Die Silberdistelhalle in Egenhausen soll für 317 000 Euro saniert werden. Foto: Köncke Foto: Schwarzwälder-Bote

Sanierung: Egenhausen packt Hallen-Renovierung an

Egenhausen. Foyer, Flur, Fassade, Toilettenanlage, Umkleideräume, Duschen – in der Silberdistelhalle Egenhausen herrscht Sanierungsbedarf. Der Gemeinderat hat sich in der jüngsten Sitzung für die große Lösung ausgesprochen. Kostenpunkt: 317 000 Euro.

Der Probenraum und die Küche wurden bereits vor Jahren neu gestaltet, das Dach abgesichert und ein Bühnenanbau errichtet – jetzt müssen in der 45 Jahre alten Silberdistelhalle noch umfangreiche Renovierungsarbeiten erledigt werden, war man sich im Gemeinderat nach einer Besichtigung einig. Ewald Wurster vom Architekturbüro Hauser und Partner in Egenhausen erläuterte in der jüngsten Sitzung den Umfang der Maßnahmen.

Im Foyer sollten Akustikdecken mit ovalen, abgehängten Segeln angebracht werden. Die Bausubstanz der Außenfassade im Flur lasse zu wünschen übrig. Nagetiere hätten die Dämmung zerstört. Vorgeschlagen wurde, die vorhandenen Eternitplatten durch Putz zu ersetzen. Das Fensterband im Flur müsste aus energetischen Gründen eine Dreifachverglasung erhalten und die Nebeneingangstür erneuert werden.

Einige der Toiletten seien nicht mehr funktionsfähig. Die Umkleidekabinen sollten nach Meinung des Planers "farblich aufgefrischt werden", außerdem seien kleinere Reparatur- und Instandhaltungsmaßnahmen erforderlich. Der Boden der Duschen "weist starke Schäden auf", hat Wurster nachgeschaut. Die Reinigung der Platten werde immer schwieriger. Außerdem "bröckelt Fugenmaterial von den Rohren ab". Die Trennwand zwischen den Duschen von Frauen und Männern entspreche nicht mehr dem heutigen Standard. Außerdem sollte man die nicht mehr funktionierende Abluftanlage sanieren. Und die Elektroinstallation müsste gemäß den VDE-Vorschriften komplett erneuert werden.

Errechnet hatte Wurster Gesamtkosten von 317 000 Euro. Geplant ist, dass der Hallenbetrieb während der Bauarbeiten, die nach der Theateraufführung am 22. Januar 2018 beginnen sollen und voraussichtlich drei Monate dauern, wie gewohnt weiterläuft.

Zur Sitzung hatte Bürgermeister Holder Hausmeisterin Siglinde Wollschläger eingeladen. Sie sprach sich dafür aus – was im Vorfeld als nicht unbedingt notwendig erachtet wurde –, die Duschen komplett zu erneuern. Von Dienstag bis Samstag werde in der Silberdistelhalle geduscht, als Beispiel nannte sie den Jedermansport, die Tischtennisspieler am Freitagabend und Tischtennis-Heimspiele bis zum späten Samstagabend. Auf den Bodenplatten habe sich ein regelrechter Film gebildet, der einen unangenehmen Geruch verbreite. Wollschläger: "Kurz gesagt, es stinkt."

Gemeinderätin Engül Köhler sprach sich für eine Komplettsanierung aus. Stückwerk käme am Ende teurer. Hans Kern war der gleichen Meinung. Er bedauerte, dass der mehrmals gestellte Zuschussantrag abgelehnt worden sei. Petra Kirn fragte nach, ob während der Bauarbeiten der Sportbetrieb weiterlaufe, was bejaht wurde. Man werde solange Sanitärcontainer aufstellen. Auch wenn der erhoffte Zuschuss (noch) nicht gewährt worden sei, müsste man mit der Sanierung der Silberdistelhalle beginnen, richtete Bürgermeister Sven Holder den Blick nach vorn. Im Haushalt habe man 300 000 Euro eingeplant.