gegen Ingolstadt.

Für die U14 der Wild Wings Future war der DEL-Cup in der Helios-Arena der Saisonhöhepunkt. Wir beobachteten das Team von Trainer Libor Pavlis beim ersten Turnierspiel gegen Ingolstadt.

Da sitzen sie mit ihren blau-weißen Pudelmützen und zwei Strichen im Gesicht als "Kriegsbemalung" in der Kabine. Kein Spieler sagt ein Wort. Die stampfenden Beats überschlagen sich leicht, bringen die Lautsprecher-Boxen an die Grenzen der Belastbarkeit. Egal. Die Motivations- und Konzentrationsphase bei den jungen Wild Wings ist kurz vor dem ersten Spiel eingeläutet. Die Jungs gehen noch einmal in sich, blicken auf den Boden und lassen die Anweisungen von Trainer Libor Pavlis einwirken.

In 15 Minuten gilt es für die Spieler, in ihrer ersten Turnierpartie gegen Ingolstadt ihre maximale Leistung abzurufen. Ein Helfer serviert auf einem Tablett Traubenzucker. Doch etwas ist anders bei dem Team als in den Vorjahren. Als die Jungs ihre Mützen absetzen, wird es klar. Es gibt dieses Mal keine als Kollektiv blond gefärbten Haare. Lediglich zwei Spieler haben an dieser Tradition festgehalten.

Die jungen Schwenninger haben sich bei diesem Turnier etwas anderes als Glücksbringer ausgedacht. Jeweils einen Schlittschuh mit einem weißen – und einen mit einem blauen Schnürsenkel. Also, ganz in den Klubfarben.

Nach einem gemeinsamen Motivationsschrei geht es aufs Eis. "Auf Jungs, seid bereit", ruft der Coach noch hinterher. Draußen auf dem Eis müssen die Spieler ihr Adrenalin noch zügeln. Erst gibt es das obligatorische Teamfoto. Während sich danach die Ingolstädter zum Mannschaftsfoto aufstellen, spulen die jungen Wild Wings ihr Aufwärmprogramm ab.

Dann geht es los. Die Schwenninger gehen leicht nervös in das Turnier-Eröffnungsspiel. Doch schon nach zwei Minuten ist der Knoten geplatzt.

Erik Schmidt überwindet den Gästetorwart zur 1:0-Führung. Überschwänglich feiert die U14 der Wild Wings ihren ersten Turniertreffer. Ingolstadt antwortet jedoch in der 13. Minute mit dem 1:1-Ausgleich. Dieser wirft die Neckarstädter nicht zurück, sie kämpfen weiter. 1:1 steht es in der Pause (Gespielt wurden bei diesem Turnier jeweils 2 x 20 Minuten, Anm. d. Red.).

Libor Pavlis versammelt sein Team um sich an der Trainerbank. Ruhig, aber gezielt wählt er seine Anweisungen. Mit einem "Seid konzentriert, gemma, gemma", schickt er seine Spieler dann in die zweite Halbzeit.

Nur wenige Sekunden sind im zweiten Abschnitt gespielt, als Stürmer Alexander Khristenko sein Team erneut in Führung (2:1) bringt. Dieses Tor wirkt wie ein Attacke-Signal für seine Teamkollegen: Fabian Renner, Louis Etienne Mühlbach und zweieinhalb Minuten vor dem Ende noch Geor Pinsack reihen sich in die Torschützenliste zu einem 5:1-Erfolg ein.

Nur kurz feiern die jungen Schwäne nach der Schluss-Sirene ihren Triumph auf dem Eis. Sie wissen, es ist ein wichtiger, aber nur ein erster Schritt in ihrer Vorrundengruppe in Richtung Viertelfinale.

Libor Pavlis wirkt gelöst bei der Analyse in der Kabine. "Ich bin zufrieden. Das erste Spiel in der eigenen Halle ist immer schwierig. Deshalb war es wichtig, dass wir gewonnen haben." Etwas kritisch schaut allerdings Stürmer Alexander Khristenko. "Ich will noch mehr Tore machen." Aber jetzt genießen die Jungs erst einmal ihren Auftakterfolg. Und wie? Richtig, mit Musik. "Kann mal einer die Musik lauter machen?", fordert ein Spieler. Sekunden später ist der Lautstärkeregler wieder am Anschlag.