Nahverkehrskonzept: Michael Stierle stellt Pläne des Kreises vor

Von Manfred Köncke

Egenhausen. Der Landkreis Calw plant ein neues Nahverkehrskonzept. Festgelegt wird unter anderem, dass an Schultagen von 5 Uhr bis 20 Uhr jede Stunde ein Bus fährt. Für Egenhausen bedeutet das laut Michael Stierle – der beim Landratsamt für den Öffentlichen Personennahverkehr zuständig ist und an der jüngsten Gemeinderatssitzung teilnahm –, dass die Linie Spielberg-Egenhausen-Altensteig dann nicht mehr zwölf- sondern 28 Mal bedient wird. Auf der Strecke Altensteig-Egenhausen-Haiterbach wäre der Bus dann nicht mehr täglich 15-mal, sondern nur noch achtmal unterwegs, um Leerfahrten zu vermeiden. Durch die Anpassung des Angebots an den tatsächlichen Bedarf würden sich so Einsparungen ergeben, die man anderweitig nutzen könne. Was die Linie 7938 (Egenhausen-Pfalzgrafenweiler ) betrifft, müsse man sich mit dem Landkreis Freudenstadt als Genehmigungsbehörde abstimmen.

"Fahren die Busse auch an Sonn- und Feiertagen?" wollte Gemeinderat Eberhard Hammer von Stierle wissen. Das komme für ihn darauf an, ob Bedarf vorhanden sei, was sich schnell herausstellen würde. Für Bürgermeister Sven Holder ist bedeutsam, dass beim neuen Nahverkehrsplan eine flächendeckende, stündliche Verfügbarkeit des Öffentlichen Personennahverkehrs nicht nur angedeutet, sondern konkret umgesetzt werde.

Weil Egenhausen an der Grenze zum Landkreis Freudenstadt liegt und einige Kinder die Schule in Pfalzgrafenweiler besuchen, legt er Wert darauf, dass der Bus auch auf dieser Linie möglichst oft fährt.

Ob sich der Landkreis nach dem Ende des Centrobus zum Handeln veranlasst gesehen habe oder ob es ein genereller Wunsch sei, den Nahverkehrsplan aus dem Jahr 2008 fortzuschreiben, erkundigte sich Gemeinderätin Petra Kirn. Und schob die Frage hinterher, was geschehe, wenn sich bei der öffentlichen Ausschreibung kein Unternehmer finde. Das kann sich Stierle nicht vorstellen, weil der Landkreis Calw in den ÖPNV "viel Geld reinsteckt".

Zum Schluss wurde noch ein Hinweis auf das weitere Verfahren gegeben. Wenn Anfang Mai die letzten Kommunen ihre Stellungnahme abgegeben haben, wird im Landratsamt eine konkretes Nahverkehrskonzept erarbeitet und dem Calwer Kreistag in der letzten Sitzung vor der Sommerpause zur Entscheidung vorgelegt. Spätestens im Dezember 2020 werden die Buslinien neu vergeben. Stierle: "Bis dahin bleibt es so wie jetzt".