Foto: Stadler Foto: Schwarzwälder-Bote

Gemeinderäte und Förster besichtigen gemeinsamden Egenhauser Wald

Bei einem mehrstündigen Gang durch den Egenhauser Wald verschafften sich Bürgermeister Sven Holder und die Gemeinderäte im Beisein der Forstverantwortlichen Johannes Fünfgeld und Thomas Merklinger einen Überblick über den Zustand der Bäume, Maßnahmen und Planungen.

Egenhausen. Nachdem die vorangegangene Waldbegehung inzwischen sechs Jahre her war, hatte Bürgermeister Holder die Ratsmitglieder sowie den Bezirksleiter Nagold, Johannes Fünfgeld vom Forstdienst des Landratsamts Calw sowie Revierförster Thomas Merklinger zu einem Rundgang mit mehreren Haltepunkten eingeladen.

Auf der Gemarkung Egenhausen gibt es 290 Hektar Waldfläche, von denen rund 111 auf Gemeindebesitz und 126 auf Privateigentum entfallen, weitere 51 Hektar sind Staatswald. Für dieses Jahr sind 550 Festmeter Holzeinschlag geplant, die etwa 35 000 Euro Erlös mit rund 5000 Euro Gewinn einbringen sollen. Diese Zahlen gab Bürgermeister Holder vor dem Rundgang dem nahezu komplett vertretenen Gremium bekannt.

Der vergleichsweise kleine Wald weist sowohl Jung- als auch Mittel- und Altbestände auf, wobei fichte- und kieferbetonte als auch tannenbetonte Regionen vorhanden sind. Kiefern und Fichten sind auf mehr als 70 Prozent der Flächen zu finden. Zukünftig sollte der Fichtenanbau reduziert werden, um aufgrund der Klimaerwärmung widerstandsfähigere Bäume, wie Douglasien und Weißtannen, aber auch Laubgehölze anzupflanzen.

Mit Eichen sollen Weichen für die Zukunft gestellt werden

Immer wieder stießen die Ratsmitglieder auf farbig markierte Bäume, die nach Auskunft von Förster Merklinger unbedingt erhalten werden müssen und in deren Umfeld einige Gehölze deswegen weichen sollten. Der Holzhieb erfolgt meistens zur Jahreswende, wodurch zwei Jahre in Folge geerntet werden können. Der Einschlag zum Jahresende 2015 und Jahresbeginn 2016 konnte nicht komplett durchgezogen werden. Die Ernte 2016 wurde auf das Jahr 2017 verschoben.

Viele Bäume stehen auf lehmsaurem Boden und sollen demnächst einer "Astung" unterzogen werden. Dabei werden bis zu einer Höhe von etwa zehn Metern in unterschiedlichem Abstand steil wachsende und starke Äste entfernt.

Der Wald wird dazu über die im Abstand von jeweils 40 Metern verlaufenden sogenannten "Rückegassen" mit den Wirtschaftsfahrzeugen und Vollerntern befahren. Problematisch sind dabei die fehlenden frostreichen Wintermonate.

Der Gemeinderat konnte sich auch ein Bild von den Spätfolgen der Stürme "Lothar" und "Wiebke" machen.

An einem der sieben besichtigten Standorte waren rund ein Drittel Eichen zu erkennen. Deren Anbau sollt gefördert werden, um die Weichen für die nächsten 100 Jahre zu stellen. Eine Unterpflanzung mit Winterlinden biete sich hierbei an.

Zum Abschluss des Rundgangs durch den Gemeindewald bot sich den Ratsmitgliedern noch die Gelegenheit, in weiterführenden Gesprächen beim abschließenden Imbiss, Fragen an die beiden Forstexperten Fünfgeld und Merklinger zu stellen.